Margaritis hofft auf dem Nürburgring auf die Wende

18-jähriger Bonner fährt in der Formel 3 und hatte bisher viel Pech - Pilot im eigenen Team

Bonn. "Am Ende möchte ich in der Fahrerwertung unter den ersten Zehn liegen", umschreibt Alexandros Margaritis sein diesjähriges Saisonziel. Der 18-jährige Bonner, der noch Schüler ist und auf das Konrad-Adenauer-Gymnasium in Bad Godesberg geht, bestreitet seine erste Saison in der Formel-3-Euro-Serie.

In den Auftaktrennen, die im Rahmen des DTM im badischen Hockenheim stattfanden, konnte sich der Nachwuchspilot hervorragend in Szene setzen. Im ersten Lauf belegte er gegen stärkste Konkurrenz den achten Rang.

Im zweiten Lauf kämpfte Margaritis beherzt mit Nico Rosberg und Alexandre Premat um den dritten Platz. Die Entscheidung fiel dann kurz vor Schluss, als das Trio nebeneinander in eine Kurve einbiegen wollte, die nur Platz für einen bot. Premat und Margaritis kollidierten, und für den Bonner endete das Rennen in den Reifen.

Abitur hat Priorität

Im französischen Pau reichte es noch einmal zu einem siebten Rang. In den übrigen Rennen ging Margaritis bislang leer aus. Unterkriegen lässt sich der Bonner jedoch nicht. Am Wochenende startet er im Rahmen des DTM auf dem Nürburgring und hofft dann auf die Wende.

Der Wechsel zwischen Schulterklopfen und Nackenschlägen ist ihm nur zu gut bekannt. Im letzten Jahr war er bei einem Lauf zur Formel BMW ADAC im Rahmen des Formel-1-Grand-Prix Trainingsschnellster, feierte vor ausverkauftem Haus auf dem Nürnberger Norisring einen Doppelsieg und wurde nach einem hervorragenden Rennen in der Formel Renault auf dem Nürburgring wegen einer "nicht Reglement konformen Unterlegscheibe" disqualifiziert. "Den Frust baue ich innerhalb von zwei Tagen ab. Meine Familie, die voll hinter mir steht, hilft mir dabei."

Die Familie leistet nicht nur seelischen Beistand. Nach dem Motto "Selbst ist der Mann" kauft Vater Georgios seinen Sohn nicht in fremde Teams ein - wie in den Nachwuchsklassen meist üblich -, sondern unterhält gleich ein eigenes Team. Zuständig für Organisation und Sponsoringfragen ist kein Geringerer als der ehemalige DTM-Pilot Michael Bartels. "Michael kannte mich noch aus meiner Zeit aus dem Kartsport, und wir sind auf Vermittlung eines Freundes meines Vaters zusammengekommen", erinnert sich Margaritis.

Bereits vor Saisonbeginn spulte Margaritis knapp 5 000 Testkilometer ab. Aber nicht nur Testen ist angesagt, sondern auch regelmäßiges Fitnesstraining. "Ich laufe drei Mal die Woche am Rhein um die zehn Kilometer und mache dreimal die Woche Krafttraining in einem Studio."

Nebenher geht Margaritis auch noch zur Schule. "Von wegen nebenher. Mein Vater hat mir klipp und klar gesagt, die Schule steht an erster Stelle." Sobald er sein Abitur in der Tasche hat, was voraussichtlich im Frühjahr nächsten Jahres der Fall sein wird, will sich Margaritis zwei Jahre nur auf den Motorsport konzentrieren. "Mein Ziel ist natürlich ein Platz in der Formel 1 oder in der amerikanischen ChampCar-Serie.

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