Bonn erwartet am Sonntag Spitzenreiter Wegberg Der BSC ist bereit für das "Aufstiegsfinale"

BONN · Die Bonner Fußballfreunde dürfen sich auf das wohl entscheidende Finale um den Regionalligaaufstieg am Sonntag im Sportpark Nord zwischen dem Bonner SC und dem FC Wegberg-Beeck freuen. Während Wegberg seine Hausaufgaben mit einem 7:0 gegen den VfL Leverkusen souverän erledigte, ging der BSC am Abend (Spielbeginn war 18 Uhr) beim SV Eilendorf mit einem knappen 1:0 über die Ziellinie.

Vor dem Showdown in Bonn führt Wegberg-Beeck die Tabelle mit zwei Punkten Vorsprung vor dem BSC an. Der VfL Alfter bestätigte mit dem 2:1-Sieg beim SV Bergisch Gladbach 09 seine derzeit gute Form und stockte sein Punktekonto auf nunmehr 50 Zähler auf.

SV Eilendorf - Bonner SC 0:1 (0:1): BSC-Fan zu sein, kostet derzeit Nerven. Zunächst einmal lag den Anhängern in Blau und Rot der 7:0-Erfolg von Wegberg-Beeck am Montagnachmittag schwer im Magen. Dann ging es für diejenigen, die es unter den knapp 1000 Zuschauern mit dem Tabellenzweiten hielten, auch in Eilendorf nicht ohne Zittern ab.

"Eilendorf war von Beginn an der erwartet schwere Gegner", meinte BSC-Coach Daniel Zillken nach dem knappen 1:0-Erfolg, der nach dem späten Beginn um 18 Uhr erst um 19.53 Uhr endgültig feststand. "Wir hatten in Summe die besseren Chancen und haben deshalb verdient gewonnen."

Bereits um 18.16 Uhr stockte den mitgereisten Bonnern erstmals der Atem, nachdem der Kopfball von Lukas Klein-Brömlage nur knapp am langen Pfosten vorbeigeflogen war. Drei Minuten später hatte dann BSC-Mittelfeldspieler Dominik Schröer die Führung auf dem Fuß.

In der Eins-gegen-Eins-Situation erwies sich SV-Torhüter Daniel Johnen allerdings als Meister seines Fachs. In der 34. Minute durfte der Bonner Anhang dann endlich jubeln. Nach einem elfmeterreifen Foul an Rachid Eckert verwandelte Schröer den Strafstoß sicher - das mittlerweile 14. Saisontor für den besten Bonner Torschützen.

Zwei Minuten vor dem Pausenpfiff hätte Lucas Musculus für etwas moderatere Blutdruckwerte in den Reihen des Bonner Anhangs sorgen können. Aber der Stürmer zielte aus rund fünf Metern genau auf Johnen.

In Halbzeit zwei nahm die Anzahl der Strafraumszenen dann rapide ab. Bemerkenswert noch die Parade von Johnen gegen den 30-Meter-Schuss von Schröer (66.). Sechs Minuten vor dem Abpfiff verpasste Eckert die Chance zum 2:0, als der gekonnte Lupfer der Bonner Nummer zehn knapp am Eilendorfer Gehäuse vorbeistrich.

Für BSC-Coach Zillken ist jetzt nicht nur das Spiel am kommenden Sonntag entscheidend. "Wir müssen gegen Wegberg und auch in Euskirchen gewinnen, wenn wir aufsteigen wollen." Gegen Wegberg-Beeck setzt Zillken auf die Bonner Zuschauer. "Wenn nicht jetzt, wann dann? Wir brauchen die Unterstützung der Fans."

BSC: Michel, Wipperfürth, Weber, Dick, Touré, Schröer, Akbari, Wernscheid, Eckert (90. Wenning), Musculus (73. Schmidt), Somuah (87. Kilic).

SV Bergisch Gladbach - VfL Alfter 1:2 (0:1): Die Vorgebirgler setzten auch im Bergischen ihre beeindruckende Rückserie fort. "Über die gesamte Spielzeit hinweg gesehen haben wir verdient gewonnen. Kompliment an die Mannschaft. Sie hat 70 Minuten ein richtig gutes Spiel gemacht", zog VfL-Trainer Heinz-Joachim Schmickler zufrieden Fazit. Die vorletzte Dienstreise der zu Ende gehenden Meisterschaft begann für Alfter verheißungsvoll.

Nach hinten ließ die VfL-Defensive nichts anbrennen, sie erstickte die Aktionen der vor Spielbeginn noch leicht abstiegsgefährdeten Hausherren im Keim. Zudem wurden die Angriffsbemühungen der Schmickler-Elf schnell belohnt, als Mory Konate seinen Kollegen Burim Mehmeti bediente. Dieser ließ durch eine körperbetonte Einzelaktion das 1:0 folgen (20.).

Unmittelbar nach dem Seitenwechsel stand Mehmeti, der ein starkes Spiel ablieferte, diesmal als Vorbereiter im Scheinwerferlicht. Nutznießer des genauen Zuspiels war Bayram Ilk, der mit seinem 15. Saisontor erhöhte (47.).

Erst als SV-Coach Thomas Zdebel nach knapp 70 Minuten alles auf eine Karte setzte, kippte die Partie. Gladbach bekam fortan Oberwasser und bereitete Alfter eine unruhige Schlussphase. Zunächst brachte André Kreuer seine Elf durch einen berechtigten Foulelfmeter auf 1:2 heran (81.).

Anschließend drängten die Platzherren auf den Ausgleich, hatten aber Pech mit einem Aluminiumtreffer. Zudem konnte der VfL mit Tim Rudersdorff auf einen glänzend aufgelegten Schlussmann zurückgreifen, der einige starke Aktionen hatte. Auf der andere Seite nutzte der VfL einige vielversprechende Konterchancen nicht.

Die beste vergab Thorsten Bung beim Stande von 2:0. "Mit dem dritten Treffer hätten wir uns die intensive Schlussphase erspart", meinte Heinz-Joachim Schmickler.

VfL Alfter: Rudersdorff, Derigs, Matysik, Greulich, Konate, Heinen, Durgun, Bung (82. Dietz), Mehmeti, Dogan (90. Liontos), Ilk.

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