Erster Heimsieg dank Podolski

Der 1. FC Köln gewinnt 2:0 gegen Hoffenheim. 45 500 Fans feiern eine Riesenparty im Rheinenergie-Stadion.

Erster Heimsieg dank Podolski
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Köln. Nun ist das Eis auch daheim endlich gebrochen und nicht deshalb, weil am Sonntag so ein traumhaftes Wetter herrschte. Mit einer phasenweise begeisternden Vorstellung bezwang der 1. FC Köln - angeführt von einem erneut überragenden Lukas Podolski - die TSG 1899 Hoffenheim mit 2:0 (1:0) und feierte den ersten Sieg in dieser Saison vor eigenem Publikum.

Und nicht nur das. In der Tabelle der Fußball-Bundesliga rangieren die Geißböcke nun einen Tabellenplatz vor Bayer 04 Leverkusen. Da war es kein Wunder, dass die rot-weißen Fans unter den 45 500 Zuschauern spätestens nach dem 2:0 auf den Rängen eine Riesenparty veranstalteten und für reichlich Rabatz sorgten.

"Dieser Erfolg war völlig verdient, und ich bin mit der Leistung meiner Mannschaft sehr zufrieden", lobte FC-Trainer Stale Solbakken. "Aufgrund unserer disziplinierten Spielweise haben wir die individuelle Klasse des Gegners gut in den Griff bekommen." Auch Podolski war natürlich glücklich, widmete den Sieg einmal mehr den Fans und blickte schon wieder nach vorn: "Die Siege gegen Leverkusen und Hoffenheim waren wichtig, aber in Berlin müssen wir nachlegen. Wir können mit dieser Mannschaft einiges erreichen."

Der FC ließ sich von dem um zehn Minuten verspäteten Anpfiff - zahlreiche Zuschauer standen aufgrund der Verkehrsproblematik auf der A 1 und A 3 um 15.30 Uhr noch im Stau - nicht in der Konzentration stören und begann äußerst druckvoll. Zwar kamen im Spielaufbau zunächst noch nicht alle Pässe bei den Mitspielern an, doch im Defensivverhalten gingen die Kölner taktisch geschickt, mit viel Bewegung ohne Ball und vor allem mit großer Aggressivität zu Werke, was es den Hoffenheimern sichtlich schwer machte, das Spiel nach vorne zu gestalten.

Die Kölner, die nach dem Auswärtssieg mit Selbstbewusstsein in die Begegnung gegangen waren, standen in der neuformierten Hintermannschaft sicher. Sie versuchten in erster Linie, durch schnelle Konter über Podolski und Milivoje Novakovic zum Erfolg zu kommen.

Solbakken hatte das Derbysieger-Team notgedrungen auf zwei Positionen umstellen müssen. Die verletzten Pedro Geromel (Außenmeniskusriss) und Ammar Jemal (Oberschenkelprobleme) wurden durch Christian Eichner und Andrezinho ersetzt. Bei den Gästen fehlten unter anderem Sejad Salihovic und Vedad Ibisevic.

Trainer Stanislawski stellte seine Mannschaft auf einer Position um. Für Chinedu Obasi stürmte Peniel Mlapa von Beginn an über die rechte Seite.

In der 20. Minute war es dann soweit. Mato Jajalo, der zusammen mit Ersatzkapitän Sascha Riether im defensiven Mittelfeld eine starke Partie bot, gewann im Mittelfeld einen Zweikampf gegen Sebastian Rudy und passte zu Lukas Podolski. Der Nationalspieler setzte zu einem seiner unnachahmlichen Läufe an, flankte und Jajalo war, schon wieder dort angelangt, zur Stelle.

Bei zwei weiteren Torgelegenheiten zeigte Gäste-Schlussmann Tom Starke als mitspielender Torhüter sein Können und war jeweils kurz vor Slavomir Peszko (10./31.) am Ball. Zudem parierte Starke einen Fernschuss des vor Lust nur so sprühenden Podolski (27.) zur Ecke, während Milivoje Novakovic aus guter Position vergab (39.).

Unmittelbar vor der Pause forderten die Kölner zwei Strafstöße, doch die Aktionen von Andreas Beck gegen Podolski sowie Isaak Vorsah gegen Peszko waren für Schiedsrichter Peter Sippel gerade noch am Rande der Legalität.

Nach dem Seitenwechsel wurden die Gäste in Anbetracht ihres Rückstandes offensiver, und Köln machte das, was sie momentan am besten können: kontern: "Unsere Stärke war heute die Balleroberung im Mittelfeld und dann das schnelle Umschalten nach vorne", sah Sascha Riether die entscheidenden Punkte zum Erfolg. "Es ist schön, dass wir mit mir als Kapitän den ersten Heimsieg geschafft haben."

Nachdem Podolski nach einem Solo an drei Hoffenheimer Abwehrspielern vorbei noch das Außennetz getroffen hatte (52.), narrte er elf Minuten später nach Zuspiel von Christian Eichner 1899-Torhüter Starke und traf zum 2:0. Zuvor hatte Jajalo den Ball in der eigenen Hälfte erkämpft.

Diesen Vorsprung brachten die Geißböcke souverän über die Zeit - auch weil die Gäste im Torabschluss wenig zustande brachten, völlig ideenlos agierten und an der erneut neu formierten Vierer-Abwehrkette mit den agilen Andrézinho und Christian Eichner scheiterten.

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