Kommentar zu dem entfachten Streit zwischen den Taekwondo-Verbänden Streit schnell beilegen

Meinung | Bonn · Ein Streit zwischen Verband und Vereinsvertretern führt zum Ausschluss zahlreicher Sportler. Ein nicht hinnehmbarer Zustand findet GA-Redakteur Simon Bartsch.

 Yanna Schneider im Training mit ihrem Coach Dimitrios Lautenschläger

Yanna Schneider im Training mit ihrem Coach Dimitrios Lautenschläger

Foto: Wolfgang Henry

Auch beim Kampfsport geht es in erster Linie darum, den Gegner zu besiegen. Das bringt der Wettkampf nun mal so mit sich. Allerdings geht es dabei auf der Matte trotz der Fausthiebe und Tritte in aller Regel sehr fair zu. Was sich im Moment im deutschen Taekwondo abspielt, hat damit nicht viel zu tun. Gegenseitige Schuldzuweisungen, verletzte Eitelkeiten, Unterstellungen auf diversen Social-Media-Plattformen, ja sogar juristische Schritte. Für den Außenstehenden ist nur schwer nachzuvollziehen, wer in dieser Schlammschlacht recht hat, wer unrecht. Das muss an anderer Stelle entschieden werden.

Dass aber ein Verband seine eigenen Sportler sperrt, ist nicht hinnehmbar. Der Vize-Präsident der Deutschen Taekwondo Union argumentiert, dass es zwei Verbände nicht nebeneinander geben kann und spricht von verbandsschädlichem Verhalten. Warum es in Rheinland-Pfalz sehr wohl zwei Taekwondo-Verbände gibt, darüber gibt er allerdings genauso wenig Auskunft wie über die Frage, ob es wirklich nötig war, jungen Leistungsathleten aus Nordrhein-Westfalen die Möglichkeit an sportlichen Erfolgen zu nehmen. Erfolge, auf die die Sportler mitunter monatelang hingearbeitet haben. Erfolge, die dem Landesverband Fördergelder einbringen. Fragwürdig ist auch, warum die NWTU diese Entscheidung unmittelbar vor den deutschen Meisterschaften umsetzen musste, so dass einige Sportler erst vor Ort von ihrer Nicht-Teilnahme erfahren haben.

Taekwondo ist seit 1988 eine olympische Sportart. Das Motto „Dabei sein ist alles“ gilt für die vielen Athleten seit vergangener Woche nicht mehr. Beide Seiten sollten schnell eine Lösung finden. Und diese ausschließlich im Sinne der Sportler!

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