Kölner Haie Kölner Haie verlieren in München

München · Der EHC RB München ist einfach eine Nummer zu groß. Der Klasse des Tabellenführers der Deutschen Eishockey Liga waren die Kölner Haie auch im vierten Duell der Hauptrunde nicht gewachsen.

Der Meister gewann dank gnadenloser Effizienz bei der Chancenverwertung mit 5:0 (2:0, 3:0, 0:0) und lässt die Haie damit weiter um die Playoff-Qualifikation zittern,

Nach dem überzeugenden 3:1 am Mittwoch in Nürnberg spürte KEC-Coach Peter Draisaitl „Rückenwind und Selbstvertrauen“ für die schwere Aufgabe bei den Roten Bullen. Zumal der Zweite aus Nürnberg den Münchnern in Spielstärke und -art „tendenziell ähneln“ würde. „Wir werden ein weiteres sehr gutes Auswärtsspiel brauchen“, wusste Draisaitl aber auch um die Stärke des EHC.

Sein Team, das mit Bill Thomas für Dylan Wruck und Pascal Zerressen für den leicht angeschlagenen Verteidiger Frederik Eriksson auf zwei Positionen verändert auflief, zeigte zunächst wenig Respekt vor der besten Mannschaft der Liga. Wie in Nürnberg sammelten die Kölner Torchancen zuhauf. Alexander Sulzer (3.) und Thomas (5.) scheiterten an RB-Goalie Danny Aus den Birken, Blair Jones traf in Überzahl den Pfosten (6.). Geburtstagskind Sebastian Uvira (8.), Ben Hanowski (10.) und Philip Gogulla (12.) hätten ebenfalls treffen können, wenn nicht sogar müssen.

Wie es geht, zeigten die Hausherren. Mads Christensen vollendete einen Konter mit dem ersten Torschuss der Münchner zum 1:0 (7.). Dann nutzte Keith Aule einen Patzer von KEC-Keeper Gustaf Wesslau zu seinem ersten DEL-Tor (12.). Der Schwede ließ sich von Michael Wolf überraschen und dessen aufsetzenden Schuss prallen. Die Haie hatten mehr Chancen und drei Powerplays, lagen nach 20 Minuten aber 0:2 hinten. „Der Unterschied liegt in der Chancenverwertung“, traf Stürmer Kai Hospelt den Nagel auf den Kopf.

Das erste Drittel hinterließ mächtig Eindruck bei den Haien, die sich fortan zurückzogen, um dem perfekten Umschaltspiel des EHC anders zu begegnen. Den Meister, der nach seinem jüngsten 1:4 in Augsburg auf Wiedergutmachung aus war, interessierte das wenig. Genauso wie die Auswärtsstärke ihres Gegners und dessen gutes Unterzahlspiel. Fünf Spiele lang und 22 Mal in Folge war der KEC bei Vier gegen Fünf ohne Gegentor geblieben. In ihrem zweiten Powerplay zerlegten die Münchner diese Kölner Stärke durch schnelle und präzise Pässe in ihre Einzelteile. Am Ende brauchte Brooks Macek nur einzuschießen (30.).

Die Haie waren besiegt. Nach dem 4:0 von Christensen (33.) ging der in Nürnberg noch überragende Wesslau vom Eis. Es wurde mit Back-up Daniar Dshunussow aber nicht besser, denn Patrick Hager erhöhte mit seinem vierten Treffer gegen seinen Ex-Club in dieser Saison auf 5:0 (35.). Das Draisaitl-Team brachte dagegen den Puck nicht über die Linie. Auch nicht als Uvira allein auf Aus den Birken zulief (40.)

Für die auf Rang sieben abgerutschten Kölner ging es angesichts des dritten Debakels gegen München in dieser Saison (2:6 und 0:6) im Schlussdrittel nur noch darum für die laufende Playoff-Schlacht Kräfte zu sparen. Denn schon am Sonntag (14 Uhr, Lanxess Arena) geht es gegen den neuen Tabellenvierten aus Bremerhaven. Weil München, das seinen elften Heimsieg in Folge und den ersten Shut-out für Aus den Birken feierte, auch zurückschaltete, blieb es wenigstens beim 0:5 aus Sicht der Gäste. „Das war kein gutes Spiel von uns. München hat sein System durchgezogen, während wir Halligalli gespielt haben“, gab es für Sebastian Uvira ausgerechnet an seinem 25. Geburtstag nichts zu feiern.

Köln: Wesslau (33. Dshunussow); Ehrhoff, Müller; Sulzer, Lalonde; Potter, Zerressen; Schütz, B. Jones, R. Jones; Shugg, Bolduc, Hanowski; Thomas, Hospelt, Gogulla; Krämmer, Mulock, Uvira. – SR.: Schrader/Schütz. – Zuschauer: 5720. – Tore: 1:0 Christensen (6:21), 2:0 Aule (11:12), 3:0 Macek (29:19/PP1), 4:0 Christensen (32:24), 5:0 Hager (34:47). – Strafminuten: München 12; Köln 10.

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