Die Haie beißen wieder

Köln · Die Kölner Haie haben sich nach einer Niederlagenserie in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) am Sonntag eindrucksvoll zurückgemeldet. Beim 6:1 gegen die Hamburg Freezers brillierte das gesamte Team.

"Wir wussten, dass wir nach fünf Niederlagen aus den letzten sechs Spielen gewinnen mussten, um den Anschluss nicht zu verlieren", sagte der zweifache Torschütze Philip Gogulla. "Wir wollten viele Kleinigkeiten richtig machen und unser Überzahlspiel nutzen, das ist uns sehr gut gelungen. Außerdem hat unser Torhüter Gustaf Wesslau in kritischen Situationen sehr gut gehalten. Wir sind sehr froh, den besten Torhüter der Liga zu haben."

Trainer Niklas Sundblad erklärte hinterher, die Mannschaft habe nie an sich gezweifelt. "Wir haben ein paar Spiele nach deutlichen Führungen oder in letzter Sekunde noch verschenkt, nur beim Spiel in Ingolstadt vor der Länderspielpause waren wir nicht stark genug", resümierte er. "Wir haben eine gute Stimmung in der Mannschaft und wissen, was wir können. Wir müssen nur konstant jeden Abend die Leistung zeigen und nicht nur zwei Spiele lang und dann wieder nicht." Sundblad bestätigte das gesunde Selbstvertrauen seiner Stars: "Wir zweifeln nicht an uns, die Qualität stimmt, und wir wissen das auch." Der Schwede blickte abschließend nach vorn: "Langsam kommen auch die verletzten Spieler wieder zurück."

Einer dieser Spieler ist Jason Williams. Viel wurde in den vergangenen Wochen über den Mittelstürmer geredet, doch bisher leider nicht über seine Leistungen in der DEL. Man sprach mit ihm über seine Zeit im Trikot der Detroit Red Wings, als er 2002 den Stanley Cup gewann und mit Legenden wie Steve Yzerman oder Dominik Hasek auf dem Eis stand. Oder über seine Begegnung mit Uwe Krupp, der damals kurz vor dem Ende seiner NHL-Karriere riesenhaft durch die Kabine stapfte. Im Programmheft des KEC war ein Foto von seinem Stanley-Cup-Ring abgebildet. Erfahrung pur, doch das liegt alles lange zurück.

Williams überzeugt

Denn über DEL-Erfahrungen konnte Williams bis zum Freitag noch nicht berichten. In der Saisonvorbereitung verletzte sich der 35-jährige Kanadier so schwer am Rücken, dass er erst jetzt sein erstes Punktspiel bestreiten konnte. In Mannheim war Williams am Freitag unauffällig, es fehlte ihm noch an Spielpraxis. Am Sonntag gegen Hamburg sah es schon besser aus, Williams gefiel durch Spielübersicht und kluge Pässe im Powerplay. "Ich bin einfach froh, endlich wieder auf dem Eis zu stehen", sagte er. "Für zwei Spiele war es schon ganz gut, ich bekam gegen Hamburg etwas mehr Sicherheit in meine Pässe. Nun gehe ich von Spiel zu Spiel, natürlich ist meine Kondition noch nicht voll da."

"Willi", wie er von den Mitspielern genannt wird, freute sich besonders über sein Heimdebüt. "Man spielt nicht so oft vor 15 000 Menschen, und ich musste jetzt mehrere Wochen darauf warten", bestätigte er. "Ich habe meine Tochter Cameron mit auf die Ehrenrunde genommen, sie wollte danach am liebsten noch eine, aber das holen wir nach", sagte er und lachte. Niklas Sundblad war mit der Leistung seines Topzugangs zufrieden. "Er ist sehr stark in Überzahl, kann hart schießen und auch gute Pässe spielen. Er wird uns noch viel helfen mit seiner Ruhe und Erfahrung", sagte der Coach. "Man muss ihm noch ein paar Spiele Zeit geben, das war nun schon mal eine ordentliche Leistung."

Entscheidend ist, dass Williams gesund bleibt. "Ich habe keine Rückenschmerzen mehr", sagt der Stürmer erleichtert. "Jetzt schauen wir von Tag zu Tag weiter."

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