Düsseldorf rückt auf zweiten Platz Kölner Haie verlieren Rheinderby gegen Düsseldorf

Köln · Die Düsseldorfer EG hat das hart umkämpfte Rheinderby gegen die Kölner Haie in der Deutschen Eishockey Liga mit viel Mühe gewonnen. Die DEG setzte sich am Freitag knapp mit 4:3 (1:1, 2:2, 1:0) gegen die Kölner Haie durch.

Philip Gogulla hatte es angekündigt. Als Spieler der Kölner Haie hatte er mehr rheinische Derbys gegen die Düsseldorfer EG verloren als gewonnen. Seit Beginn dieser Saison und nach 14 Jahren in Köln geht der Stürmer für die DEG aufs Eis. Um „auf der besseren Seite zu stehen“, wie Gogulla vor dem ersten Derby in der Saison 2018/19 der Deutschen Eishockey Liga am Freitagabend in Düsseldorf unkte. Als das 4:3 (1:1, 2:2, 1:0) der Gastgeber in einem packenden und hochklassigen Duell fest stand, hatte der Ex-Hai Spaß und Freude auf seiner Seite.

Alle Augen waren zunächst natürlich auf Gogulla gerichtet. 740 Spiele hat der 31-Jährige für die Kölner Haie absolviert und mit 183 Toren so viele wie kein anderer im KEC-Trikot erzielt. Als „Gogi“ dann vor seinem ersten Derby als DEG-Spieler noch für seine 750. DEL-Partie geehrt wurde, war allen 12549 Zuschauern im nicht ganz ausverkauften ISS-Dome klar, dass es ein besonderer Abend für den Rotschopf war. Es passte zur Geschichte des ersten Eis-Rendezvous mit der Ex, dass Gogulla die erste Großchance verbuchte. Haie-Goalie Gustaf Wesslau guckte den ehemaligen Mitspieler aber locker aus und parierte mit der Stockhand (5.).

Die DEG startete auch durch diese erste Chance besser in die 220. Derby-Auflage und setzte die Kölner mit schnellem, aggressiven Forechecking enorm unter Druck. Die Haie, die im Sturm mit Colby Genoway, Marcel Müller, Frederik Tiffels und Fabio Pfohl gleich auf vier potenzielle Stammkräfte verzichten mussten, zeigten in der Anfangsphase zu viel Respekt vor den Gastgebern. Erst mit einem guten ersten Unterzahlspiel und einer großen Möglichkeit für Ryan Jones (11.) kamen die Haie im Derby an. Sie kassierten zwar im zweiten Unterzahlspiel das 0:1, als Jaedon Descheneau geschickt von hinter dem Tor mit dem Schlittschuh von KEC-Kapitän Moritz Müller Bande spielte (13.), glichen aber postwendend aus. In Überzahl zeigte Ryan Jones seine Klasse und fälschte einen Pass von Austin Madaisky gekonnt ab (14.). Für den Kanadier war es der erste Saisontreffer.

KEC-Trainer Peter Draisaitl hatte in der Woche mit seinem Team intensiv an der Baustelle Powerplay gearbeitet. Mit Erfolg: Nach dem vor allem für Wesslau unglücklichen 1:2 durch John Henrion (22.) und dem erneuten Ausgleich von Sebastian Uvira im Anschluss an eine Kölner Unterzahl (26.) brachte Steve Pinizzotto die Haie mit ihrem zweiten Überzahltor des Abends erstmals in Führung (29.). Weil die Schiedsrichter aber einem Schlittschuhtor von Patrick Buzas nicht die Anerkennung verweigerten (36.), ging es mit einem 3:3 in die zweite Pause.

Der Ausgleich brachte das Draisaitl-Team nicht von ihrem Weg ab. Der KEC arbeitete insgesamt sechs Unterzahl-Spiele ab und hatte in Gustaf Wesslau die Zuverlässigkeit in Person zwischen den Pfosten. Vor allem Henrion verzweifelte immer wieder an dem nicht aus der Ruhe zu bringenden Schweden. Die ersatzgeschwächten Kölner schafften es im Schlussabschnitt zwar der Strafbank weitgehend fernzubleiben, sie nutzten aber ihre Überzahlsituationen nicht mehr aus.

Es war dann ausgerechnet Philip Gogulla, der den 101. Derbysieg der Düsseldorfer einleitete. Sein Pass fand Descheneau, der erst Kai Hospelt und dann Corey Potter stehen ließ, um Wesslau mit einem famosen Schuss ins lange Eck und mit Hilfe des Innenpfostens zum 4:3 zu überwinden (58). Die Haie nahmen noch Wesslau für einen sechsten Feldspieler von Eis, fanden aber in den letzten zwei Minuten keine Antwort mehr. Vor dem Heimspiel am Sonntag (16.30 Uhr, Lanxess Arena) gegen die Eisbären Berlin haben die auf Rang elf abgerutschten Kölner nun erst einmal den Anschluss nach oben verloren. Die Düsseldorfer aber jubelten nach zuletzt vier Overtime-Niederlagen über ihren Derbysieg. Und Philip Gogulla freute sich besonders: „Ich bin froh, dass ich jetzt hier in Düsseldorf bin und sehr glücklich über die drei Punkte heute Abend.“

Köln: Wesslau; Müller, Ellis, Tiffels, Viklund; Potter, Zerressen; Sulzer; Akeson, Schütz, Hanowski; Dumont, Zalewski, Jones; Pinizzotto, Hospelt, Uvira; Kölhler, Oblinger, Madaisky. – SR.: Schukies/Rohatsch. – Zuschauer: 12549. – Tore: 1:0 Descheneau (12:05/PP1), 1:1 Jones (13:46/Madaisky, Ellis, PP1), 2:1 Henrion (21:25), 2:2 Uvira (25:45/Oblinger), 2:3 Pinizzotto (28:11/Viklund, Hanowski, PP1), 3:3 Buzas (35:09), 4:3 Descheneau (57:54). – Strafminuten: Düsseldorf 10; Köln 14.

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