Playdowns statt Playoffs Kein Happy End für Dragons Rhöndorf

BAD HONNEF · Die Dragons Rhöndorf haben in der Zweiten Basketball-Bundelsliga Pro B das Spiel gegen Weißenhorn verloren und stürzten auf Tabellenplatz zehn ab. Jetzt droht plötzlich sogar der Abstieg.

 Kein gutes Ende nahm das Spiel gegen Weißenhorn für Aaron Nelson (Nr. 11) und die Dragons.

Kein gutes Ende nahm das Spiel gegen Weißenhorn für Aaron Nelson (Nr. 11) und die Dragons.

Foto: Horst Müller

14 endlose Minuten zwischen Hoffen und Bangen: Die Dragons Rhöndorf hatten am Samstagabend in der Sporthalle am Menzenberg gerade ihr letztes Saisonspiel vor 1100 Zuschauern in der Zweiten Basketball-Bundesliga Pro B gegen den Tabellenzweiten Weißenhorn Youngstars mit 71:80 (22:13, 12:22, 13:24, 24:21) verloren. Nun, um 21.05 Uhr, richteten sich die Blicke gespannt auf den Liveticker, die die Resultate der Konkurrenz um das heiß ersehnte Playoff-Ticket lieferte.

In der Partie zwischen der BG Karlsruhe und Würzburg II waren noch vier Minuten zu spielen. Karlsruhe führte mit acht Punkten. Hätte Karlsruhe gewonnen, wäre Rhöndorf trotz der Niederlage Siebter geblieben und somit in die Playoffs eingezogen. Gebannt starrten die Fans auf ihre Mobiltelefone, um via Internet den Liveticker zu verfolgen. Die "Crunchtime" in Karlsruhe zog sich durch Auszeiten und Spielunterbrechungen hin. Um 21.19 Uhr folgte dann die bittere Gewissheit: Würzburg hatte das Duell zehn Sekunden vor dem Ende doch noch gedreht, siegte mit 72:71 und löste neben Frankfurt das vakante Playoff-Ticket.

Da Frankfurt gegen Nördlingen gewann und auch Lich in Leipzig die Oberhand behielt, rutschten die Dragons Rhöndorf im Saisonfinale sogar auf den nicht für möglich gehaltenen Platz zehn der Zwölferliga. Die Enttäuschung darüber war in jedem Winkel der Halle greifbar. Somit müssen sich die Rheinländer nun erstmals in ihrer Vereinsgeschichte im harten Kampf gegen den Abstieg in die Regionalliga bewähren.

Den Rhöndorfern droht der Absturz in die höchste deutsche Amateurspielklasse. Um dies zu vermeiden, spielen die Pro-B-Teams der Gruppe Süd, die in der Endabrechnung auf den Tabellenplätzen neun bis zwölf rangieren, im Modus "jeder gegen jeden" mit Hin- und Rückrunde die beiden Absteiger aus.

"Wir müssen uns jetzt mit der Situation auseinandersetzen. Das war ein ganz bitterer Abend für uns. Wir müssen die Jungs aufrichten und den Fokus auf die Playdowns richten. Es gibt sechs Spiele, in denen es jetzt um alles geht", erklärte Rhöndorfs Trainer Matthias Sonnenschein.

Im ersten Viertel gegen Weißenhorn war der Coach noch guten Mutes, weil Rhöndorfs Dreierquote stimmte und die Spieler mutig loslegten. Das Farmteam des Bundesligisten Ulm war ohne zwei Leistungsträger angereist. Als Rhöndorfs Kapitän Viktor Frankl-Maus in der neunten Minute das Spielgerät eroberte und per Fastbreak-Korbleger traf, führten die Gastgeber mit 21:11. Der Vorsprung konnte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die junge Garde aus dem schwäbischen Landkreis Neu-Ulm die Bretter beherrschte und sich einen Rebound nach dem anderem pflückte. Zur Halbzeit hatten sich die Gäste den Ball 26-mal am Brett gegriffen, während die gesamte Rhöndorfer Mannschaft auf mickrige elf Rebounds kam.

Der Tabellenzweite Weißenhorn lag nach 20 Minuten mit 35:34 vorn und forcierte mit seinem überragenden Jungspund Marcell Pongo (25 Punkte/zehn Rebounds) nach der Pause das Tempo. Mit organisiertem und handlungsschnellem Teambasketball erkämpften die Gäste einen 47:40-Vorsprung. Rhöndorf hatte zwar immer wieder lichte Momente und näherte sich an, schaffte die Wende aber nicht mehr.

Dragons Rhöndorf: Reusch (7 Punkte/1 Dreier), Michel (5/1), Geretzki (3/1), Wendeler (4), Kneesch (3/1), Nelson (24/1, 11 Rebounds), Frankl-Maus (17/4, 7 Assists), Lucier, Trawick (8/2), Tratnjek, Winterhalter.

Der Spielplan der Playdowns: Rhöndorf - Licher BasketBären (18. März), Uni-Riesen Leipzig - Rhöndorf (25. März), Rhöndorf - Giants Nördlingen (1. April), Giants Nördlingen - Rhöndorf (8. April), Rhöndorf - Uni-Riesen Leipzig (15. April), Licher BasketBären - Rhöndorf (noch nicht terminiert).

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