German Open in Synchronschwimmen Deutsches Team weit von der Weltspitze entfernt

BONN · "Here I am. Rock you like a hurricane." Das bekannte Lied der deutschen Rockband Scorpions schallte gestern bei den 26. Internationalen German Open im Synchronschwimmen durch das Bonner Frankenbad.

 Engagiert, aber von der Weltspitze noch ein gutes Stück entfernt, präsentierte sich das deutsche Team.

Engagiert, aber von der Weltspitze noch ein gutes Stück entfernt, präsentierte sich das deutsche Team.

Foto: Horst Müller

Fast zeitgleich schnellten die Beine der deutschen Schwimmerinnen dazu aus dem Wasser. Im Takt der Rockmusik drehten sie sich, und eine deutsche Athletin entstieg - abgestützt von ihren Teamkameradinnen - explosiv dem Wasser, um nach ihrem Vorwärtssalto einzutauchen und sich dann wieder nahtlos in die Kür einzureihen.

Insgesamt war es eine engagierte Vorstellung der neu formierten deutschen Nationalmannschaft. Doch um die internationale Bühne des Synchronschwimmens zu rocken, muss noch weiter fleißig trainiert werden. Im gut besetzen internationalen Teilnehmerfeld, das bei den dreitägigen German Open am Start war, gaben erwartungsgemäß andere Nationen den Ton an.

Eingespielte und erfahrene Teams wie die Nationalmannschaft aus Frankreich beherrschen deutlich schwierige Hebefiguren und höhere Sprünge, agieren synchroner und muten dabei eleganter an. Für sie war der Wettkampf des veranstaltenden Deutschen Schwimmverbands, der jedes Jahr von der Schwimmgemeinschaft Wachtberg-Godesberg (früher ISV Bad Godesberg) ausgerichtet wird, der erste ernsthafte Test für das Wettkampfjahr 2015.

13 Nationen aus der ganzen Welt waren nach Bonn gekommen, um sich vor den Wertungsrichtern in den Disziplinen Solo, Duett, Team und Kombination zu präsentieren. Da Ende Juli die WM im russischen Kazan steigt, sind die Nationen langsam neugierig darauf zu erfahren, wo sie international stehen. Anderthalb Jahre vor den Olympischen Spielen im brasilianischen Rio de Janeiro wird bei den Spitzenteams sukzessive mehr trainiert.

Für die junge deutsche Mannschaft mit einem Durchschnittsalter von gerade mal 16 Jahren ist Olympia 2016 aber kein Thema. "Wir planen eher für 2020 und hoffen, dass die Mädchen uns nicht von Bord gehen", unterstreicht Bundestrainerin Doris Ramadan. Im vergangenen Jahr hatte sich beinahe die komplette Nationalmannschaft nach der EM in Berlin zurückgezogen - zu viel Trainingsaufwand, der mit der Ausbildung selten vereinbar ist.

Anders die Brasilianerinnen, die im Hinblick auf die Spiele in Rio täglich mehrere Stunden trainieren und auch in Bonn anmutig, athletisch und ideenreich die Kombination am Samstagnachmittag gewannen. Udo Lehmann, Organisationschef der German Open und Teammanager Synchronschwimmen im DSV: "Viele Teams haben in Bonn erstklassiges Synchronschwimmen geboten. Unsere Mannschaft ist noch sehr jung. Im kommenden Jahr bei den German Open werden sie schon viel weiter sein."

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