Spielabbruch beim 1. FC Spich Jugendlicher muss wegen Hitzschlag ins Krankenhaus

Troisdorf · Nachdem ein Spieler in der Aufstiegsrunde zur Bezirksliga der U15 (C)-Junioren einen Hitzschlag erlitten hat, wurde die Begegnung zwischen dem 1. FC Spich und dem SV Weiden abgebrochen. Dem Spieler geht es wieder besser.

 Prominenete Spielerinnen klagen gegen eine WM auf Kunstrasen. Er sei "zweitklassig", "diskriminierend und illegal". Foto: Fredrik von Erichsen

Prominenete Spielerinnen klagen gegen eine WM auf Kunstrasen. Er sei "zweitklassig", "diskriminierend und illegal". Foto: Fredrik von Erichsen

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An die Aufstiegsrunde zur Bezirksliga werden die U15 (C)-Junioren-Fußballer des 1. FC Spich wohl keine gute Erinnerung behalten. Das Relegations-Rückspiel beim SV Weiden wurde beim Stande von 1:1 sieben Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit abgebrochen, da die Spicher das Match nicht mehr fortsetzen wollten. Grund: Einer ihrer Spieler hatte einen Hitzschlag erlitten. Die erste Partie hatten die Gelb-Schwarzen mit 0:2 verloren.

Nach übereinstimmenden Aussagen aller Beteiligten und des Schiedsrichters Jakob Daaßen (DJK Südwest Köln) hatte sich der Spicher Spieler bei den tropischen Temperaturen am Samstag zu Beginn einer Trinkpause in der 53. Minute auf den Boden gelegt und mitgeteilt, dass es ihm nicht gutgehe. Die Mutter des Spicher Torwarts, angehende Allgemeinmedizinerin, kümmerte sich sofort um den Kicker und ließ einen Krankenwagen rufen. „Wir haben den Spieler dann sofort ausgewechselt“, erklärte Spichs Jugendleiter Björn Dierke und betonte, dass der Akteur in der Halbzeit auf Nachfrage noch gesagt habe, er könne weiterspielen.

Der Schiedsrichter pfiff die Partie nach der Trinkpause zunächst wieder an; als er beim Eintreffen des Krankenwagens jedoch erneut unterbrechen musste und die Spicher Kicker realisierten, dass ihr Kollege abtransportiert wurde, wollten sie nicht mehr weiterspielen. „Es wurde ein Hitzschlag diagnostiziert, der Junge ist eine Nacht in Köln im Krankenhaus geblieben. Inzwischen geht es ihm aber wieder gut; er ist zu Hause“, sagte Dierke am Sonntagnachmittag und warf die Frage auf, „ob wir uns nicht generell Gedanken machen müssen, wie wir in Zukunft mit diesen extremen Temperaturen umgehen, und ob wir nicht den Mut haben müssen, Spiele auch mal zu verlegen oder ausfallen zu lassen“.

Dabei bestätigte Dierke die Aussagen des Weidener Trainers Giuseppe Avellino und des Unparteiischen, dass im Vorfeld alle möglichen Vorkehrungen für die Gesundheit der Spieler getroffen worden waren. „Wir haben Wasserbehälter aufgestellt und Schläuche vorgehalten“, sagte Avellino. „Überall haben Wassereimer gestanden; die Trinkpausen habe ich schon auf vier oder fünf Minuten ausgedehnt“, gab der Referee zu Protokoll.

Bleibt die Frage, warum das Match nicht vom Samstagnachmittag in die Morgen- oder Abendstunden verlegt wurde. „Leider ging das aus beruflichen Gründen nicht. Sonst wären wir Spich gern entgegengekommen“, sagte Avellino. Denn die Gäste hatten in der Tat im Vorfeld um eine Verschiebung gebeten.

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