Gremium soll zwischen Vereinen und Verwaltung vermitteln
Klubvertreter sprachen mit Bonner Politikern - "Pakt für den Sport"
Bonn. (bla) Große Pfützen bedeckten in den vergangenen Wochen die Tennisplätze des Internationalen Tennis-Clubs Bad Godesberg. Der gummierte Boden ist alt und verdichtet, so dass das Regenwasser nicht mehr abläuft. Die Zaunanlage des Vereinsgeländes rostet vor sich hin, und die Sanitäranlage versprüht den Charme der 50-er Jahre.
"Der Zustand ist schlecht", sagte der stellvertretende Vorsitzender Eberhard Luithen. So wie dem Tennisverein geht es vielen Bonner Sportstätten. Doch für Renovierungen hat die Stadt kein Geld. Antworten, wie es weitergehen soll, hatten sich Luithen und mehr als 60 Vereinsvertreter von einer Podiumsdiskussion zum Thema "Situation des Bonner Vereinssports" versprochen.
Rede und Antwort standen den Sportlern Vertreter von FDP, CDU, SPD, Grünen und dem Bürger Bund Bonn. Im Vorfeld hatten sich die SSF Bonn mit einer Befragung zum Vereinssport an die fünf Ratsfraktionen gewandt. Zur Vielfalt, Qualität und sozialen Bedeutung des Vereinsangebots gab es unter den Befragten keine großen Unterschiede.
"Sport ist der Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhält. Die Vereine leisten wichtige Integrations-, Jugend- und Seniorenarbeit", lobte Uli Hauschild (FDP).
Uneinig ist man sich bei der Sportstättennutzungsgebühr. CDU, SPD und FDP lehnen diese kategorisch ab. Dorothee Paß-Weingartz legte die Karten auf den Tisch. "Wir werden um diese Gebühr nicht herumkommen. Alles andere ist eine Milchmädchen-Rechnung", so die Grünen-Fraktionssprecherin.
Auch der beschlossene Bau der Baskets-Halle erregt die Gemüter der Breitensportler. Viele Teilnehmer fürchten, dass im kommenden Jahr weitere städtische Mittel für die Halle abgezweigt werden. Heinz-Helmich van Schewick besänftigte. Der CDU-Politiker versprach, dass keine weiteren Gelder in die Finanzierung der Halle fließen werden.
Um die Kommunikation zwischen Stadt und Vereinen zu verbessern, hatten die SSF einen "Pakt für den Sport" angeregt. Die Idee, ein unabhängiges Gremium für die Vereine einzurichten, fand große Zustimmung. Die konkrete Ausarbeitung des Plans soll nun der Stadtsportbund mit Unterstützung der SSF übernehmen.