Baskets gehen in Tübingen mit 76:93 unter

Gewarnt waren sie, doch nutzen sollte es ihnen nicht. Die Telekom Baskets Bonn haben am Donnerstag im Kampf um eine bessere Play-off-Platzierung in der Basketball-Bundesliga einen herben Rückschlag erlitten.

Baskets gehen in Tübingen mit 76:93 unter
Foto: Norbert Ittermann

Bonn. Gewarnt waren sie, doch nutzen sollte es ihnen nicht. Die Telekom Baskets Bonn haben am Donnerstag im Kampf um eine bessere Play-off-Platzierung in der Basketball-Bundesliga einen herben Rückschlag erlitten.

Bei den Walter Tigers Tübingen zeigten die Schützlinge von Trainer Michael Koch über weite Strecken eine schwache Vorstellung, wurden phasenweise vorgeführt und verloren verdient mit 76:93 (16:23, 17:26, 20:16, 23:28).

Alle guten Vorsätze, den heimstarken Gegner ernst zu nehmen und dessen bekannt aggressiver Gangart vor eigenem Publikum Gleichwertiges entgegenzusetzen und ihre Stärke am Brett auszunutzen, schienen bei den Bonnern bereits nach drei Minuten Schall und Rauch zu sein.

Nach dem 6:6-Zwischenstand waren es fast nur noch die Tübinger, die das Tempo bestimmten und das Spiel kontrollierten. Bei den meisten Aktionen waren sie meist einen Tick schneller und entschlossener als die Baskets. Die fanden vor allem in der Verteidigung nie die richtige Einstellung.

"Wir sind in der Defensive noch gar nicht da", stellte der Bonner Spielmacher Johannes Strasser zur Pause fest. Vom "Pick and Roll"-Spiel der Tigers wurden sie ein ums andere Mal düpiert. Damit hebelten sie die Gäste-Abwehr vor allem über den Ex-Bonner Aleksandar Nadjfeji aus, der vor der Pause zehn seiner 21 Punkte erzielte.

In ihrer besten Phase vor der Pause verkürzten die Bonner nach einem 20:33-Rückstand zwar auf 28:34. Doch die Gastgeber erholten sich davon schnell, machten die nominell gegebene Überlegenheit ihres Gegners unter den Körben durch Kampfgeist und Schnelligkeit wett, zeigten das strukturiertere Spiel und trafen auch von außen.

Romeo Travis und zweimal Michael Jenkins versenkten Dreier - zur Pause lagen die Gäste bereits mit 33:49 hinten. Viele etablierte Kräfte in den Reihen der Baskets enttäuschten und ließen den nötigen Biss vermissen.

Tim Ohlbrecht und Bryce Taylor waren überhaupt nicht im Spiel. Selbst Chris Ensminger kam kaum zum Zuge. Ronald Dupree (13 Punkte) und Jared Jordan (16) waren zwar die besten Schützen, aber in ihrem Spiel bei weitem nicht fehlerlos. Nur kurzzeitig keimte Hoffnung auf, als Bonn auf 47:56 (27.) verkürzen konnte.

Aber insgesamt konnten sie ihren Gegner zu selten stoppen und wurden in der Schlussphase im wahrsten Sinne des Wortes ausgepunktet. Selbst in ihrer Domäne, dem Rebound, wurden sie von den Tübingern dominiert.

"Unsere Defensive war eine Katastrophe. Wenn man dazu noch ausgereboundet wird, hat man bei einer so heimstarken Mannschaft keine Chance zu gewinnen", stellte ein verärgerter Michael Koch fest. Am Sonntag wartet bei den abstiegsbedrohten Gießen 46ers die nächste schwere Aufgabe. Die StatistikTigers Tübingen: Unger, Ratkovica 4, Wright 4, Nadjfeji 21, Thomas 3/1 Dreier, Jenkins 17/3, Kronhardt 2, Travis 16/1, Watts 14/1, Williams 12.
Telekom Baskets: Taylor 9/2, Ensminger 8, Strasser 5/1, King 2, Bowler 9, Jordan 16/1, Kolodziejski 5, Flomo 6, Ohlbrecht 3, Dupree 13.
Trefferquote: Tübingen 55 Prozent (34 von 62 Würfen erfolgreich), Bonn 40 Prozent (30/76).

Dreierquote: Tübingen 40 Prozent (6/15), Bonn 24 Prozent (5/21).

Freiwurfquote: Tübingen 58 Prozent (19/33), Bonn 69 Prozent (11/16).

Rebounds: Tübingen 43 - Bester: Travis 11, Bonn 37 - Bester: Ensminger 14.

Assists: Tübingen 31 - Bester: Ratkovica 11, Bonn 16 - Bester: Jordan 6.
Ballverluste: Tübingen 15, Bonn 12.
Ballgewinne: Tübingen 8, Bonn 9.
Fouls: Tübingen 18, Bonn 27.

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