Eishockey Play-off-Spiele Die Haie stapeln vor dem Halbfinale tief

KÖLN · Die Frage nach dem Favoriten juckt Uwe Krupp nicht. Vor dem ersten Spiel des Play-off-Halbfinales gegen die Grizzly Adams Wolfsburg ist es dem Trainer der Kölner Haie schlichtweg egal, in welcher Rolle sein Team in die "Best-of-seven"-Serie schlüpft.

Krupp wehrt sich zwar nicht gegen die Einschätzung der Experten, dass der KEC der Topkandidat für die Besetzung des Meistertitels 2014 im deutschen Eishockey ist, der 48-Jährige kommentiert sie aber auch nicht. Selbst als Trainer-Legende Hans Zach nach dem Viertelfinale mit dem Brustton der Überzeugung erklärte, seine Adler Mannheim seien gegen den kommenden Deutschen Meister ausgeschieden, lächelte Krupp nur: "Das hat er vergangene Saison auch gesagt und dann haben wir das Finale verloren."

Nun muss man wissen, dass einer wie Zach zum Ende seiner Karriere nicht gerne ausscheidet. Und wenn überhaupt, dann doch bitte schön gegen den neuen Titelträger. Das macht sich besser beim Blick auf die eigene Vita. Wissen muss man aber auch, dass der vergangenen Mittwoch in Rente gegangene Bad Tölzer über einen gehörigen Sachverstand verfügt, wenn es um das deutsche Eishockey geht. Gut möglich also, dass er mit seiner Einschätzung richtig liegt und die Haie am Ende der Play-offs den Pokal den ihren nennen können.

Vielleicht hilft bei der Suche nach einem Favoriten in diesem Duell des Hauptrundenfünften Köln gegen den -sechsten Wolfsburg ein Blick auf die Statistiken. 25 Tore haben die Wolfsburger in ihren sechs Viertelfinalspielen gegen Nürnberg erzielt. Im Scoring liegen mit Tyler Haskins (10 Pkt./2.), Ex-Hai Sebastian Furchner (8/6.), Marco Rosa (8/67.), Norman Milley (7/9.) und Ramzi Abid (7/10.) gleich fünf Grizzlys unter den Top Ten. Und mit Sebastian Vogl haben sie mit einem Gegentorschnitt von 1,89 den besten Torwart der Hauptrunde in ihren Reihen.

Da können die Haie nicht mithalten. Ihre besten Scorer in den Play-offs heißen Rob Collins und Andreas Falk (je 4 Pkt.) auf den Rängen 36 und 39. Ihnen sind außerdem im Viertelfinale gegen Mannheim nur neun Treffer in fünf Partien gelungen. Offensiv also scheinen die Karten vor dem Halbfinale verteilt. Aber es ist ja die Defensive, die Meisterschaften gewinnt. Und dort liegt das große Plus der Haie.

Vor ihrem in Playoff-Form spielenden Torwart Danny aus den Birken führen die Schweden Daniel Tjärnqvist und Andreas Holmqvist gemeinsam mit Routinier Mirko Lüdemann die Verteidigerriege des KEC gekonnt an. Nur sechs Gegentore ließ die Haie-Hintermannschaft gegen Mannheim zu. Auch die Stürmer arbeiteten bislang perfekt nach hinten. Allen voran die Schweden Andreas Falk und Yared Hagos, der zusammen mit Alexander Weiß schon im Viertelfinale die inoffizielle Meisterschaft im "Schüsse blocken" errungen hat. Die Schweden also sind das Pfund, mit dem die Kölner auf dem Weg zum ersten Titel seit 2002 wuchern.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Berechtigte Ausgrenzung
Kein Platz für Müller im DFB-Team Berechtigte Ausgrenzung
Aus dem Ressort