Kölner Haie Madaisky ist die Allzweckwaffe der Haie

KÖLN · KEC-Neuzugang überzeugt sowohl in der Abwehr als auch im Angriff. Heimspiel-Doppelpack für die Haie gegen Iserlohn und Mannheim.

Der Auftrag an Austin Madaisky war klar formuliert. Die Kölner Haie hatten mit der kurzfristigen Verpflichtung des Deutsch-Kanadiers vor Saisonbeginn auf eine drohende Sechs-Spiele-Sperre für Verteidiger Morgan Ellis reagiert. Manager Mark Mahon stattete den ehemaligen Straubinger mit einem sogenannten „Try-out“-Vertrag bis zur Deutschland-Cup-Pause ab dem 5. November aus. Geld sparen und trotzdem vollzählig in der Verteidigung sein, hieß Mahons Devise.

Meistens kommt es dann anders als gedacht. Ellis erhielt keine Sperre und spielte, sodass Peter Draisaitl mit acht Verteidigern hantieren musste. Kein Vergnügen für den KEC-Coach, von dem bekannt ist, dass er am liebsten mit nur drei Paaren in der Abwehr spielt. Madaiskys Auftrag hatte sich also eigentlich erledigt. Das Verletzungspech der Haie besorgte dem 26-Jährigen aber schnell neue Jobs. Erst übernahm er die Position des verletzten Alexander Sulzer in der Verteidigung. Als Kai Hospelt ausfiel, schlüpfte Madaisky nun sogar in die Rolle eines Stürmers. „Austin macht einen tollen Job auf und neben dem Eis. Er springt überall ein, wo er gebraucht wird, ohne zu meckern, und unterstützt das Team, wo er kann“, lobt Draisaitl seine Nummer 23.

Die Rolle in der vierten Sturmreihe füllt Madaisky so gut aus, dass sein Coach „positiv überrascht“ ist: „Er macht das unheimlich clever.“ Und er ist erfolgreich: Beim 3:2-Sieg in Nürnberg erzielte Madaisky den „Game-Winner“. Ob des Trainers Lob und das gute Standing in der Mannschaft ausreichen, um aus dem „Try-out“-Vertrag einen festen Kontrakt werden zu lassen, vermochte Peter Draisaitl nicht zu sagen. Noch nicht: „Wir sind alle sehr zufrieden mit ihm, aber es bringt nichts, Wasserstandsmeldungen abzugeben. Die Entscheidung muss ja eh bald fallen.“

Zwei schwere Spiele

In den beiden schweren Heimspielen der Deutschen Eishockey Liga (DEL) am Freitag (19.30 Uhr) gegen die Iserlohn Roosters und am Sonntag (14 Uhr, beide LanxessArena) gegen die Adler Mannheim wird Madaisky wieder in der vierten Reihe neben Alexander Oblinger und Rückkehrer Kai Hospelt spielen. Dafür rückt der junge Lucas Dumont für den verletzten Fabio Pfohl in die Formation mit Ben Hanowski und Felix Schütz, der vom Flügel in die Mitte wechselt. Eine Auszeichnung für Dumont, der seine erste DEL-Saison spielt – und eine Auszeichnung für die Nachwuchsarbeit des KEC, der der 21-Jährige entstammt.

„Ich hoffe, dass es mehr Spieler aus dem Nachwuchs zu den Profis schaffen. Gute Ausbildung ist der einzige Weg für einen Club wie die Haie, um gute junge Spieler zu bekommen und gleichzeitig mehr Geld für Topspieler ausgeben zu können“, sagt Draisaitl. Durch die Kooperation mit dem DEL2-Team Frankfurt Löwen, bei dem aktuell Dani Bindels und Mick Köhler spielen, sieht der Trainer den KEC auf einem guten Weg: „Die Jungs sollen erst einmal in Frankfurt stabil spielen und sich entwickeln.“

Das gilt auch für Torwart Bastian Kucis, dem Draisaitl in Frankfurt „sehr gute Leistungen“ attestiert. So wird Kucis gegen Mannheim auch Back-up für Stamm-Goalie Gustaf Wesslau sein. Dessen Ersatz Hannibal Weitzmann soll nämlich durch einen Einsatz in Frankfurt Spielgefühl bekommen, weil er laut Draisaitl nicht mehr weit von seinem ersten DEL-Spiel entfernt ist: „Wir befinden uns im ständigen Austausch und müssen jetzt nur den richtigen Zeitpunkt finden.“

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