MSV Bonn Ein Derby nährt die Hoffnung

BONN · Die Zuversicht beim Marokkanischen SV Bonn (MSV) vor Beginn der Saison in der Fußball- Kreisliga A war groß: Nach der Premierensaison im Kreisoberhaus, die man mit dem siebten Platz abschloss, sollten nun die Top fünf in Angriff genommen werden.

Diese Zielsetzung war durchaus berechtigt, denn die spielerische Qualität der MSV-Akteure ist außergewöhnlich, und die Vorbereitung verlief mehr als zufriedenstellend.

Doch dann kamen die Probleme: Zunächst verletzte sich Kapitän und Leistungsträger Abdullah Rhanaward in einem Testspiel und fiel fortan für mehrere Wochen aus. Zwei Tage später musste man im Achtelfinale des Bonner Kreispokals gegen den B-Ligisten Rot-Weiß Röttgen antreten. Das Spiel ging mit 0:1 verloren, doch viel schlimmer war, dass zwei Akteure Rot sahen und so für mehrere Wochen gesperrt wurden. "Dieses Spiel hat uns das Genick gebrochen. Innerhalb von zwei Tagen ging alles den Bach runter", erinnert sich Said Buamar, der erste Vorsitzende des Vereins.

Danach sank die Trainingsbeteiligung rapide, und Trainer Anas Bukermawi, erst seit dieser Saison im Amt, warf nach dem dritten Spieltag das Handtuch. Seitdem betreut Buamar die Mannschaft, doch auch ihm ist es bisher noch nicht gelungen, das Team neu zu motivieren: "Die Qualität ist immer noch da, aber mit dieser Trainingseinstellung erreicht man nichts." Zwischenzeitlich erwog er sogar, das Team vom Spielbetrieb zurückzuziehen, wurde aber von zahlreichen Spielern überredet, das nicht zu tun.

Die Zukunft des MSV entscheidet sich vielleicht im Prestigeduell am Sonntag gegen VTA Bonn, mit dem man sich den Platz an der Hohe Straße teilt. "Wenn wir dieses Spiel gewinnen, platzt vielleicht der Knoten", hofft Buamar. Dass es soweit kommen konnte, ist für ihn völlig unverständlich: "Die Spieler haben nicht begriffen, welch großes Potenzial sie haben."

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