Ein Team, ein Ziel

Kommentar

Spätestens seit Samstag sind die Telekom Baskets Bonn ein ganz heißer Play-off-Kandidat. Platz sechs hatte Trainer Michael Koch vor der Saison ins Auge gefasst, das war schon ehrgeizig genug. Doch jetzt ist das Ziel nicht nur realistisch, sondern sogar mehr möglich. Die Liga bekommt mehr und mehr Respekt vor den Bonnern.

Die Mannschaft spielt wie aus einem Guss. Die Hierarchie ist klar - jeder kennt seine Rolle, jeder hat die Gewissheit, zum Erfolg beitragen zu können. Dieses Gefühl hat ihnen der Trainer vermittelt. Immer wieder hatte es Unkenrufe gegeben, als Koch von Beginn der Saison an früh hatte rotieren lassen.

Hätte er doch mal lieber die Starter, die vielleicht gerade heiß gelaufen waren, auf dem Feld gelassen, wurde kritisiert, wenn es nicht so gut lief. Manche Niederlage wurde sogar daran festgemacht. Dabei hat man auch schon in Bonn Zeiten erlebt, in denen die ersten sechs, sieben Spieler im Saisonverlauf besonders beansprucht wurden.

Als sie dann schwächelten, waren die Bankspieler nicht bereit, das zu kompensieren. Team-Bildung ist wohl die schwierigste Aufgabe für einen Trainer. Koch hat sie bisher sehr gut gelöst. Und er redet seine Spieler stark. "Unsere Bank zählt zu den Stärksten der Liga", sagt er.

Mit Blick auf die Play-offs setzte er noch einen drauf: "Mit der Rückkehr von Tyray Pearson haben wir fünf große Leute und damit einen der stärksten Front-Courts." Tatsächlich könnte der Amerikaner, der in Braunschweig drittbester Rebounder der Liga war und auch zu den besten Schützen gehörte, dem Baskets-Team eine neue Qualität geben.

Wunderdinge darf man allerdings nicht von ihm erwarten. Die Verletzung war schwer, die Pause lang. Pearson braucht wieder Vertrauen in seine Stärke und muss ins Team integriert werden. Auch da braucht Koch ein gutes Händchen.

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