Handball-Oberliga HSG Rheinbach stellt den Sekt kalt

BONN · Nach dem 39:37 in Weiden rückt der Showdown gegen Longerich in den Blickpunkt. Die Oberliga-Handballer der HSG Rheinbach/Wormersdorf dürfen drei Spieltage vor Saisonende den Meisterschaftssekt kalt stellen. Nach dem 39:37-Erfolg im Spitzenspiel beim bisherigen Tabellendritten Weidener TV hat die HSG schon jetzt den TuS 82 Opladen als Mittelrheinmeister entthront.

 Sechsfacher Torschütze beim 29:29 des TSV gegen Nümbrecht: David Röhrig.

Sechsfacher Torschütze beim 29:29 des TSV gegen Nümbrecht: David Röhrig.

Foto: WOLFGANG HENRY

Die HSG kann nach Punkten nur noch vom Tabellenzweiten Longericher SC eingeholt werden, hat aber das um 49 Treffer bessere Torverhältnis. Am nächsten Samstag kommt es in Rheinbach in einem echten Endspiel zum Showdown gegen Longerich.

Dagegen hat sich die Situation im Abstiegskampf für den TSV Bonn rrh. nach dem 29:29 gegen den SSV Nümbrecht weiter zugespitzt, da der Abstand auf einen Nichtabstiegsplatz immer noch vier Punkte beträgt.

Weidener TV - HSG Rheinbach/Wormersdorf 37:39 (15:20): "Es war in puncto spielerischer Klasse ein echtes Spitzenspiel, das wir auch verdient gewonnen haben. Bis auf den 0:1-Rückstand haben wir immer, teilweise sogar klar geführt und auch in der kritischen Phase Mitte der zweiten Halbzeit die Übersicht behalten", äußerte sich HSG-Trainer Dietmar Schwolow über die Leistung seiner Mannschaft rundum zufrieden.

Die HSG hatte zu Beginn Probleme mit dem Weidener Torjäger Thomas Bahn, so dass Schwolow von der 6:0-Abwehrformation auf eine 5:0+1-Variante mit einer Manndeckung gegen Bahn umstellte. Eine sehr effektive taktische Maßnahme: die HSG setzte sich, gestützt auf den zuverlässigen Torwart Niklas Funke, von 4:4 (5.) auf 7:4 (9.) ab. Mit dynamischem Angriffsspiel erhöhte die HSG vor allen Dingen durch die treffsicheren Rene Lönenbach und Jens Fiedler über 11:6 (13.) auf 20:15 zur Halbzeitpause.

Trotz doppelter Manndeckung für Jan Hammann und Mike Ribbe ließ sich die HSG im zweiten Spielabschnitt zunächst nicht aus dem Rhythmus bringen und erhöhte auf 24:17 (35.). Als aber die Abwehr an Stabilität verlor, kam Weiden auf 27:28 (46.) heran. Doch in Unterzahl trafen Hammann und Fiedler nach Kontern und erhöhten von 29:28 auf 31:28 (48.). Diesen Vorsprung münzte die HSG in den umjubelten Sieg.

HSG Rheinbach/Wormersdorf: Niklas Funke, Leon Thürnau (beide Tor), Robert Lauktien (4), Dominik Gunkel (3), Mike Ribbe (6/1), Timm Schwolow (1/1), Rene Lönenbach (8), Jan Hammann (6), Martin Schwarz, Grischa Arndt, Jens Fiedler (8), Niklas Adolph (2), Tobias Wolff (1).

TSV Bonn rrh. - SSV Nümbrecht 29:29 (15:13): Der TSV begann nervös, vor allem im Angriff gingen zu viele Bälle durch technische Fehler und überhastete Würfe verloren. Da die Beueler Abwehr zusätzlich zu den Angriffsschwächen den Nümbrechter Tim Hartmann nicht in den Griff bekam, lag der TSV bis zum 6:7 (13.) ständig in Rückstand.

Torwart Marius Wiersch lieferte mit 17 Paraden, darunter zwei gehaltene Siebenmeter, eine Klassepartie. Ihm war es zu verdanken, dass der TSV im Spiel blieb. Mit fünf Toren in Folge, darunter ein Hattrick, sorgte Simon Röhrig für die 11:8-Führung (19.). Bedingt durch zu viele individuelle Fehler versäumte der TSV einen möglichen höheren Vorsprung als die 15:13-Führung zur Pause.

Nach dem Seitenwechsel dominierte zunächst der TSV und erhöhte in seiner besten Phase auf 20:16. Mit ganz schwachen Torwürfen, die Konter geradezu provozierten, schenkten die Bonner ihren Vorsprung jedoch innerhalb von zwei Minuten wieder her, der SSV legte sogar zum 24:22 (50.) vor. Die Partie wogte nun hin und her, dem TSV gelang vorübergehend die 29:28-Führung, die von den Oberbergischen 40 Sekunden vor Schluss egalisiert wurde.

TSV Bonn rrh.: Marius Wiersch, Christian Ridder, Jan Schäper (alle Tor), Eric Bock (1), Eric Bitzer (2), Hans-Günter Labes (3/3), Socrates de Oliveira (4), Christopher Röhrig (3), Florian Benninghoff-Lühl (1), David Röhrig (6), Simon Röhrig (8), Enno Hachgenei (1).

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