Angstgegner im Sportpark Nord BSC erwartet Bergisch Gladbach

BONN · In der Fußball-Mittelrheinliga stehen heute Nachholspiele auf dem Programm. Der Bonner SC erwartet den SC Bergisch Gladbach (20 Uhr, Sportpark Nord), der VfL Alfter empfängt Borussia Freialdenhoven (20 Uhr, Strangheidgesweg). Auch der Landesligist SSV Merten muss "nachsitzen": Der Tabellenführer tritt beim Aufsteiger TV Herkenrath an.

 Markus Wipperfürth (rechts, hier gegen den Mertener David Strack) und der BSC leiden unter akuter Abschlussschwäche.

Markus Wipperfürth (rechts, hier gegen den Mertener David Strack) und der BSC leiden unter akuter Abschlussschwäche.

Foto: Horst Müller

Der Schmerzensschrei von Florian Mager ging allen Besuchern im Sportpark Nord durch Mark und Bein. Im Kreispokalfinale gegen Merten am Sonntag hatte sich der Sechser des Fußball-Mittelrheinligisten Bonner SC schwer am Knie verletzt. Die schlimmsten Befürchtungen haben sich mittlerweile bestätigt. "Totalschaden", sagt BSC-Sportdirektor Thomas Schmitz kopfschüttelnd. Neben einem Kreuz- und Innenbandabriss waren auch Meniskus und Knorpel betroffen. Bereits am Montag wurde Mager operiert. "Wir hoffen sehr, dass er uns in dieser Saison noch helfen kann", sagte Schmitz trotz der schlimmen Diagnose.

Heute Abend im Nachholspiel gegen "Angstgegner" SV Bergisch Gladbach 09 - in der abgelaufenen Saison brachte die Elf von Trainer Dietmar Schacht dem BSC zwei Niederlagen bei - wird aller Voraussicht nach Bastian Wernscheid die Rolle von Mager im defensiven Mittelfeld übernehmen. BSC-Trainer Daniel Zillken macht sich angesichts des Wechsels keine Sorgen. "In Bergheim und zu Beginn der Saison hat er das gut gespielt." In zwei bis drei Wochen rechnet Zillken zudem mit der Rückkehr von Bünjamin Kilic, der nach überstandenem Kreuzbandriss im Training mit der Mannschaft gute Fortschritte macht. "Der insgesamt sehr ausgeglichene Kader macht uns stark", sagt der BSC-Coach.

Rund 20 Partien inklusive der Test- und Pokalspiele ist der Tabellenführer der Fußball-Mittelrheinliga nach Zillkens Statistik nun ungeschlagen. "Damit das auch gegen Bergisch Gladbach so bleibt, müssen wir sicher an unsere Grenzen gehen." Eng wurde es zuletzt immer, weil der BSC unter einer latenten Abschlussschwäche leidet. "Gegen den SSV Merten hatten wir ein Chancenverhältnis von 11:2", so Zillken. Aber im Gegensatz zur deutschen Nationalmannschaft zog der Bonner SC seinen Kopf bislang immer aus der Schlinge.

Der VfL Alfter empfängt Borussia Freialdenhoven. Die bisherigen Heimauftritte der Vorgebirgler ließen - betrachtet man die nackten Zahlen - zu wünschen übrig: Drei Spiele, ein Remis, zwei Niederlagen bei 0:4 Toren. "Man kann so eine Bilanz hochschaukeln, aber schon beim 0:0 gegen den Bonner SC waren wir nah dran zu gewinnen", relativiert VfL-Trainer Mustafa Cansiz. Nach dem 5:0-Auswärtserfolg bei Hertha Walheim soll auch der zweite Teil der englischen Woche positiv gestaltet werden.

"Freialdenhoven hat eine sehr starke Offensive, die individuelle Klasse hat. Aber auch wir sind immer für ein Tor gut. Es gilt also, die Balance zu finden und möglichst wenige Fehler zu machen", sagt Cansiz und erwartet eine enge Auseinandersetzung mit der Elf von Trainer-Urgestein Wilfried Hannes, der mit einjähriger Unterbrechung seit 1999 die Geschicke des Vereins prägt. Nach einer längeren Findungsphase zu Saisonbeginn hoffen die Alfterer nun langsam die Ausgewogenheit zwischen Defensive und Offensive gefunden zu haben. Aber auch hier warnt der VfL-Trainer: "Jede Taktik gehört in die "Ablage P", wenn du nicht läufst und jederzeit hoch konzentriert bist".

Zwei Spiele hinkt der SSV Merten, noch immer Tabellenführer in der Fußball-Landesliga, hinter dem Spielplan her. Am Sonntag war der Ligaprimus im Kreispokalfinale und der ersten Runde des Verbandspokals beschäftigt. Der Gegner hieß jeweils Bonner SC. Beide Spiele dauerten 120 Minuten. Beide Partien gingen verloren. Heute Abend greift Merten beim Aufsteiger TV Herkenrath nun wieder ins Ligageschehen ein.

Übermäßigen Kräfteverschleiß aufgrund der englischen Wochen lässt SSV-Trainer Frank Pleimes als Ausrede nicht gelten. "Wir wollten im Pokal weit kommen." Dennoch muss der SSV-Trainer die angeschlagenen Thomas Frohn, Julian Jeffrey und Kai Schmitz in Herkenrath ersetzen. Marco Rohde fehlt ebenfalls. Er ist gelb-rot-gesperrt.

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