Leichtathletik-DM Klosterhalfen gewinnt Finale über 1500 Meter

NÜRNBERG · Konstanze Klosterhalfen hat nach ihrer Verletzungspause ihren deutschen Meistertitel über 1500 Meter verteidigt. Für die Läuferin aus Königswinter-Bockeroth war es ihr dritter DM-Sieg in Folge.

Scheinbar locker-leicht lief Konstanze Klosterhalfen in den vergangenen Jahren von Erfolg zu Erfolg, von Rekord zu Rekord, von Titel zu Titel. Ihr deutscher Meistertitel am Sonntag, ihr insgesamt siebter, war der schwerste. Ein Arbeitssieg.

In 4:06,34 Minuten gewann die Läuferin aus Königswinter-Bockeroth in Nürnberg – ihr dritter DM-Sieg in Folge über 1500 Meter. Verletzungsbedingt war sie mit nur einem Saisonrennen in den Beinen nach Nürnberg gefahren. Im belgischen Kortrijk hakte sie vor der DM in 15:19,93 Minuten auf Anhieb die EM-Norm über 5000 Meter ab (15:40,00). Bei den deutschen Meisterschaften kehrte die Bockerotherin zumindest vorübergehend zu ihrer alten Liebe, den 1500 Metern, zurück. „Ich bin immer noch Mittelstrecklerin. Aber natürlich werde ich die längeren Strecken jetzt auch öfter laufen. Die Vorbereitung war aus der Verletzung heraus eine andere und da war es leichter, für die 5000 Meter die Grundlagen zu legen und die harten Sachen wegzulassen“, erklärte die 21-Jährige.

Der Druck war enorm, weil sie sich auch die EM-Option 1500 Meter offenhalten wollte. Egal, über welche Distanz sie nun in Berlin antreten wird: „Ich möchte bei der EM fit sein. Wenn ich dort antrete, dann nicht einfach, um nur dabei zu sein“, sagte sie nach dem Vorlauf, den sie sicher in 4:21,77 Minuten vor der Kölnerin Vera Coutellier (4:23,67) gewann.

Im Finale sollte bestenfalls die EM-Norm (4:09,00) her – und die Konkurrenz lief hinter Klosterhalfen. Sie machte es der Läuferin vom TSV Bayer 04 Leverkusen diesmal alles andere als leicht. Vier Läuferinnen hängten sich an Koko, als sie das Feld mit 66-Sekunden-Runden anführte. Am Ende wurde es eng, als auf der Zielgeraden Elena Burkhard (LG Schwarzwald/4:06,51) noch einmal ganz nah ran kam.

Es war ein Arbeitssieg. „Ein Rennen, bei dem ich am wenigsten wusste, wie es ausgeht. Nach diesem Saisonverlauf habe ich mich besonders über den Titel gefreut“, sagte Klosterhalfen. Und: „Mit der Zeit bin ich nicht so happy.“

Für die EM hat Klosterhalfen die Normen über 1500 Meter und 5000 Meter. „Beide Strecken gehen aber leider nicht, weil die Finals an einem Tag sind“, erklärt sie. Für welche Distanz sie sich in Berlin entscheidet, wollte sie in Nürnberg noch nicht verraten. Ihr Herz schlage für die 1500 Meter, „weil es da nicht so lange dauert, bis es richtig los geht.“

Mit den deutschen Meisterschaften hofft Klosterhalfen das erste Verletzungskapitel ihrer noch jungen Karriere abgeschlosen zu haben. „Das Knie ist wieder top“, sagte die U23-Europameisterin. Schwere vier Monate liegen hinter ihr und stellten sie auf eine ganz andere Probe als die auf der Laufbahn. „Ich glaube Geduld ist nicht meine Stärke. Es war eine echt harte Zeit“, räumte Klosterhalfen ein: „Laufen war ein noch intensiveres Thema, als es eh schon ist. Das ist halt der wichtigste Teil in meinem Leben. Dafür weiß ich jetzt erst recht, wie schön es.“

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