Deutscher Lauf bei Motocross-Europameisterschaft Fliegende Benzin-Akrobaten in Ohlenberg

Kasbach-Ohlenberg · Meisterschaft für Draufgänger mit Benzin im Blut: Beim deutschen Lauf der Motocross-Europameisterschaft in Ohlenberg fuhren mehr als 350 Fahrer in 20 verschiedenen Solo- und Seitenwagen-Klassen die Sieger aus.

 Gleich spritzt der Matsch: Mehr als 350 Motocross-Fahrer waren am Wochenende in Kasbach-Ohlenberg am Start.

Gleich spritzt der Matsch: Mehr als 350 Motocross-Fahrer waren am Wochenende in Kasbach-Ohlenberg am Start.

Foto: Joisten

Mutig, tollkühn, hoch hinaus und dabei auch noch schnell: Am Wochenende waren im beschaulichen Rheinhöhen-Ort Ohlenberg wieder die „fliegenden Benzinakrobaten“ beim deutschen Lauf der Motocross-Europameisterschaft MX1 der International Motor Bike Association (Imba) angesagt. Mehr als 350 Fahrer fuhren in 20 verschiedenen Solo- und Seitenwagen-Klassen die Sieger aus.

Auf der Motocross-Strecke, einer ehemaligen Kiesgrube, die der gastgebende MCC Ohlenberg vor Jahren zu einem attraktiven Parcours mit zehn Sprüngen verwandelt hat, gab es tolle Fahrmanöver zu bestaunen. Am höchsten und weitesten sprangen dabei die Fahrer in der „Open-Class“ für Motoren bis 500 Kubikzentimeter (ccm) durch die Luft. Es sind Europas beste Amateur-Motocross-Fahrer, die in der Imba-Serie von April bis Oktober den Gesamtsieger ermitteln.

Rennserie traditionell in Ohlenberg

In Deutschland gastiert die Rennserie traditionell im August in Ohlenberg. Im vergangenen Jahr triumphierte hier sogar Lokalmatador Pascal Proenen vom MCC Ohlenberg. Am Sonntag schaffte es der Motocross-Sportler in der Endabrechnung nach drei Wertungsläufen auf Rang vier. Siegreich war Lukas Platt aus Mönchengladbach, gefolgt vom Engländer Luke Burton, der die Imba-Serie momentan anführt. Auf Rang drei fuhr der Belgier Frederic Weigert.

Was die 40 Fahrer der höchsten Kubikzentimeter-Klasse zeigten, brachte die Zuschauer zum Staunen, die erstmals einem solchen Rennspektakel beiwohnten. Die Fahrer agieren oftmals im Grenzbereich für Mensch und Material, wenn sie durch die Kurven driften, tiefe Bodenwellen meistern, mit 80 Stundenkilometern auf sprungschanzenartige Hügel zufahren, um teilweise fünf Meter hoch und mehr als 15 Meter weit zu fliegen.

Duell zwischen Proenen und Burton

Begeisternd war das zwischenzeitliche Duell im dritten Wertungslauf zwischen Pascal Proenen und Luke Burton. Lokalmatador Proenen und der Imba-Führende Luke Burton fuhren in der dritten Runde nebeneinander auf den großen Sprunghügel zu, flogen durch die Luft und landeten zeitgleich. Auf den Metern bis zur nächsten Kurve beschleunigte Proenens Motorrad aber einen Tick besser, so dass er vielumjubelt als Erster durch die Kurve driftete.

Burton holte sich im dritten Lauf die Führung aber gekonnt zurück. Am Schnellsten war am Wochenende aber Lukas Platt, der in den Wertungsläufen zweimal Platz eins und einmal Platz zwei einfuhr. Insgesamt war es ein unterhaltsames Rennwochenende für die Besucher, die sicherlich auch im kommenden Jahr wieder an der Rennstrecke mitfiebern werden, wenn der Motocross-Rennzirkus im August in Ohlenberg Halt macht.

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