Viele junge Talente So war der Halbmarathon in Bonn

Bonn · Etwas Verspätung, viel Sonne und einen unbekannten Sieger. Beim Halbmarathon in Bonn waren mehr als 8000 Athleten am Start, und ein junges Talent überraschte die Konkurrenz.

 Erschöpft, aber überglücklich: Dominik Müller vom SSC Hanau-Rodenbach hat den Halbmarathoon gewonnen.

Erschöpft, aber überglücklich: Dominik Müller vom SSC Hanau-Rodenbach hat den Halbmarathoon gewonnen.

Dani Tsgay konnte einem schon ein wenig leidtun. Lange Zeit führte der Läufer von der LAZ Puma Rhein-Sieg auf der Halbmarathondistanz über die 21,0975 Kilometer, um am Ende doch nur als Fünfter die Ziellinie zu überqueren. „Das kommt davon, wenn man zu schnell angeht“, meinte Tsgay, der damit in der U 20-Wertung des erstmals ausgetragenen Deutsche Halbmarathon Jugend Cup Platz vier belegte. Der strahlende Sieger des Halbmarathons, bei dem um 9 Uhr bei strahlendem Sonnenschein 8115 Läuferinnen und Läufer an den Start gegangen waren, hieß Dominik Müller vom SSC Hanau-Rodenbach. Für den 18-Jährigen, der als Sieger der U 20-Wertung des Jugend Cup 2.200 Euro in 70 Minuten verdiente, war es der erste Halbmarathon überhaupt.

Ein wahrlich glänzendes Debüt in einer guten Zeit von 1:10:34 Stunden. „Ich bin total überwältigt“, meinte Müller. „Normalerweise laufe ich Strecken zwischen 3.000 Meter und allerhöchstens 15 Kilometer“, sagte der Sieger. „Für den Halbmarathon in Bonn habe ich mich speziell mit Distanzen von mindestens 25 Kilometer pro Woche vorbereitet. Aber dass ich das Ding hier gewinne, hätte ich nicht für möglich gehalten.“

Bis Kilometer zehn lief Müller in der Führungsgruppe, zu der neben Tsgay auch der zweitplatzierte Marius Abele, wie Müller vom SSC Hanau-Rodenbach, und die Lokalmatadoren Justus Kaufmann von der LAZ Puma Rhein-Sieg sowie Aaron Wagner vom LT Ennert Bonn gehörten. „Bei Kilometer 14 habe ich dann gemerkt, dass noch mehr geht“, meinte der Halbmarathon-Sieger.

Super Stimmung

Vereinskollege Marius Abele (1:22:26 Stunden), ebenfalls Debütant über die Halbmarathon-Distanz, hatte dem genauso wenig entgegen zu setzen wie der Gesamtdritte Justus Kaufmann (1:11:42). „Eigentlich habe ich mir das Rennen gut eingeteilt“, meinte Abele. „Drei Läufer konnte ich auf den letzten Kilometer noch überholen. Aber gegen Dominik war heute kein Kraut gewachsen.“ Alle drei Erstplatzierten zeigten sich fasziniert von der großartigen Stimmung an der Strecke. „Überall sind Zuschauer, die einen lautstark anfeuern. Das war ein unvergessliches Erlebnis für mich“, meinte Müller. Auch bei den Frauen regierte die Jugend. Die Gesamtsiegerin Josina Papenfuß von der TSG Westerstede und gleichzeitige Jugend Cup-Siegerin der Altersklasse U 20 benötigte für ihren ersten „Halben“ 1:19:10 Stunden.

„Die lange Distanz hat Spaß gemacht. Aber mein Ziel sind die 3000 Meter Hindernis bei der U 20-EM in Schweden“, meinte die Siegerin, die vor Jule Vetter (LAV Stadtwerke Tübingen/1:11:26) und Julia Kümpers (Aachener TG/1:11:42) die Ziellinie vor dem Bonner Rathaus überquerte. Da hat die erst 16-jährige Annika Faber aus Hasslinghausen, die Siegerin im Jugend Cup der U 18 in 1:21:41 Stunden schon mehr vor. „Ab Kilometer 13 habe ich meinen Pacemaker abgehängt. Das hat heute Riesenspaß gemacht. Ich denke, das war heute nicht mein letzter Halbmarathon. Zeit genug habe ich ja noch.“

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