Play-off-Halbfinalserie Haie-Trainer Uwe Krupp will Revanche gegen Wolfsburg

Köln · Die Halbfinalserien in den DEL-Playoffs bergen Brisanz für die Kölner Haie und die Krefeld Pinguine. Die Haie waren noch vor zwei Jahren von Wolfsburg ausgeschaltet worden, Krefeld hingegen erreichte über die Eisbären Berlin 2003 die Finalserie und wurde dann Champion.

 Der Trainer der Kölner Haie: Uwe Krupp.

Der Trainer der Kölner Haie: Uwe Krupp.

Foto: dpa

Uwe Krupp hat ein gutes Gedächtnis. Die schlechten Erinnerungen an die Grizzly Adams Wolfsburg liegen für den Trainer des achtmaligen deutschen Eishockeymeisters Kölner Haie aber auch noch nicht so lange zurück. "Vor zwei Jahren haben sie uns kurz und schmerzlos abgefertigt. Das steckt auch bei den Jungs noch drin", sagte zweimalige Stanley-Cup-Sieger am Dienstag in Köln.

2011 waren die Haie im Viertelfinale mit 0:3 an den damals favorisierten Niedersachsen gescheitert. Nun treffen beide Clubs von Mittwoch an (19.30 Uhr/Servus TV) im Halbfinale aufeinander. Köln ist als Vorrundenzweiter diesmal Favorit gegen den Hauptrunden-Zehnten, der die Adler Mannheim ausgeschaltet hatte.

Krupp arbeitete vor zwei Jahren noch als Bundestrainer. Wenn sich einige seiner jetzigen Spieler nicht mehr an die Pleite erinnern, sei es der Job des Trainers, "das in Erinnerung zu bringen". Darauf wird man in Krefeld peinlichst achten, wenn es gegen Titelverteidiger Eisbären Berlin geht. 2003 zog Krefeld über Berlin in die Finalserie ein und wurde gegen Köln deutscher Meister.

Krupp wollte die Favoritenrolle zwar nicht abgeben, wies aber dennoch auf die Statistik hin. "Wolfsburg ist seit Jahresbeginn statistisch das beste Team", sagte der 47-Jährige. Krupp erwähnte auch die "beste Überzahl" (21 Prozent) und die "beste Unterzahl" (96 Prozent). Die Hauptrundenplatzierung sei daher "nicht die Perspektive" für sein Team. Krupp machte aber deutlich, dass seine Mannschaft gewappnet sei und ihr eigenes Eishockey in die Waagschale werfen werde.

[kein Linktext vorhanden]Die Serie kann schnell beendet sein, bei einem Modus von "best of five" sind drei Siege zum Finaleinzug nötig. Das könnte schon am Sonntag der Fall sein. "Da gibt es keinen Raum für Fehler", sagte Haie-Kapitän John Tripp, der deswegen den US-Modus "best of seven" wie im Viertelfinale favorisiert, dem Kölner "Stadt-Anzeiger" (Dienstag). Trotz der durchaus reizvollen Situation hat Wolfsburg nicht gerade die Anziehungskraft wie ein Traditionsclub. Etwa 10.000 Fans werden am Mittwoch in der Kölner Arena erwartet.

In Krefeld ist die Lust der Fans groß. 14.000 Tickets wurden binnen viereinhalb Stunden nach dem Start des Vorverkaufs für die beiden ersten Heimspiele verkauft. Im KönigPalast stehen knapp über 8000 Plätze zur Verfügung. Trotz der Euphorie, der Historie und der Tatsache, dass gegen Berlin drei von vier Hauptrundenspielen gewonnen wurden, sagte Stürmerstar Herberts Vasilijevs der "Rheinischen Post" (Dienstag): "Berlin ist Meister, in den Playoffs immer voll da und daher der Favorit. Aber uns darf man vorher nicht abschreiben."

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