Ballast abwerfen

Kommentar

Alles Schlechte hat meist auch etwas Gutes. Beim ersten Bundesliga-Meister 1. FC Köln heißt das speziell, dass die Vorbereitungen für die kommende Spielzeit nach dem 0:1 von Hannover ab sofort konkretisiert werden können. Nicht mehr zweigleisig, wie seit Wochen, muss geplant werden, sondern einzig und allein für die 2. Liga.

Das Gute daran? Die Verantwortlichen haben eine relativ lange Vorlaufzeit, um Gespräche und Verhandlungen mit potenziellen neuen Spielern zu führen und zum Abschluss zu bringen.

Der Abstieg bietet dem Geißbock-Klub zudem eine große Chance. Dem designierten Präsidenten Wolfgang Overath ist es zuzutrauen, endlich reinen Tisch zu machen und sich bei 13 auslaufenden Verträgen vom Ballast der letzten Jahre zu befreien. Gern wird vergessen, dass die "Aufstiegshelden" Lottner, Cichon, Springer, Sichone und wie sie alle heißen, nun auch schon zum dritten Mal den Abstieg zu verantworten haben.

"Jung, deutsch, ablösefrei" - dies waren die Attribute, die für Manager Andreas Rettig vor der Saison potenzielle FC-Profis haben mussten. Zumindest bei Wessels, Feulner, Streit, Grujic ist die Rechnung aufgegangen, die dauerverletzten Schindzielorz und auch Voronin sind kaum zu bewerten.

Nach Glücksgriff Podolski zeigen zunehmend andere Jugend- und Amateurspieler, warum sie dereinst zum 1. FC geholt und ausgebildet wurden. Und dass Overath im Nachwuchsfundus des FC Bayern "wildern" möchte, kann so falsch auch nicht sein.

Mit 23,6 Jahren war die Mannschaft in Hannover schon die im Durchschnitt jüngste in der Bundesliga. So hat der Abstieg doch noch einen positiven Effekt. Auch wenn das für die Fans im Moment kein Trost sein wird.

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