Judomeisterschaften 2015 Ein Heimspiel für Karl-Richard Frey
BONN · Er ist ohne Wenn und Aber das Zugpferd der deutschen Judomeisterschaften 2015, die am Samstag und Sonntag in der Bonner Hardtberghalle steigen: Die Rede ist von Karl-Richard Frey, dem 23 Jahre alten Bonner Lokalmatador, der 2014 ein enorm erfolgreiches Jahr hingelegt hat.
Der Sportsoldat gewann Ende August bei seiner ersten WM-Teilnahme im russischen Tscheljabinsk Bronze und holte damit die einzige WM-Einzelmedaille für Deutschland.
Es folgten in der Gewichtsklasse bis 100 Kilogramm noch zwei Silbermedaillen beim Grand Slam in Abu Dhabi und beim chinesischen Grand Prix in Qingdao. In der Weltrangliste rangiert Frey derzeit auf Platz drei. Er startet zwar für den TSV Bayer 04 Leverkusen, hat seine Wurzeln aber beim Beueler Judo Club. Dort begann er als Sechsjähriger, kämpfte für die Beueler mehr als zehn Jahre, ist jetzt noch Mitglied und fungiert auch als Trainer des Beueler Nachwuchses.
"Auf der ,Deutschen' wartet die nationale Konkurrenz auf ihre Chance; für mich dient der Wettkampf zu Hause als erste Überprüfung meiner Trainingsform zu Beginn der neuen Saison. Ich freue mich auf spannende Kämpfe", schreibt Karl-Richard Frey mit Blick auf das Wochenende auf seiner Website. 2014 verlor Frey das DM-Finale gegen Dimitri Peters (TuS Rotenburg). Favorit ist der Beueler dennoch.
Die Kampfsportfans dürfen sich auf spannende Duelle in insgesamt 14 Gewichtsklassen freuen. Rund 250 Teilnehmer sind für die nationalen Titelkämpfe gemeldet. Bei den Damen und Herren werden jeweils in sieben Gewichtsklassen die Meister ermittelt. Der Godesberger Judo Club wird durch Hans-Martin Kühn in der Gewichtsklasse bis 73 Kilogramm vertreten.
Vom nordrhein-westfälischen Judoverband gehen insgesamt 56 Athletinnen und Athleten auf die Matte, vier von ihnen starten für Vereine aus der Bonner Region. Für den Judo Club Hennef gehen Moritz Plafky (Jahrgang 1996, bis 60 kg) sowie Miriam Schneider und Maike Riehl (beide Jg. 96, beide bis 48 Kilogramm) an den Start. Schneider glänzte Ende September 2014 bei den U 21-Europameisterschaften in Bukarest mit dem Gewinn der Bronzemedaille. Sie ist auch amtierende deutsche Meisterin in der Alterklasse U 21 - jetzt will sie den Frauen-Titel. Plafky sicherte sich zuletzt durch sechs Siege beim Turnier in Bottrop den ersten Platz, erhielt zugleich die höchste zu vergebende Ranglistenpunktzahl und somit das Ticket für die Teilnahme an der deutschen Meisterschaft.
Die Kampfzeit bei den Frauen beträgt jeweils vier Minuten, bei den Herren gehen die Duelle auf der acht Mal acht Meter großen Kampffläche über fünf Minuten. Sie werden live im Internet auf der Webseite sportdeutschland.tv übertragen. Es moderiert Ex-Europameister Alexander von der Groeben.
