DEL-Playoffs Kölner Haie hoffen auf siebtes Spiel gegen Ingolstadt

Köln · Kölner Haie müssen am Freitag zweiten Matchball des ERC Ingolstadt im Playoff-Viertelfinale abwehren. Alexander Sulzer kehrt möglicherweise in den Kölner Kader zurück.

Der Mannschaftsbus der Kölner Haie hat sich am Donnerstag nach dem Training zum dritten Mal auf den Weg nach Ingolstadt gemacht. Es wird in dieser Saison definitiv das letzte Mal sein, denn mehr als drei Heimpartien stehen dem ERC Ingolstadt in der „Best-of-seven“-Viertelfinalserie der Playoffs um die deutsche Eishockeymeisterschaft nicht zu. Das Heimrecht in einem entscheidenden siebten Spiel liegt bei den Kölnern, die in der Hauptrunde um zwei Tore besser abschnitten. Nichts anderes, als dieses letzte entscheidende Spiel zu erzwingen, ist das Ziel des KEC, der vor dem sechsten Duell mit 2:3 hinten liegt und am Freitag (19.30 Uhr/Magenta Sport) einen Sieg braucht, um am Sonntag um den Einzug ins Halbfinale kämpfen zu können.

In den Playoffs ist oft von Druck die Rede. Wer ihn hat, wer besser mit ihm umgehen kann und wer ihn wie aushält? Themen, die von Spiel zu Spiel einer Serie gerne auch mal die Seite wechseln. Am vergangenen Sonntag lag der Druck bei den Haien. Eine weitere Heimniederlage, und die Saison wäre vorzeitig und enttäuschend vorbei gewesen. Der KEC gewann 4:2 und reichte den größten Druck an die Ingolstädter weiter. Der ERC hat in Spiel fünf seinen ersten Matchball vergeben und vor eigenem Publikum in der ausverkauften Saturn Arena nur noch diesen einen am Freitag. Das könnte die Panther lähmen.

Für die Kölner wiederum ist es die Aufgabe, das im fünften Duell erworbene Momentum über fünf Tage lang festzuhalten und es selbstbewusst einzusetzen. Sie kennen die Situation, bei der nächsten Niederlage auszuscheiden, und den mentalen Druck, der daraus erwächst.

Die Haie können sich zusätzlich mit der Vorfreude auf ein weiteres Heimspiel motivieren. Es war schon erstaunlich, wie breit und wohlwollend die oft kritischen KEC-Fans ihr Team am vergangenen Sonntag unterstützten. „Wir lagen in der Serie 1:3 hinten und standen vor dem Aus. Die Zuschauer haben aber schon vor dem ersten Bully gestanden und uns angefeuert“, freute sich Geschäftsführer Philipp Walter über die neu entfachte Liebe zwischen Team und Publikum.

Lacroix muss auf Uvira, Müller, Potter und Pinizotto verzichten

Dabei hatte der aufgrund der TV-Übertragung gerade für Familien mit jüngeren Kindern ungünstige Spielbeginn um 19 Uhr die Haie sicher einige Zuschauer gekostet. 12.254 waren es bei Spiel fünf am Sonntag gewesen. Zu Spiel drei eine Woche vorher (16.30 Uhr) waren noch 13 984 Fans gekommen. So hoffen die Haie-Verantwortlichen im Falle eines siebten Spiels am kommenden Sonntag darauf, dass ihnen die Deutsche Eishockey Liga als Spielbeginn 14 Uhr oder 16.30 Uhr zuweist. „Ein 19-Uhr-Spiel hatten wir ja jetzt schon“, erklärte Walter.

Vor all diesen Überlegungen steht aber das sechste Duell am Freitag. „Wenn man zu weit nach vorn schaut, kann einem die Aufgabe sehr schwer erscheinen. Wir fokussieren uns auf die ersten fünf Minuten eines Spiels und gehen dann Schritt für Schritt weiter“, legte KEC-Kapitän Moritz Müller die Marschroute am vergangenen Sonntag fest.

Haie-Coach Dan Lacroix muss weiter auf Sebastian Uvira, Marcel Müller, Corey Potter und Steve Pinizzotto verzichten. Möglicherweise kann der Kanadier aber auf Alexander Sulzer zurückgreifen. Der Verteidiger hat nach seiner Muskelverletzung die ganze Woche über mit der Mannschaft trainiert und könnte für den jungen Colin Ugbekile als siebter Verteidiger in die Aufstellung rücken. Ein technisch versierter Ex-NHL-Profi mit reichlich Erfahrung steht jedem Team in einer Playoff-Serie gut zu Gesicht.

Bei den Ingolstädtern, die sich am Freitag eine weitere Busfahrt nach Köln mit einem Heimsieg nur allzu gerne ersparen wollen, kehrt der in Partie fünf gesperrte finnische Star-Verteidiger Ville Koistinen zurück.

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