Handball-Regionalliga Ein fünfminütiger Bonner Blackout

Bonn · Der TSV Bonn verliert das Verfolgerduell gegen Jahn Wahn mit 21:26 und rutscht auf Platz fünf ab. Die HSG Rheinbach feiert einen hohen Heimsieg gegen die Wölfe Nordrhein.

 Belastungstest für das Trikot: Bonns Fabian Struif (Mitte) setzt sich trotz harter Gegenwehr durch.

Belastungstest für das Trikot: Bonns Fabian Struif (Mitte) setzt sich trotz harter Gegenwehr durch.

Foto: Horst Müller

Sieg und Niederlage gab es in den Heimspielen für die Bonner Handballer in der Regionalliga Nordrhein nach der vierwöchigen Weihnachtspause. Dabei unterlag der TSV Bonn rrh. im Verfolgerderby dem TV Jahn Köln-Wahn verdient mit 21:26 und fiel nach der zweiten Niederlage in Folge auf den fünften Platz zurück. Dagegen gelang der nach langer Zeit wieder in kompletter Besetzung auflaufenden HSG Rheinbach/Wormersdorf ein in der Höhe überraschender 31:21-Heimsieg gegen den HC Wölfe Nordrhein. Damit verbesserte sich die HSG auf den sechsten Rang und rückte bis auf zwei Punkte an den noch zur Verfolgergruppe gehörenden TSV heran.

TSV Bonn rrh. - TV Jahn Köln-Wahn 21:26 (8:9): Fünf schwache Minuten entschieden die Partie zweier Mannschaften, die sich 55 Minuten auf Augenhöhe begegneten. Diese Phase war der negative Höhepunkt der sich über die gesamte Spielzeit erstreckenden Beueler Wurfschwäche. Wieder einmal kapitulierten die Beueler bis auf Simon Röhrig vor dem Wahner Keeper Oliver Kierdorf, der reihenweise die teilweise auch schwachen und unplatzierten Würfe parierte, in der Schlussphase sogar mehrere Bälle fangen konnte.

Dabei begann die Partie für den TSV recht verheißungsvoll. Gestützt auf Torwart Jan Schäper, der mit 15 Paraden auch gegen freistehende Wahner ein starker Rückhalt war, legte der TSV auf 4:2 (11.) vor. Die Abwehr hatte Kreisspieler Christian Gerwe im Griff und ließ Torjäger Davidson Idahosa, der wiederholt an Schäper oder am Abwehrblock scheiterte, schier verzweifeln. Außerdem wurde Wahns Spielmacher Christoph Gelbke vom vorgezogenen Abwehrspieler Clemens Maeser erfolgreich am Spielaufbau gestört.

Doch die TSV-Abwehr hatte den bisher als Torschützen nicht sonderlich in Erscheinung getretenen Rückraumspieler Lukas Hartler, der mit sechs Toren zum entscheidenden Spieler der Begegnung wurde, nicht auf der Rechnung. Zum Ende der ersten Halbzeit kamen beim TSV zu den vergebenen Chancen auch noch Ballverluste durch Abspielfehler, sodass die Wahner aus einem 7:8-Rückstand (26.) in sechs torlosen Minuten des TSV über 9:8 zur Pause eine 10:8-Führung (32.) machten.

Der TSV antwortete mit mehr Druck und Bewegung im Angriff und legte zum 12:11 (36.) vor. Es sollte die letzte Beueler Führung sein, denn Wahn konterte mit zwei Doppelschlägen, an denen Hartler beteiligt war, zum 17:14 (45.). Zwar kam der TSV noch einmal durch den besten Beueler Simon Röhrig auf ein Tor zum 18:19 (51.) heran, doch die besagten fünf Minuten – zusätzlich noch in Unterzahl – entschieden die Partie. Wahn setzte sich auf 23:18 (56.) ab. Wieder komplett konnte der TSV die Schlussminuten zum 21:26-Endstand ausgeglichen gestalten.

TSV Bonn: Meissenburg, Schäper (beide Tor), Benninghoff-Lühl (1), Bullerjahn (1), Hachgenei (2), Labes (1), Maeser (1), Onnebrink (3), Christopher Röhrig (1), Simon Röhrig (7/1), Rohloff, Struif (4), David Terehov, Wilhelms.

HSG Rheinbach/Wormersdorf - HC Wölfe Nordrhein 31:21 (16:11): Die HSG lag schnell 0:2 zurück, kam aber gestützt auf den starken Torwart Niklas Funke und die stabile Abwehr dann besser ins Spiel. Es entwickelte sich bis zum 7:7 (16.) eine ausgeglichene Anfangsphase. Dann wurde die HSG dominanter und setzte sich zunächst auf 10:7 (20.) ab. Zwar verkürzten die Wölfe auf 9:10 (21.), doch mit vier Toren in Folge erhöhte die HSG auf 14:9 (27.). Diesen Vorsprung von fünf Toren nahmen die Einheimischen mit 16:11 mit in die Pause.

Bis zum 21:16 (36.) blieb die Führung konstant, doch dann schlichen sich Nachlässigkeiten ins Rheinbacher Spiel, die die Gäste zur Verkürzung auf 19:22 (37.) nutzten. Nach einer Auszeit fand die HSG wieder ins Spiel und erhöhte auf 24:20 (42.). Nun lief es bei den Rheinbachern. Torwart Niklas Funke vernagelte sein Tor, blieb eine Viertelstunde ohne Gegentreffer und die entfesselt aufspielende HSG setzte sich in einem unwiderstehlichen 7:0-Lauf auf 31:20 (57.) ab. Die 300 Zuschauer feierten am Schluss einen tollen Jahresauftakt der vor allen Dingen in der Schlussphase begeisternd aufspielenden Mannschaft

HSG Rheinbach/Wormersdorf: Funke, Thürnau (Tor), Breuer (1), Dasburg (2), Feindt (9), Fischer (3), Grommes (1), Hammann (4), Lönenbach (9/5), Reyer, Ribbe (2), Timm Schwolow.

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