GA-Leserinnen und -leser testen den Freecrosser

Die Industrie hat schon so manches skurrile Sportgerät unters Volk gebracht. Einige sind sang- und klanglos wieder vom Markt verschwunden, auf welche Halbwertzeit es der Freecrosser bringen wird, ist noch ungewiss.

GA-Leserinnen und -leser testen den Freecrosser
Foto: Horst Müller

Bonn. Die Industrie hat schon so manches skurrile Sportgerät unters Volk gebracht. Einige sind sang- und klanglos wieder vom Markt verschwunden, auf welche Halbwertzeit es der Freecrosser bringen wird, ist noch ungewiss. Sicher dürfte sein, dass das Dreirad in der Auffälligkeitsskala einen Platz ganz oben ergattern wird.

"Boah, cool" konnte ein kleiner Steppke am Wegesrand sein Erstaunen nicht verbergen, als die Gruppe des General-Anzeigers in der Rheinaue ihre Runden drehte. Zehn GA-Leserinnen und -Leser hatten im Rahmen der Aktion "Fit in den Frühling" an einem Gewinnspiel teilgenommen und einen Kursus mit dem Freecrosser gewonnen. Am Ende waren alle restlos begeistert.

"Das war Klasse", sagte etwa Christiane Bürkner. Als geübte Nordic Walkerin kam sie mit dem auf Räder gestellten Crosstrainer, wie man ihn aus dem Fitness-Studio kennt, schon sehr gut zurecht. Auf die Idee, das stationäre Gerät mobil zu machten, kam Wolfgang Eisenberg von der Freecross GmbH in Bonn, als er nach einer Rückenverletzung eine möglichst anspruchsvolle, aber schonende sportliche Betätigung suchte, die den ganzen Körper fordert - aber bitte unter freiem Himmel. Er entwickelte den Freecrosser und brachte ihn mit Hilfe aus der Industrie zur Serienreife.

Das Prinzip: Wie bei einem Fahrrad oder einem Kettkar wird die Kraft über eine Kette auf das Hinterrad übertragen, mit den entscheidenden Unterschieden, dass man aufrecht steht und die Arme auf jeder Seite den Antrieb unterstützen. Ein Lenker fehlt. Gesteuert werden die indirekt lenkbaren Vorderräder über die Verlagerung des Gewichts auf die eine oder andere Seite.

Dabei kippt der Freecrosser ganz leicht zur Seite, woran man sich erst einmal gewöhnen muss. Scheibenbremsen hinten und vorne helfen bei der Verzögerung, eine Achtgang-Schaltung mit Drehgriff ermöglicht im Bedarfsfall auch höhere Geschwindigkeiten.

Zum ersten Mal unterwegs, merkt man gleich, dass die Anforderungen an Gleichgewichtssinn, Koordination und Kondition nicht ohne sind. "Ich habe es vor allem in den Beinen gespürt", berichtete Christiane Bürkner. Andere hatten Probleme in den Knien oder verkrampften ein wenig in den Armen.

Mit ein wenig Übung ging es dann schon deutlich schneller voran. "Bergauf", klärte Instruktor Stefan Halfen von Sport Raum auf, "lehnt man sich ein wenig nach hinten, um dann durch kräftiges Ziehen mit den Armen, die Vorwärtsbewegung zu unterstützen."

Ein Massenphänomen wird der Freecrosser wohl nicht. Dafür wird allein schon der Preis von etwa 2500 Euro sorgen. Sein sportlicher Nutzen ist hingegen unbestritten, und er macht einen Riesenspaß. Wer das Geld hat, sinnvoll trainieren und zudem cool rüberkommen will, für den ist der Freecrosser eine echte Alternative.

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