Hallen-Hockey Damen des Bonner THV steigen in die Bundesliga auf

Bonn · Mit einem furiosen 9:1-Erfolg gegen Essen steigen die Damen des Bonner THV erstmals in die Hockey-Bundesliga auf. Torjägerin Thea Scheidl: Das ist der verdiente Lohn einer Supersaison.

Andreas Stumpf hatte ganze Arbeit geleistet. Vier oder fünf Magnumflaschen Champagner – genau wusste es der Abteilungsleiter Hockey beim Bonner THV gar nicht mehr – standen für die ersten Hockeydamen bereit. Verdient hatten die Spielerinnen von Trainer Jan Henseler den Schampus allemal. Mit einem souveränen 9:1 (5:1) gegen den HC Essen 99 machte der BTHV in eigener Halle den Aufstieg in die Bundesliga perfekt.

Für den BTHV war es in dieser Hallenrunde der neunte Sieg im neunten Spiel. „Das Ergebnis jahrelanger Arbeit“, meinte Stumpf beim Blick auf die jubelnden Spielerinnen. „Und gleichzeitig auch tolle Aussichten für die Zukunft. In dieser sehr jungen Mannschaft steckt noch so viel Potenzial.“

59 Minuten lang hatten sich die Zuschauer in der proppenvollen BTHV-Hockeyhalle auf Torjubel und Szenenapplaus beschränkt. Dann brachen alle Dämme. Die Halle tobte. Henseler und sein Co-Trainer Matthias Caspari gaben die Zeremonienmeister. Thea Scheidl, Kapitänin und Torschützin zum zwischenzeitlichen 3:1, hatte nach der Schlusssirene mehr mit dem Korken einer Flasche zu kämpfen als zuvor mit den Gegnerinnen aus Essen. Schließlich löste sich der Verschluss, und die Sektdusche für den Cheftrainer konnte beginnen. „Das war heute auch das einzige, das nicht gleich funktioniert hat“, meinte Henseler.

„Dass wir hier und heute aufsteigen, ist der verdiente Lohn einer Supersaison“, sagte Scheidl, deren Übergriff auf den Trainer lautstark von den übrigen Spielerinnen bejubelt wurde. „Hinter dieser Leistung stecken viel Arbeit und viele Helfer. Ich bin richtig stolz auf diese Mannschaft“, sagte die gebürtige Münchnerin.

Spiel frühzeitig entschieden

Gut eine Stunde zuvor hatte der BTHV in bewährter Manier zunächst einmal den Gegner machen lassen. „Wir schauen uns deren Spielweise an, um dann möglichst schnell die Kontrolle zu übernehmen“, erklärte Henseler. Exakt 14 Minuten hatten die Gäste zumindest einen Funken Hoffnung, an diesem Nachmittag ein Stück weit aus der Statistenrolle herauszukommen. Nach der Bonner Führung durch Simca Schön (9.) fiel der 1:1-Ausgleich. Dann aber machten die Gastgeberinnen ernst. Zwischen der 23. und 28. Minute stellten Kira Schmitz (23.), Thea Scheidl (26.), Maria Esser (27.) und Zarina Chruscz (28.) auf 5:1 für den BTHV. Schampusflaschen und Aufstiegs-T-Shirts konnte Andreas Stumpf also frühzeitig in Stellung bringen.

Für die Essenerinnen war die BTHV-Abwehr vor der einmal mehr fehlerfreien Torfrau Jacinta Caspari zu stark, das Passspiel zu schnell und die Angriffsaktionen zu effizient. So fielen die weiteren Treffer durch Juliane Wunder (47.), Maria Esser (52.), Zarina Chruscz (53.) und Kira Schmitz zum 9:1-Endstand (55.) zwangsläufig.

„Was wir in dieser Saison geschafft haben, kann ich noch gar nicht in Worte fassen“, meinte der BTHV-Damentrainer. Sicher war, dass Spielerinnen und Betreuer zu diesem Zeitpunkt eine zünftige Aufstiegsfeier vor sich hatten. Auch der eine oder andere Funktionsträger dürfte sich eingereiht haben. BTHV-Geschäftsführer Kai Milner ließ im Überschwang des Sieges jedenfalls verlauten, dass die Geschäftsstelle an diesem Montag geschlossen bleibt.

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