Draisaitl gegen Draisaitl Kölner Haie verlieren knapp gegen Edmonton Oilers

Köln · In einem Testspiel am Sonntagnachmittag haben sich die Edmonton Oilers gegen mutige Kölner Haie lange schwer getan. Erst in der Extrazeit gewannen die Kanadier in der Kölner LanxessArena.

Connor McDavid, Leon Draisaitl oder Milan Lucic: NHL-Stars, die deutsche Eishockeyfans nur aus dem Fernsehen kennen, wenn sie mit den Edmonton Oilers in der Nordamerikanischen Hockey League auf Puckjagd für den Gewinn des Stanley Cups gehen. Am Tag der deutschen Einheit gaben sich die Kanadier die Ehre und stellten sich in der Kölner LanxessArena vor.

Als Bestandteil der NHL Global Series testeten die Oilers drei Tage vor ihrem ersten Meisterschaftsspiel in Göteborg gegen die New Jersey Devils noch einmal ihre Form. Gegen Gastgeber Kölner Haie mit Leon Draisaitls Vater Peter als Trainer hinter der Bande tat sich Edmonton vor 18400 Zuschauern ähnlich schwer wie New Jersey am Montag beim 3:2 nach Verlängerung in Bern. Auch die Kanadier benötigten die Extrazeit, um gegen mutig aufspielende Haie mit 4:3 (1:0: 1:1, 1:2, 1:0) zu gewinnen.

Bei der Vorstellung beider Teams wurde schnell klar, warum die Tickets für den Oilers-Auftritt in Köln innerhalb von nur einer Viertelstunde über den Ladentisch gegangen waren. Der Applaus der Zuschauer prasselte auf die deutschen NHL-Stars DraIsaitl und Tobias Rieder nieder. Die Eishockeyfans feierten auch Connor McDavid. Der 21-jährige Stürmer, dessen Gehalt mit 12,5 Millionen Dollar pro Jahr mehr als doppelt so viel beträgt, wie der gesamte Spieleretat der Haie (5,1 Millionen Euro), gehört zu den absoluten Ausnahmespielern der NHL. Warum das so ist, bekamen die Zuschauer natürlich zu sehen. Überragendes Tempo, überragende Stocktechnik und überragende Übersicht – eine Augenweide eine solchen Spieler mal in Aktion zu sehen. Für das erste Highlight der Partie sorgten aber die beiden in einer Sturmreihe spielenden Deutschen im weißen Oilers-Dress. Leon Draisaitl bediente Tobias Rieder. Der Neuzugang aus New York ließ Gustaf Wesslau mit einer schnellen Bewegung keine Chance (12.). Ansonsten konnte der Schwede im Haie-Tor aber seine Extraklasse beweisen. Zwölf Schüsse wehrte Wesslau ab, bevor er ab dem zweiten Drittel von Hannibal Weitzmann vertreten wurde.

Edmonton dagegen zeigte sein Potenzial nur ansatzweise. Vor allem in den Zweikämpfen hielten sich die Kanadier merklich zurück. So kamen die Kölner zu Beginn des zweiten Drittel durch Dominik Tiffels und Tobias Viklund (22) zu ersten guten Chancen. Der auffälligste Kölner bis dahin war Fabio Pfohl. Der 23-Jährige, den Leon Draisaitl gerne in seinem Team sehen würde, bereitete auch den Ausgleich vor, als er Ben Hanowski freispielte. Hanowski fand per Direktpass Jason Akeseon und die Haie-Fans durften jubeln (22.).

In den Reihen der Kölner stürmt seit 2015 mit Ryan Jones ein ehemaliger Oilers-Profi. 288 Spiele hat die Nummer 28 des KEC für Edmonton in der NHL bestritten und dabei 40 Tore erzielt. Das Wiedersehen mit dem Ex-Club beflügelte Jones. Immer wieder zeigte sich der Stürmer und hätte dann auch fast ein spektakuläres Unterzahltor erzielt (28.). Das weckte Edmonton. Im direkten Gegenzug kombinierten McDavid und Lucic die Überzahl aus und Lucic traf zum 1:2 (28.). Weil Weitzmann dann eine Monster-Parade gegen Rieder zeigte (32.) endete der zweite Durchgang überraschend Remis. Es sollte noch besser für die Haie kommen. Das 2:2 durch einen tollen Drehschuss von Haie-Kapitän Moritz Müller (45.) konterte Ty Rattie zwar 20 Sekunden später mit dem 2:3 (46.), aber der KEC war jetzt ebenbürtig. In Überzahl traf dann Hanowski tatsächlich zum 3:3 (53.). Damit hatten die sichtlich motivierten Haie gegen den NHL-Club mehr Tore erzielt als in beiden jüngsten Partien der Deutschen Eishockey Liga gegen Srraubing (0:1) und RB München (1:2) zusammen. In der regulären Spielzeit von 60 Minuten waren die Hausherren dann bei einer weiteren Überzahlchance sogar dem Sieg näher als der sich merklich zurückhaltende Favorit. Die Haie-Fans feierten ihr Team frenetisch für das gewonnene Drittel und das Erreichen der fünfminütigen Verlängerung. Ryan Strome sorgte in der Extrazeit nach 2:07 Minuten dann für den Sieg der Oilers. „Wir hätten gerne ein paar Tore mehr erzielt, aber die Haie haben es gut gemacht. Kompliment an die Jungs“, kommentierte Leon Draisaitl den Sieg gegen seinen Heimatclub und seinen Vater Peter.

Kölner Haie: Wesslau, (21. Weitzmann), Müller, Ellis; Viklund, Tiffels; Potter, Zerresen; Uvira, Genoway, Pinizzotto; Hanowski, Pfohl, Schütz; Jones, Zalewski, Akeson; Madaisky, Dumont, Oblinger. – Edmondoron Oilers: Koskinen, Talbot (Back up); Benning, Nurse; Bouchard, Klefbom; Bear, Garrison; Lucic, Draisaitl, Rieder; Yamamoto, McDavid, Rattie; Puljujarvi, Strome, Nugent-Hopkins; Kassian, Brodziak, Caggiula. – SR.: Rohatsch (Deutschland)/St. Laurent (Kanada). – Zuchauer: 18000. – Tore: 0:1 Rieder (11:05/Draisaitl), 1:1 Akeson (21:41/Hanowski, Pfohl), 1:2 Lucic (27:27/McDavid, PP1), 2:2 Müller (44:58/Ellis, Pfohl), 2:3 Rattie (45:18/Benning), 3:3 Hanowski (52:38/Akeson, Jones, PP1), 3:4 Strome (62:07). – Strafminuten: Köln 12; Edmonton 12.

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