Bonner SC Ganz nah an der Regionalliga

Windeck/Bonn · Nach dem 1:0 (0:0)-Sieg des Spitzenreiters Bonner SC beim TSV Germania Windeck waren sich TSV-Trainer Marcus Voike und sein Bonner Kollege Daniel Zillken in ihrer Spielanalyse nicht ganz einig. Keine zwei Meinungen gibt es dagegen zur Aufstiegsfrage.

 Augen zu und weg mit dem Ball: Windecks Torwart Matteo Tessarolo klärt vor BSC-Spieler Andreas Dick (rechts daneben). FOTO: BORIS HEMPEL

Augen zu und weg mit dem Ball: Windecks Torwart Matteo Tessarolo klärt vor BSC-Spieler Andreas Dick (rechts daneben). FOTO: BORIS HEMPEL

Die BSC-Fußballer werden in der nächsten Saison nicht mehr in der Mittelrheinliga, sondern in der Regionalliga spielen. 15 Punkte beträgt nun der Vorsprung auf den einzigen Rivalen Bergisch Gladbach, der eigentlich keiner mehr ist.

Dass ein Spielergebnis immer Interpretationsspielraum bietet und in vielen Fällen wenig Rückschlüsse auf den Spielverlauf zulässt, weiß jeder. Ein Beispiel dafür lieferten gestern auch die beiden Cheftrainer aus Windeck und Bonn. Aus Sicht von Voike hatte die Heimmannschaft vor gut 300 Zuschauern den Gästen das Leben schwergemacht und sich sogar Chancen für einen möglichen Torerfolg herausgespielt. „Die Bonner spielen in einer anderen Liga. Es war klar, dass sie uns technisch weit überlegen sind. Aber meine Jungs haben wirklich alles gegeben. Schade, dass sie dafür nicht belohnt worden sind“, fand Voike nach einem Spiel „auf Augenhöhe“ nur lobende Worte für sein Team, das durch Daniel Jacoby, der im Nachsetzen an BSC-Keeper Andy Hubert scheiterte, seine erste gute Möglichkeit hatte.

Dass es in der ersten Halbzeit noch nicht mit einem Treffer geklappt hatte, der möglicherweise vieles einfacher gemacht hätte, brachte Gäste-Trainer Daniel Zillken nicht aus der Ruhe. „Wir wussten, dass wir bei der defensiven Spielweise der Windecker Geduld haben müssen. Dass die mit einer Vierer- vor einer Fünfer-Abwehrkette verteidigen, hat uns nicht überrascht und ist ja auch völlig legitim. Das einzige, was lange gefehlt hat, war der Dosenöffner. Deshalb sind wir auch völlig entspannt in die zweite Halbzeit gegangen, weil wir absolut dominant waren und es nur eine Frage der Zeit war, bis uns ein Tor gelingt“, bescheinigte auch Zillken seiner Elf eine gute und leidenschaftliche Vorstellung.

Dass die Bonner auf einem Untergrund, der seiner Meinung nach die Bezeichnung „Rasenplatz“ nicht verdiente, weiter die Windecker Abwehrfestung berannten, zahlte sich nach einer Stunde aus: Nach einem klugen Zuspiel seines Kapitäns Ricardo Retterath, der den Ball über die Abwehrformation chippte, nahm Rachid Eckert das Spielgerät gekonnt an und drosch es aus der Drehung heraus unter die Latte (60.). Wenig später hatte TSV-Stürmer Ryoichi Tabakayashi die beste Gelegenheit zum Ausgleich, aber auch diesmal entpuppte sich Hubert im Tor der Gäste als Spielverderber.

„Unterm Strich hatten wir ein Chancenplus von zehn zu zwei. Deshalb ist dieser Sieg aus meiner Sicht auch hochverdient“, war Zillken überzeugt, dass der Tabellenführer die drei Punkte völlig zu Recht aus dem Windecker Ländchen entführt hatte.

TSV Germania Windeck:Tessarolo, Bröhl, Jacoby, Ceylan, Ottersbach, Blechinger, Siebert, Harrach (68. Müller), Vinda Monongo (60 Yonis), Takabayashi (77. Kenar), Kochan.

Bonner SC:Hubert, Wipperführt, Weber, Dick, Retterath, Kartal, Kaiser (33. Bückers), Eckert (90. Nuhi), Omerbasic, Maouel (87. Eck), Somuah.

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