Zum dritten Mal in Folge Kölner Haie kassieren Niederlage gegen Adler Mannheim

Mannheim · Auch das dritte Duell der "Best of seven"-Serie verlieren die Kölner Haie. Das Spiel gegen die Adler Mannheim ging mit 0:4 aus. Die Haie fanden keinen Weg vorbei an Mannheims Torhüter Dennis Endras.

Sensationen sind im Sport eine Seltenheit, Wunder eine Rarität. Für beides sind Glaube, unbändiger Wille und das nötige Glück vonnöten. Genügend Glauben und Willen besitzen die Kölner Haie, nur das Glück mag sich im Playoff-Halbfinale um die Deutsche Eishockey-Meisterschaft gegen die Adler Mannheim nicht auf die Seite des KEC stellen. So verlor das Team von Trainer Dan Lacroix am Sonntag auch das dritte Duell der „Best of seven“-Serie beim Topfavoriten auf die Meisterschaft mit 0:4 (0:0, 0:1, 0:3) und steht vor Spiel vier am Dienstag (19.30 Uhr, Lanxess Arena) in Köln vor dem schnellen Aus.

Als wären die Kölner in dieser Saison 2018/19 noch nicht genug vom Verletzungspech gebeutelt, mussten sie vor Spiel drei am Sonntag in Mannheim den nächsten Ausfall notieren. Felix Schütz verletzte sich am Freitag bei der 1:4-Niederlage in Köln am Knie und wird wohl in den Playoffs nicht mehr für die Haie auflaufen können. Dan Lacroix fehlten damit sieben potenzielle Stammkräfte. Der Kanadier warf mit Robin Palka den nächsten Junghai ins eiskalte Playoff-Wasser. Der 20-Jährige hat gerade einmal sechs DEL-Spiele auf dem Buckel, während bei Mannheim vier gestandene Profis auf der Tribüne Platz nahmen. Immerhin kehrte beim KEC Torwart Gustaf Wesslau zurück. Überraschenderweise durfte sich der Schwede nach seinem grippalen Infekt erst einmal weiter ausruhen.

Die Adler brauchten elf Minuten, um durch den gerade 18 Jahre alt gewordenen Moritz Seider den ersten Puck aufs Tor zu bekommen. 24:6-Schüsse lautete die Statistik zugunsten des KEC nach dem ersten Drittel. Es stand aber 0:0, weil die Haie nur sechs dieser Versuche auf das Adler-Tor brachten, in dem Dennis Endras gegen Mick Köhler (7.), Ben Hanowski (11.), Freddy Tiffels (12.) und Morgan Eliis (18.) alle schweren Prüfungen bestand. Die größte Kölner Möglichkeit ließ Ryan Jones liegen, der im Powerplay frei vor Endras daneben zielte (13.). Die Haie hatten angesichts des drohenden 0:3-Rückstands in der Serie mutig die Flucht nach vorne ergriffen. Durch hohen läuferischen Aufwand und einfache Plays dominierten die Gäste klar, auch weil sie ohne Strafzeit blieben.

Die Kölner mussten sich nur vorwerfen, dass sie wieder keinen Weg vorbei an Endras fanden. In der Halbfinalserie lagen sie deshalb bislang nur in Rückstand. Daran änderte sich auch am Sonntag nichts. Als Mannheims Verteidiger und Playoff-Topscorer Mark Katic einen Schuss von der Blauen Linie absetzte, bekam der Puck „Augen“ und fand durch alle Spieler hindurch einen Weg an Wesslau vorbei (29.). Der Rückstand war unverdient und nervte die Haie. Simon Després so sehr, dass er nach einem Check gegen ihn eine Strafe zog und dann emotional reagierte und sich vom Linienrichter losriss. Die Konsequenzen waren bitter. Der Kanadier erhielt eine Matchstrafe wegen „Handgreiflichkeiten gegen die Unparteiischen“ und brockte seinen Kollegen sieben Minuten in Unterzahl ein. Die Haie kämpften bravourös, überstanden diese schwierige Phase und blieben im Spiel. „Dieses Team hat einen unfassbaren Charakter und steckt einen Rückstand nach dem anderen weg“, lobte Geschäftsführer Philipp Walter.

Die nächste von Jason Akeson verursachte dumme Strafe (40.) rächte sich dann aber. Matthias Plachta fand die verirrte, von Pascal Zerressens Schlittschuh abgelenkte Scheibe und nahm sich der glücklichen Fügung mit dem 2:0 an (42.). Das 3:0 von Andrew Desjardins (51.) zermürbte die tapferen Haie endgültig. Trotz all der Widrigkeiten hatten sie sich auf Augenhöhe mit dem Hauptrundensieger bewegt, aber bislang in drei Spielen eben erst ein Tor erzielt. „Wir waren zwei Drittel besser, aber wir machen einfach kein Tor. Das ist extrem bitter“, sagte Haie-Verteidiger Pascal Zerresen. Das Glück war auf Seiten des Favoriten, der durch Luke Adam (54.) noch zum vierten Mal traf und nun vier Matchpucks in der Hand hält. Und einen 0:3-Rückstand hat in der DEL-Historie noch kein Team umbiegen können.

Köln: Wesslau; Müller, Ellis; Després, D. Tiffels; Zerressen, Madaisky; Ugbekile; F. Tiffels, Genoway, Akeson; Hanowski, Ticar, Dumont; Jones, Pfohl, Zalewski; Köhler, Hospelt, Palka. – SR.: Rohatsch/Schukies. – Zuschauer: 13.600. – Tore: 1:0 Katic (28:37/Seider, Smith), 2:0 Plachta (41:23/Smith, Lehtivuori, PP1), 3:0 Desjardins (50:17/Plachta, Wolf), 4:0 Adam (53:14/. – Strafminuten: Mannheim 8; Köln 10 + Matchstrafe Després (30.).

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