Basketball in Rhöndorf Dragons kassieren erste Heimpleite
Bad Honnef · Die Dragons Rhöndorf haben in der Zweiten Basketballbundesliga Pro B mit viel Leidenschaft gespielt und sich mit dem Tabellenführer PS Karlsruhe Lions einen harten Kampf geliefert. Doch am Ende fehlte die Treffsicherheit, um die „Festung“ zu verteidigen.
Nach drei Heimsiegen entführte erstmals eine fremde Mannschaft die Punkte aus der Sporthalle am Menzenberg in dieser Spielzeit: Tabellenprimus Karlsruhe gewann vor 1040 Zuschauern in Rhöndorf mit 73:82 (16:19/22:22/11:15/24:26) und mischt als Aufsteiger weiterhin mit sieben Siegen und nur einer Niederlage die Liga auf. Rhöndorf weist nach acht Spielen eine Bilanz von vier Siegen und vier Niederlagen auf. Die Löwen aus Baden-Württemberg präsentierten sich am Samstag am Menzenberg in starker Verfassung. Trainer Aleksander Scepanovic hat eine schlagkräftige Truppe zusammengestellt. Das Quartett Bill Morekambi (18 Punkte), Orlando Parker (20), Jordan Talbert (21) und Ex-Bundesligaspieler Deon McDuffie (8) haben allesamt schon in höheren Ligen gespielt. Sie stellten die Gastgeber vor Probleme und sorgten dafür, dass Rhöndorf im letzten Viertel nicht mehr entscheidend in Schlagdistanz kam. „Uns haben vielleicht fünf Prozent gefehlt. Wir haben uns einige freie Würfe erarbeitet. Wir haben die unnötigen Ballverluste minimiert und waren in den Rebounds besser. Aber die Trefferquote hätte besser sein müssen“, resümierte Rhöndorfs Trainer Matthias Sonnenschein.
Es war von beiden Seiten ein nervöser Beginn, bevor die Drachen durch Center Florian Wendeler die ersten Punkte markierten. Als Anton Geretzki in der vierten Minute seinen zweiten Dreier versenkte, führten die Rheinländer mit 8:3. Doch Karlsruhe, zeigte, warum die Mannschaft aus Baden-Württemberg erst ein Spiel verloren hat. Immer wieder konterten die Gäste mit blitzschnellen Aktionen. Vor allem die beiden US-Amerikaner Bill Borekampi und Orlando Parker dominierten die Bretter und machten Rhöndorfs Center Aaron Nelson das Leben enorm schwer. Während das Karlsruher Duo 13 der 19 Punkte im ersten Viertel direkt am Korb markierten, versuchte Rhöndorf sein Glück von außen. Nelson brachte es im ersten Viertel lediglich auf zwei Punkte. Dabei hatte sich der routinierte US-Amerikaner viel vorgenommen, da seine Frau und seine zweijährige Tochter aus den USA zu Besuch sind und bis Ende Dezember in Bad Honnef weilen.
Ab dem zweiten Viertel war Nelson aber dann nicht mehr zu halten. Er begeisterte das Publikum und zeigte mit insgesamt 31 Punkten und 15 Rebounds seine beste Saisonleistung. Nelson traf auch drei Dreier bei nur fünf Versuchen und sorgte zwischenzeitlich für lautstarken Jubel. Stark präsentierten sich auch Mike Lucier und Viktor Frankl-Maus, der aber jenseits der Dreierlinie am Samstag Probleme hatte. Sie hatten dennoch zusammen mit Nelson großen Anteil daran, dass Rhöndorf nach 27 Minuten nur 49:50 hinten lag. Karlsruhe zog aber wieder davon, weil Rhöndorf zu viele Fehlwürfe produzierte. Distanzschütze Will Trawick – seiner Eltern sind derzeit zu Besuch auch den USA – traf gegen Karlsruhe keinen einzigen Korb. Und er war nicht der einzige Rhöndorfer, dessen Bälle nicht so recht durch die Reuse fallen wollten. In der 34.Minute hofften die Fans beim Stande von 57:63 zwar noch auf eine Wende. Aber immer wenn die Hoffnung auf einen Führungswechsel aufkeimte, trafen die Karlsruher im Gegenzug wieder wichtige Punkte. Im kommenden Samstag wartet erneut ein Heimspiel auf die Dragons Rhöndorf, wenn um 19 Uhr die die Scanplus Baskets Elchingen am Menzenberg gastieren.
Rhöndorf: Reusch (1 Punkt), Michel (5/1 Dreier), Geretzki (9/3), Wendeler (3), Fouhy, Nelson (31/3, 15 Rebounds), Frankl-Maus (11, 11 Assists), Lucier (13/3), Trawick, Tratnjek.
