Max Weißkirchen Auf dem besten Weg zu den Olympischen Jugendspielen

BONN · Viel Zeit hat Max Weißkirchen in den vergangenen Monaten nicht Zuhause verbracht. Auch die kommenden Wochen versprechen in dieser Hinsicht kaum Besserung. Der 17-Jährige vom 1. BC Beuel, der von den Lesern des General-Anzeigers zum GA-Sportler des Monats Dezember 2013 gewählt wurde, steht mitten in der heißen Qualifikationsphase für die olympischen Jugendspiele im August in Nanjing/China.

Bescheiden und geradlinig: Max Weißkirchen.

Bescheiden und geradlinig: Max Weißkirchen.

Foto: Horst Müller (Archiv)

Seit Beginn der Qualifikationsphase hat Weißkirchen bereits zehn internationale Turniere besucht und vier davon gewonnen. Hinzu kommen Verpflichtungen in der Beueler Bundesliga- und Regionalligamannschaft.

Seit zwei Jahren lernt und trainiert der aktuell Vierte der Qualifikationsrangliste am Sportinternat in Mülheim an der Ruhr. Seit dem 15. Lebensjahr also meist fernab seines gewohnten Umfelds, geht er mit der Situation erstaunlich abgeklärt um. Denn Freunde, Familie und Schule kommen derzeit zu kurz.

Weißkirchen erkennt sogar Positives: "Durch diese Situation ist das Familienleben viel intensiver geworden", sagt der große Blonde, der auf dem besten Weg erscheint, eines Tages in die Fußstapfen des zwölf Jahre älteren Marc Zwiebler zu treten, des amtierenden Europameisters aus den Reihen des 1. BC Beuel.

Trotz seiner Erfolge ist er zurückhaltend geblieben und weiß seine Leistungen einzuordnen. Gleichzeitig ist er geradlinig: "Wenn mir etwas nicht passt, dann sage ich das auch." Die Zuschauer mögen ihn und seine Verspieltheit auf dem Feld. Daraus resultierend agiert er auch in den Bundesligaeinsätzen in der Erwin-Kranz-Halle vor bis zu 400 Zuschauern mitunter so unkonventionell, dass seine Trainer verzweifeln.

Gerade dieser Spieltrieb kann ihm in den kommenden Wochen noch viel nützen. Denn am Ende des Qualifikationszeitraums im April zählen lediglich die besten fünf Turniere. Aus diesen wird die Jugendweltrangliste gebildet, als Grundlage für das Nanjing-Ticket. Als aktueller Vierter der Rangliste könnte der Bonner beruhigt die kommenden Monate angehen - wenn nicht die Konkurrenz aus den eigenen Reihen so groß wäre.

In der Regel darf nur ein Spieler pro Nation starten. Und Weißkirchens ärgster nationaler Konkurrent, der Mülheimer David Peng, ist ihm als Neunter derzeit noch dicht auf den Fersen. Bei den Polish Junior in Lubin kann am Wochenende eine Entscheidung fallen. Ein gutes Ergebnis könnte dem Beueler wichtige Zähler einbringen: "Deshalb setze ich meinen Fokus ganz klar aufs Einzel", sagt er, obwohl er auch im Doppel und im Mixed antreten möchte.

Spätestens wird das letzte Turnier der Qualifikationsphase, die Jugend-WM in Malaysia, über die Teilnahme an den zweiten Olympischen Jugend-Spielen entscheiden: "Letztlich könnte dann die bessere Auslosung darüber entscheiden, wer teilnehmen darf." Darauf will sich Max Weißkirchen jedoch nicht verlassen.

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