Countdown zum Bonn Marathon: Wenn 11 000 Läufer bechern

Der Streckenrekord wird wohl Bestand haben. 2:13:04 Stunden lief der Kenianer Vincent Kipchirchir 2008. Aber solche Zeiten haben die Veranstalter des Bonner Deutsche Post Marathons nicht mehr im Sinn.

Countdown zum Bonn Marathon: Wenn 11 000 Läufer bechern
Foto: Horst Müller

Bonn. Der Streckenrekord wird wohl Bestand haben. 2:13:04 Stunden lief der Kenianer Vincent Kipchirchir 2008. Aber solche Zeiten haben die Veranstalter des Bonner Deutsche Post Marathons nicht mehr im Sinn.

Es geht darum, am 10. April möglichst viele Menschen auf die Strecke zu schicken. Und tatsächlich sind die Anmeldezahlen rekordverdächtig. Mehr als 10 500 Sportler hatten sich bis Freitag für die diversen Wettbewerbe eintragen lassen.

Die Bestmarke steht bisher bei 11 083. Und weil die Organisatoren notorisch ideale Wetterverhältnisse vorhersagen, träumen sie von einem neuen Rekord. Wie aus den vergangenen Jahren gewohnt, bilden die Halbmarathonis die Mehrheit. 6 550 sind es derzeit. Hinzu kommen 1 400 Läufer, die die kompletten 42,195 Kilometer angehen werden.

"Damit liegen wir besser, als es der Trend erwarten ließ", freut sich Kai Meesters von der veranstaltenden Agentur MM Promotion. Bundesweit gehen die Zahlen für die klassische Langstrecke zurück, Bonn stagniert immerhin. Neben den Läufern - viele nehmen auch in einer Staffel teil - starten in diesem Jahr wieder die Inliner.

Nachdem die Kennedybrücke fertiggestellt ist, geht das wieder. 260l haben sich bislang angemeldet. Am 10. April gehen die "Sportler auf Rollen" um 8.30 Uhr als erste an den Start. Wenn so viele Menschen unterwegs sind, wird entsprechend gebechert. An den sechs Verpflegungsständen entlang der Strecke und im Marathon-Zelt auf dem Münsterplatz stehen 162 000 Trinkbecher bereit.

Darin abgefüllt werden unter anderem 1 000 Liter warme Brühe, 7 500 Liter Cola, 3 500 Liter Apfelschorle - und 3 340 Liter Bier. Wer geschwitzt hat, darf sich anschließend auch was gönnen. An fester Nahrung wird es ebenfalls nicht fehlen: 25 000 Bananen, 22 000 Tafeln Traubenzucker, 2 000 Schmalzbrote, 120 Kilogramm Nüsse, um nur einige Posten zu nennen.

Weshalb diese Zahlen am Freitag im (Partner-)Hotel Königshof in Anwesenheit von Vertretern der Telekom und der Sparkasse verkündet wurden, ist kein Geheimnis. Beide Unternehmen sind sogenannte Partner des Marathons, bringen also Geld ein. Wieviel, das will keiner verraten. Mit einer anderen Zahl geht die Telekom dagegen gerne in die Offensive: 650 Mitarbeiter werden am 10. April die Laufschuhe anziehen.

Verstärkt wird diese gewaltige Betriebssportgruppe durch eine Olympiasiegerin. Lena Schöneborn (SSF Bonn), die in Peking 2008 Olympia-Gold im Modernen Fünfkampf gewann, geht in einer Telekom-Staffel an den Start. Dabei wird jeder Schritt und jeder Herzschlag der Leistungssportlerin überwacht. Im Rahmen eines Tests der sogenannten Telemedizin lässt sich Schöneborn verkabeln, sodass ihr EKG per Mobilfunk live an die Berliner Charite übertragen wird.

Dort erstellen Fachärzte umgehend eine Analyse. Mit dieser Technik können in Zukunft womöglich Risikopatienten überwacht, aber auch Trainingsbelastungen bei Top-Sportlern gesteuert werden. Nachher wird man wissen, ob sich Lena Schöneborn wirklich für die Telekom verausgabt hat.

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