TKD Swisttal 14-jährige Taekwondoka Julika Zimmerling fährt zur WM

Swisttal · Mit Julika Zimmerling hat der TKD Swisttal eine weitere Nachwuchshoffnung in seinen Reihen. Die 14-Jährige rechnet sich bei der WM in Usbekistan große Medaillenchancen aus.

Den Kopf leicht gesenkt, lächelnd, aber schüchtern schleicht Julika Zimmerling über die Matten einer Turnhalle in Bonn. Die Anfrage nach einem Foto scheint sie zu verunsichern. Zimmerling lächelt wieder, nickt. Ein „Ja“ ist nur sehr leise zu vernehmen. Der Umgang mit Journalisten und Fotografen war bisher in ihrem Universum nicht vorgesehen. Das ist nicht überraschend: Julika Zimmerling ist gerade einmal 14 Jahre alt.

Der sportliche Erfolg der Schülerin kann sich aber jetzt schon sehen lassen. Zimmerling ist Taekwondoka beim TKD Swisttal. Das gerade einmal seit anderthalb Jahren. Und dennoch bereits auf höchstem Niveau. Sie gewann in diesem Jahr bereits drei hochkarätig besetzte internationale Turniere: die Coratian, die Spanish und die German Open. Zudem wurde Zimmerling in ihrer Altersklasse deutsche Meisterin. „Die Julika hat eine beeindruckende Veranlagung“, sagt Trainer Dimitrios Lautenschläger. „Sie hat unfassbar schnell Fuß gefasst.“ Die sportlichen Leistungen sind auch auf höherer Ebene nicht unentdeckt geblieben. Zimmerling steht im Bundeskader. Am Wochenende fliegt sie nach Taschkent, die Hauptstadt von Usbekistan. Dort finden ab dem 8. August die Kadetten-Weltmeisterschaften statt. „Das macht mich schon richtig stolz“, sagt Zimmerling. „Nach Taschkent fliegen insgesamt nur sieben deutsche Athleten. Dass ich dazu gehöre, ist schon etwas ganz Besonderes.“

Zimmerling ist zielstrebig, hat Pläne. Sie will Polizistin oder Lehrerin werden. Dafür besucht sie die Eliteschule des Sports in Tannenbusch. Der Sport steht aber im Mittelpunkt. Und die Leistungen sprechen für sie. Drei gewonnene Turniere, dazu die Deutsche Meisterschaft. „Das hat sie sich erarbeitet und verdient“, sagt Lautenschläger. „Sie hat noch nie ein Training ausfallen lassen, ist extrem zuverlässig.“ Und ehrgeizig. Denn für die WM hat sich Zimmerling einiges vorgenommen. „Eine WM-Medaille habe ich schon angepeilt“, sagt sie selbstbewusster, als sie im Gespräch wirkt. „Wenn alles gut läuft, möchte ich dann auch Weltmeisterin werden.“

Trainer Lautenschläger tritt allerdings auf die Euphoriebremse. „Bei so einer WM kommt immer viel zusammen. Natürlich hat sie eine Chance. Es sind aber viele Nationen am Start“, sagt der Trainer. „Julika hat noch keine Erfahrungen mit Kämpferinnen aus beispielsweise Korea, dem Taekwondo-Mutterland. Die Auslosung spielt auch eine große Rolle und wie sich der Athlet fühlt.“

Wie es mit der Goldmedaille dennoch funktionieren kann, sieht Zimmerling im eigenen Verein. Mit Ranye Drebes und Yanna Schneider hat der TKD bereits zwei Nachwuchs-Weltmeister in seinen Reihen. „Von Yanna hole ich mir schon besonders gerne Tipps“, sagt Zimmerling aufschauend. „Ich wäre natürlich gerne so erfolgreich wie sie. Es sind freundschaftliche Ratschläge“ Die beiden Taekwondoka eint auch ein weiteres Ziel: die Olympischen Spiele. „Für Tokio bin ich viel zu jung, aber Paris 2024 ist natürlich schon ein Thema für mich.“ Zunächst steht aber die WM auf dem Plan.

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