Bonner SC hat Sorgen

Auslaufende Spielerverträge und die nur vorläufige, mit wohl happigen Auflagen verbundene Lizenz vom DFB drücken trotz des Klassenerhalts vor dem Freundschaftsspiel gegen Mönchengladbach auf die Stimmung.

Bonner SC hat Sorgen
Foto: Horst Müller

Bonn. Während sich die Bonner Fans des runden Leders trotz der bevorstehenden Fußball-Festwochen vielleicht auch auf das Spiel des Fußball-Regionalligisten Bonner SC am Donnerstag (16 Uhr, Sportpark Nord, Rahmenprogramm ab 13.30 Uhr) gegen den Erstligisten Borussia Mönchengladbach freuen, plagen Trainer und Spieler des Viertligisten derzeit ganz andere Sorgen.

Auslaufende Spielerverträge und die nur vorläufige, mit wohl happigen Auflagen verbundene Lizenz vom DFB drücken trotz des Klassenerhalts auf die Stimmung. Erst am 4. Juni entscheidet sich endgültig, ob der BSC tatsächlich die Regionalligalizenz erhält. Die Gemütslage der handelnden Personen gleicht derzeit einer Achterbahnfahrt.

BSC-Trainer Wolfgang Jerat beispielsweise hatte vor der Partie des BSC gegen den 1. FC Saarbrücken am vergangenen Samstag den Füller zwecks Vertragsverlängerung bereits in der Hand, um dann aber, kaum 24 Stunden später, eine Einigung mit dem BSC-Präsidium fast schon als Ding der Unmöglichkeit zu erklären.

Nun aber, ein längeres Telefonat mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Hans Viol wirkt offenbar Wunder, wandelt der 55-Jährige offenbar wieder in einem Stimmungshoch. "Ich sehe den Dingen wieder optimistischer entgegen", meinte Jerat. "Sowohl konzeptionell als auch finanziell sind Lösungen in Sicht." Nach der Partie gegen Mönchengladbach könnten, so Jerat, wichtige Personalentscheidungen fallen.

Bernd Lehmann, nach dem Rücktritt des BSC-Vorsitzenden Tobias Kollmann als dessen Stellvertreter derzeit ranghöchstes Präsidiumsmitglied, konnte oder wollte dazu wenig Neues beitragen. "Wir sind dabei, die Rahmenbedingungen zu schaffen."

Keine Veränderungen gibt es auch im durchaus als angespannt zu bezeichnenden Verhältnis zwischen Jerat und Bekim Kastrati. Nachdem der Winterneuzugang des BSC nach seiner Auswechslung im Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern II für jeden ersichtlich seinen Ärger auslebte, beharrt der BSC-Trainer auf einer Entschuldigung. "Solange es die nicht gibt, sitzt er auf der Tribüne", betonte Jerat. "Er ist ein integrer Typ und Führungsspieler. Schon deshalb erwarte ich von ihm ein klares Bekenntnis." Derweil fühlt sich der 31-Jährige, der am Donnerstag nur allzu gerne gegen seinen Ex-Club spielen würde, ungerecht behandelt.

"Natürlich entscheidet Jerat, wer spielt und wer nicht. Für mich ist die Reaktion des Trainers aber völlig unverständlich. Auch wenn mein Verhalten nicht in Ordnung war, so war dies eine Reaktion auf Jerats Verhalten während meiner Auswechslung", meinte Kastrati. "Ich finde, dass wir keine zusätzlichen Baustellen brauchen. Beim BSC gibt es Unruhe genug."

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