Bonner beim Ironman Hart, härter, Hawaii

KAILUA KONA/BONN · Alle sieben Bonner Starter erreichen trotz harter Bedingungen das Ziel des legendären Ironman-Triathlons.

Die Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii war am Wochenende fest in deutscher Hand. Neben dem Gesamtsieger Sebastian Kienle und dem dritten Jan Frodeno, die nach weniger als achteinhalb Stunden ins Ziel kamen, gab es zahlreiche weitere Top-Platzierungen aus deutscher Sicht. Auch die Ergebnisse der Bonner Starter können sich mehr als sehen lassen.

Immerhin erreichten alle sieben Athleten das Ziel und das unter widrigen Bedingungen, die keine persönlichen Bestzeiten zuließen. SSF-Triathlontrainer Christoph Großkopf, der selbst als Betreuer vor Ort war, sprach gar "von den härtesten Bedingungen - wie seit Jahren nicht mehr".

Sein Athlet René Göldner versuchte beim abschließenden Marathonlauf (42,195 Kilometer) seinen aufgeheizten Körper mit den ihm angereichten Eiswürfeln abzukühlen. Bei Temperaturen von knapp 40 Grad Celsius und 90 Prozent Luftfeuchtigkeit brannte der Asphalt förmlich unter den Füßen.

Auf der 180-Kilometer-Radstrecke zuvor waren es viel mehr die unberechenbaren Mumuku-Winde die den Athleten zusetzten und bei der ersten Disziplin, dem 3,8 Kilometer Schwimmen im Pazifik, gab es bei heftigen Positionskämpfen so manchen Tritt gegen den Körper.

Trotz allem erreichten neben Göldner auch Manfred Holthausen, Daniel Mannweiler, Manuela Reinhardt und Nicole Scholtz (alle SSF Bonn), sowie Rebecca Fondermann und Kathrin Mannweiler (PSV Bonn) das Ziel auf dem berühmten Alii Drive und ließen sich dort von den Zuschauern gebührend feiern.

Daniel Mannweiler kam als bester Bonner mit der hervorragenden Zeit von 9:41:31 Stunden auf Gesamtplatz 222. Für die besten Altersklassen-Resultate sorgten Manuela Reinhard mit Platz 18 in der W50 sowie Kathrin Mannweiler (19. W30) und Rebecca Fondermann (19. W35).

Für Fondermann wurde das traumhafte Erlebnis, auf Hawaii dabei zu sein, trotz ihrer guten Platzierung zum Alptraum. In der Wechselzone stellte die 35-jährige PSV-Athletin einen Plattfuß an ihrem Rennrad fest. Der erste Versuch, den Schlauch zu wechseln scheiterte: Geplatzt!

Zum Glück hielt der zweite die komplette Rad-Distanz durch und sie verbesserte sich "mit Wut im Bauch" um 34 Plätze. Ohne den Platten wäre für sie durchaus eine Top-Ten-Platzierung möglich gewesen.

Im Ziel wurden alle Finisher mit einer rund 500 Gramm schweren Medaille aus Metall und Glas und dem Aloha-Kranz geehrt. Der Stolz über die vollbrachte Leistung ließ die Schmerzen schnell vergessen. Zumal der Weg nach Hawaii für einige Athleten Jahre des Trainings und einige Qualifikationsversuche erfordert hatte.

Kailua Kona war nun der Schauplatz der Krönungsmesse mit der WM-Teilnahme am berühmtesten Schauplatz des Triathlons. Jenem Ort, an dem dieser Sport 1978 mit einer Wette von US-amerikanischen Soldaten seinen Ursprung hatte.

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