Baseball Für die Bonn Capitals heißt es "alles oder nichts"

BONN · Die Bonn Capitals hoffen auf die Heimstärke, denn sie gehen gegen Heidenheim mit einem 1:2-Rückstand in die Entscheidung um die deutsche Meisterschaft im Baseball.

Das hatte sich Baseball-Bundesligist Bonn Capitals ganz anders vorgestellt. Statt mit dem vierten Spiel in der Best-of-Five-Finalserie um die deutsche Meisterschaft gegen die Heidenheim Heideköpfe den ersten Matchball vor der Brust zu haben, stehen die Schützlinge von Spielertrainer Bradley Roper-Hubbert mit dem Rücken zur Wand.

Nach den beiden deutlichen Niederlagen zuletzt in Heidenheim müssen die Capitals Spiel vier am Samstag ab 13 Uhr im Stadion Rheinaue unbedingt gewinnen, um im Rennen zu bleiben und das alles entscheidende fünfte Match am Sonntag zu erzwingen.

Die Woche nach den 2:12- und 1:9-Packungen war geprägt von vielen Gesprächen der Spieler untereinander, mit den Coaches und den Verantwortlichen des Vereins. Denn die Niederlagen gegen den Titelverteidiger fielen zu deutlich aus. Liefe es so weiter, hätte der Nordmeister auch im vierten Spiel keine Chance. Also gilt es, sich auf die eigenen Stärken zu besinnen, Selbstbewusstsein zu tanken und sich an das erste Spiel der Serie zu erinnern. Damals funktionierte aus Sicht der Capitals fast alles reibungslos. In Heidenheim dagegen gelang fast nichts. Zwei Tage leckten Spieler und Betreuer ihre Wunden. Nun richtet sich die volle Konzentration auf das vierte Spiel.

Dabei setzen die Capitals auf ihre Heimstärke mit den eigenen Anhängern im Rücken. „Wir hoffen natürlich, dass unsere Fans uns wieder in großer Zahl unterstützen“, sagt Udo Schmitz, der Vorsitzende der Capitals. Zum anderen haben sich alle Spieler vorgenommen, wieder an ihr Top-Leistungsniveau anzuknüpfen. So wie im ersten Spiel, in dem sich der Nordmeister in allen Belangen konkurrenzfähig zeigte. In Heidenheim gelang dies nur Daniel Lamb-Hunt. Vor allem Maurice Wilhelm, Eric Brenk, Vincent Ahrens, Danny Lankhorst und Lennart Weller wollen unbedingt nachziehen – aller Voraussicht nach gegen Heidenheims US-Pitcher RJ Hively.Defensiv wollen Markus Solbach, Riley Barr & Co. versuchen, die gefürchteten Powerhitter der Heideköpfe in Schach zu halten. Auch Nervenstärke und Tagesform werden sicherlich eine Rolle spielen.

Im Training gab es keine besonderen Einheiten zu beobachten. Es ging eher darum, die Automatismen zu verfeinern. Am Können der Capitals sollte es nicht liegen, was 40 Siege in der Saison gezeigt haben. Das meiste spielt sich wohl in den Köpfen der Spieler ab. Alle im Verein wissen, dass eine Niederlage gegen die geballte Offensivkraft der Heideköpfe jederzeit möglich ist. Aber es geht um das Wie. „Ich erwarte ein anderes Auftreten der Mannschaft“, sagt Schmitz. „Und ich bin mir sicher, dass jeder Spieler ein anderes Gesicht und großen Teamgeist zeigen wird.“

Im Verein sind jedenfalls alle darauf vorbereitet, dass es am Sonntag ab 13 Uhr ein entscheidendes fünftes Spiel um den Meistertitel in der Rheinaue geben wird.

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