Kölner Haie in Hamburg und in Düsseldorf Haie vor zwei kniffligen Auswärtsaufgaben

KÖLN · Wer sich als Eishockeyprofi für einen Wechsel zu den Kölner Haien entschließt, kann einiges erwarten. Geschäftsführer Peter Schönberger definiert diese Dinge über das Gehalt hinaus gerne als "weiche Faktoren".

Er meint damit die hervorragenden Trainingsbedingungen und die Betreuung außerhalb des Sports. Gute Wohnungen in bester Lage, Kindergarten- und Schulplätze sind der Faustpfand der Haie bei den Vertragsverhandlungen. Und dann kommt das Erlebnis der Spiele hinzu.

Die insgesamt zwölf Neuzugänge staunten jedenfalls nicht schlecht, als beim ersten Saison-Heimspiel mehr als 18 000 Zuschauer in der Lanxess-Arena für eine prickelnde Atmosphäre sorgten.

Am kommenden Wochenende dürfen die Neuen zwei neue Erfahrungen machen. Heute spielen sie in Hamburg bei den Freezers und lernen dabei eines der schönsten und stimmungsvollsten Eisstadien Deutschlands kennen. Am Sonntag (14.30 Uhr) steht dann das 208. rheinische Derby bei der Düsseldorfer EG auf dem Programm. Die emotionale und besondere Atmosphäre dieser Partie wird zwischen alten und neuen Spielern der Haie ganz sicher schon Thema in der Kabine gewesen sein.

Zwei schwierige Auswärtsspiele also für die Kölner, die sich allerdings mit dem Selbstvertrauen von vier Siegen in Folge und dem zweiten Tabellenplatz auf die Reise machen. Selbstvertrauen, das auch nötig sein wird, denn in Hamburg haben die Haie selten gut ausgesehen. Die Freezers sind ein Team, das dem Gegner vor allem körperlich zusetzen kann: "Hamburg ist auch in dieser Saison ein starker Gegner, der einen tief besetzten Kader und sehr gute Stürmer hat. Ich rechne mit einem harten, körperbetonten Spiel", blickt Haie-Coach Niklas Sundblad auf die Partie beim Tabellenneunten.

Einen Platz besser stehen die Düsseldorfer da, aber vor einem Derby ist nichts so unbedeutend wie der Tabellenstand. Es ist das erste Aufeinandertreffen der beiden ewigen Rivalen in dieser Saison und seit dem Wintergame im Januar vor 50 000 Zuschauern in der Düsseldorfer Esprit Arena.

Und die Kölner haben etwas gutzumachen, denn im vergangenen Jahr verloren sie beide Spiele in Düsseldorf. Am Sonntag warten mehr als 13 000 Zuschauer im wahrscheinlich voll besetzten ISS-Dome mehrheitlich auf den 94. Derbysieg der DEG. Für den KEC wäre es bei elf Remis der 104. Erfolg. "Wir freuen uns drauf. Derbys sind immer etwas Besonderes", sagt Sundblad.

Derweil hat sich bereits der erste Haie-Neuzugang für die kommende Saison angekündigt. Kai Hospelt soll zu den Haien zurückkehren. Der 30-jährige Nationalspieler wechselte 2007 von Köln nach Wolfsburg und spielt mittlerweile für Mannheim. Sein Vertrag dort läuft Ende der Saison aus, und es ist kein Geheimnis, dass Hospelt gerne zum KEC zurückkehren würde. Er ist in Köln geboren und hat wie sein Vater Wim das Eishockeyspielen in Köln gelernt. Und der Mittelstürmer gehört zu denen, die wissen, dass sie bei den Haien so einiges geboten bekommen.

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