Hallenproblematik Gewissheit nur bis Ostern

Bonn · Die HSG Geislar/Oberkassel will Ende April ein Handballturnier ausrichten, aber die Frage ist: wo? Noch erhalten die Vereine keine Hallenzeiten für die kommende Saison.

 Handball bei der HSG Geislar/Oberkassel – für den 24. April braucht der Verein eine Halle.

Handball bei der HSG Geislar/Oberkassel – für den 24. April braucht der Verein eine Halle.

Foto: MLH

Es ist ruhig geworden um das Thema „Flüchtlinge in Sporthallen“. Das Problem wurde gelöst. Aber es wurde nicht dauerhaft gelöst, wie einige Vereine jetzt erfahren mussten. Als sie – wie üblich in diesen Tagen – die Hallenzeiten für die nächste Saison beantragten, wurden sie vertröstet.

Die HSG Geislar/Oberkassel hat sogar ein weitaus akuteres Problem: Am 24. April richtet die Spielgemeinschaft ein Handballturnier aus. Für sechs A-Jugend-Mannschaften geht es um die Oberliga-Qualifikation. Es ist also kein ganz unwichtiges Turnier, aber die wichtigste Frage muss noch beantwortet werden – wo? Welche Halle der HSG zur Verfügung steht, kann derzeit niemand sagen.

Stefan Loesdau, 2. Vorsitzender des Partnervereins TV Geislar, fragte beim Sport- und Bäderamt der Stadt Bonn nach und bekam gesagt: „Wissen wir noch nicht.“ Hintergrund ist, dass die Zusage der Bezirksregierung Arnsberg, Bonn vorerst keine weiteren Flüchtlinge zuzuweisen, nur bis Ostern gilt. Wie es danach weitergeht, ist ungewiss. „Aber wir müssen doch die teilnehmenden Vereine informieren, die Schiedsrichter bestellen und vieles mehr organisieren“, sagt Loesdau.

Einerseits gibt es nach wie vor die Absichtserklärung von Oberbürgermeister Ashok-Alexander Sridharan, bis Ende des Jahres keine weiteren Sporthallen mit Flüchtlingen belegen zu wollen. Andererseits, darauf hat Sridharan stets hingewiesen, ist das keine Garantie. Kann es auch nicht sein, denn wie viele Flüchtlinge nach Bonn kommen, liegt nicht in der Macht des OB. Da die Vereine vor Ostern aber normalerweise die nächste Saison planen und ihre Hallenzeiten zugewiesen bekommen, herrscht eine gewisse Unsicherheit im Bonner Sport.

Martin Herkt kann das verstehen. Dem Leiter des Sport- und Bäderamtes sind allerdings die Hände gebunden. „Das Problem ist bekannt“, sagt Herkt, „aber es betrifft ja nicht nur Herrn Loesdau und die Handballer. Auch Basketballer und Volleyballer müssen warten.“ Nach Ostern werde wieder die städtische AG Flüchtlinge mit Beteiligung des OB zusammenkommen, um über die Situation zu beraten. „Am 4. April gibt es dann eine verbindliche Aussage, mit welchen Hallen der Sport für die kommende Spielzeit planen kann.“

Herkt ist optimistisch, dass auch in der nächsten Saison ein geordneter Trainings- und Spielbetrieb organisiert werden kann: „Mein Rat wäre, dass die Vereine planen, wie sie es sonst auch getan haben. Glauben Sie mir, diese Sache liegt mir sehr am Herzen.“

Beim Stadtsportbund teilt man die Zuversicht des Amtsleiters. „Wir beobachten die Entwicklung sehr genau“, sagt Sprecher Michael Nickels, „und wir sind guter Dinge, dass im Sinne des Sports entschieden wird.“

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