DEL-Playoffs Kölner Haie unterliegen ERC Ingolstadt mit 2:6

KÖLN · Misslungener Playoff-Start für die Kölner Haie: Im ersten Spiel gegen den ERC Ingolstadt verlor das Team von Trainer Dan Lacroix am Dienstagabend in der Lanxess Arena deutlich mit 2:6.

Dan Lacroix ist am Montag 50 Jahre alt geworden. Das passende Geschenk wollten die Kölner Haie ihrem Trainer am Dienstagabend überreichen. Der ERC Ingolstadt hatte aber etwas dagegen und verdarb dem KEC die Party. Die Panther demonstrierten zum Auftakt der Playoff-Viertelfinaleserie um die Deutsche Eishockeymeisterschaft ihre Stärke und brachten den Haien beim verdienten 2:6 (0:2, 2:1, 0:3) die zweithöchste Heimniederlage ihrer Playoff-Historie bei. Die gedemütigten Kölner müssen bis Freitag warten, um in Spiel Wiedergutmachung betreiben zu können. „Wir haben dumm gespielt und waren deshalb hinten zu oft in Unterzahl“, analysierte KEC-Stürmer Freddy Tiffels die deftige Pleite.

Die erste schlechte Nachricht gab es für die Haie schon vor Spielbeginn. Vorlagen-Meister Fabio Pfohl (27 Assists) musste erkrankt passen. Rok Ticar rückte für den Center in die zweite Reihe, Mike Zalewski führte die dritte Formation. Daran lag es aber sicher nicht der Grund, dass die „bad news“ für die Kölner im Auftaktdrittel nicht abrissen. Zwar verzeichnete Colby Genoway schon nach 19 Sekunden die erste sehr gute Chance, Ingolstadt spielte aber abgeklärter und schaltete rasant um.

Ryan Garbutt und Patrick Cannone meldeten die Gäste an (7.), scheiterten aber noch an KEC-Goalie Gustaf Wesslau, der fortan ungewollt oft im Brennpunkt stand. Obwohl Freddy Tiffels noch eine gute Möglichkeit verzeichnete (9.), entwickelten die scheibensicheren und schnellen Panther mehr Zielstrebigkeit. Brandon Mashinter schlug im ersten Powerplay des ERC zu, als er Wesslau erst die Sicht nahm und dann einen Schuss von Ville Koistinen zum 0:1 abfälschte (13.). Ein Treffer mit Wirkung - vor allem bei Rok Ticar. Der Slowene überließ David Elsner den Puck. Der Ingolstädter ließ sich nicht zweimal bitten und überwand Wesslau, der das kurze Ecke sträflich offen ließ (17.).

Der schwedische Torhüter soll eigentlich der große Faktor für die Kölner in dieser Serie sein. Der 34-Jährige brachte sein Team aber zu Beginn des zweiten Abschnitts in noch größere Schwierigkeiten. Er ließ einen Schuss von Joachim Ramoser aus dem Handschuh fallen, so dass Tim Wohlgemuth das 0:3 erzielen konnte (24.). Eine schwierige Situation für die Hauherren, aber keine ungewohnte. In der Hauptrunde hatten sie gegen München und Bremerhaven auch jeweils 0:3 hinten gelegen und waren eindrucksvoll zurückgekommen. Was ein über die gesamte Saison hinweg intakter Teamgeist eben bewirken kann.

Jerry D’Amigo demütigte die Kölner mit einem Unterzahltor

Die Haie rafften sich auf und kamen innerhalb von 63 Sekunden durch einen Doppelpack von Jason Akeson zurück. Erst krönte der KEC-Topscorer eine Druckphase mit einem kapitalen Schlagschuss (30.) zum 1:3, dann traf er in Überzahl nach toller Vorarbeit von Freddy Tiffels und Genoway noch einmal kraftvoll und platziert zum 2:3 (31.). Zum Leidwesen der KEC-Fans unter den nur 9645 Zuschauern in der Lanxess Arena fingen sich die Schanzer aber wieder und befreiten sich vom Druck der Haie. Ein hoher Stock von Simon Després, der dem kanadischen Verteidiger vier Minuten auf der Strafbank bescherte (40.), erschwerte den Kölner zudem die Fortsetzung der Aufholjagd.

Zumal das Ingolstädter Powerplay zum zweiten zuschlug. Als die Haie die Strafe schon fast gekillt hatten, überwand Routinier Thomas Greislinger den erneut unglücklich aussehenden Wesslau zum 2:4 (43.). Auch dieses Gegentor wirkte mental nach - und diesmal entscheidend. ERC-Goalie Jochen Reimerhielt die Kölner mit Paraden gegen Alexander Oblinger (44.) und Freddy Tiffels (46.) auf Distanz. Nach einem Fehlpass von Pascal Zerressen konterten sich die Panther dann mit drei blitzsauberen Pässen zum 2:5 durch Garbutt (47.).

Jetzt wurde es bitter für das Team von Dan Lacroix, denn Jerry D’Amigo demütigte die Kölner mit einem Unterzahltor zum 2:6 (51.). Die enttäuschten Zuschauer pfiffen und einige verließen die Arena. Sie verpassten den einzigen Wirkungstreffer der Gastgeber. Kapitän Moritz Müller demonstrierte seine seine Boxkünste gegen Joachim Ramoser und streckte den Panther zu Boden (54.). Ein Signal für Spiel zwei am Freitag in Ingolstadt, denn es gibt tatsächlich auch eine gute Nachricht für die Haie: Sie haben in der „best of seven“-Serie erst ein Spiel verloren. „Wir haben noch sechs Spiele und von denen wollen wir vier gewinnen“, lautete die Kampfansage von Freddy Tiffels.

Statistik

Köln: Wesslau; Després, Ellis; Mo. Müller, D. Tiffels; Zerressen, Madiaky; Ukbekile; F. Tiffels, Genoway, Akeson; Uvira, Ticar, Schütz; Hanowski, Zalewski, Dumont; Jones, Hospelt, Oblinger. – SR.: Koharski/Schukies. – Zuschauer: 9645. – Tore: 0:1 Mashinter (12:34/Koistinen, PP1), 0:2 Elsner (16:25), 0:3 Wohlgemuth (23:29/Ramoser, Sullivan), 1:3 Akeson (29:14/Müller, D. Tiffels), 2:3 Akeson (30:17/Genoway, F. Tiffels, PP1), 2:4 Greilinger (42:55/Kelleher, Koistinen, PP1), 2:5 Garbutt (46:58/Kelleher, Mashinter), 2:6 D’Amigo (51:00/Olson, Jöbke). – Strafminuten: Köln 18 + 10 Müller; Ingolstadt 16 + 10 Ramoser.

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