Bonner SC und VfL Alfter Kleiner Betriebsunfall zum Hinrundenende

BONN · Im letzten Hinrundenspiel hat es den Fußball-Mittelrheinligisten Bonner SC doch noch erwischt. Gegen den TSC Euskirchen kassierte der seit dem 0:0 in Wegberg-Beeck fest stehende Herbstmeister mit dem 1:3 im 15. Saisonspiel die erste Niederlage.

 Klasse-Moral bewiesen die Alfterer um Cenk Durgun (am Ball): Aus einem 0:2 machten sie ein 2:2.

Klasse-Moral bewiesen die Alfterer um Cenk Durgun (am Ball): Aus einem 0:2 machten sie ein 2:2.

Foto: Horst Müller

Bonner SC - TSC Euskirchen 1:3 (1:2): Trotz der ungeliebten Premiere hielt sich der Frust bei Daniel Zillken in Grenzen. "Wir haben in 15 Spielen einmal verloren. Heute war Euskirchen die bessere Mannschaft. Das müssen wir neidlos anerkennen", urteilte der BSC-Trainer. Gleich die Anfangsphase der Partie verhieß aus Sicht der Gastgeber nichts Gutes. Sascha Engel, der gleich mehrfach gefährlich vor dem Gehäuse von BSC-Schlussmann Martin Michel auftauchen sollte, erzielte in der 9. Minute das 1:0 für den ETSC. Nachdem Yannick Walbröl nur zwei Minuten später per Kopf nach Freistoß von Rachid Eckert zum 1:1 repariert hatte, glaubte die Mehrzahl der rund 520 Zuschauer im Sportpark Nord an einen harmlosen Betriebsunfall. Aber der Tabellendritte ließ sich vom Bonner Ausgleich keineswegs beeindrucken. In der 18. Minute gelang Valdon Halimi (18.) die erneute Führung für den ETSC. "Ein Tor, das zu diesem Zeitpunkt nie und nimmer hätte fallen dürfen", ärgerte sich Zillken. Während sich die Gäste fortan auf ihr geschicktes und fast immer gefährliches Konterspiel verlassen konnten, fand der läuferisch und kämpferisch keineswegs enttäuschende BSC auch nach dem Seitenwechsel nicht die spielerischen Mittel, um zu viel versprechenden Torgelegenheiten zu kommen. Viel mehr als Joseph Grieshop im Euskirchener Tor hatte deshalb Martin Michel zu tun. So hielt der BSC-Schlussmann mit einer Parade gegen Sebastian Kaiser seine Kollegen noch weiter im Spiel (74.). Dagegen sollte das erneute Aufeinandertreffen der beiden Kontrahenten in der Nachspielzeit insbesondere für Michel fatale Folgen haben. Nachdem der frei vor ihm auftauchende Kaiser in der 94. Minute das 3:1 erzielt hatte, sah der BSC-Keeper zur Überraschung aller die Rote Karte. Ein "angedeutetes Nachtreten" hatte offenbar den Unparteiischen genötigt, die Höchststrafe zu verhängen.

Bonner SC: Michel, Hager (59. Lunga), Walbröl, Dick, Berg, Wernscheid, Addai (46. Lingen), Schröer (71. Brückers), Somuah, Eckert, Schmidt.

VfL Alfter - FC Hürth 2:2 (0:1): Als Gästespieler Lukas Völker 20 Minuten vor Schluss seinen zweiten Treffer markierte, schien die intensive Begegnung zwischen den Tabellennachbarn zugunsten der Hürther entschieden. Kaum einer der Anwesenden hätte beim Stande von 0:2 noch auf den VfL Alfter gesetzt. Dafür war Hürth in der Defensive zu stabil. Doch es kam anders: Dass man Alfter nie abschreiben sollte, hatte die Mannschaft von Interimstrainer Dieter Neuhaus in dieser Spielzeit des öfteren gezeigt. Zunächst verkürzte Bayram Ilk, der wie aus dem Nichts frei zum Schuss kam (75.). Dieser Treffer setzte beim VfL die letzten Kräfte frei - mit Ilk im Mittelpunkt. Zunächst scheiterte er an FC-Keeper Dennis Akyol (77.), um zwei Minuten später nach feiner Vorarbeit von Mehmet Dogan den vielumjubelten Ausgleich zu erzielen. Zwar forcierte Hürth in der Schlussphase noch einmal das Tempo, blieb jedoch ohne Möglichkeiten.

Vor den Augen des zukünftigen Trainers Heinz-Joachim Schmickler begann Hürth sehr druckvoll. Yousef Keshta zwang Tim Rudersdorff bereits nach drei Minuten zum Eingreifen (3.). Nach einem Eckball war der VfL-Torwart gegen Lukas Völker allerdings chancenlos (7.). In der Folge entwickelte sich ein ansehnlichen Verfolgerduell, wobei die Platzherren nur selten die sehr hoch stehende Gästeabwehr in Gefahr bringen konnten. Die besten Gelegenheiten, den zwischenzeitlichen Ausgleich zu erzielen, hatten Ilk (14.) und Thorsten Bung (34.). Doch auch die Gäste blieben gefährlich und verzeichneten praktisch mit dem Pausenpfiff einen Lattentreffer durch Völker.

Eine Hiobsbotschaft erhielten die Alfterer unter der Woche: Burim Mehmeti zog sich bei einem Arbeitsunfall einen Wadenbeinbruch zu und fällt lange aus.

VfL Alfter: Rudersdorff, Kraemer, Hoerner, Greulich, Heinen, Durgun, Boyaala (78. Hosseini), Podlas (60. Dietz), Bung, Dogan, Ilk.

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