Baseball Bonn Capitals gewinnen gegen Heidenheim Heideköpfe

Bonn · Nach dem kapitalen 1:17-Fehlstart in die Finalserie um die deutsche Baseballmeisterschaft am Samstag bewiesen die Bonn Capitals einmal mehr Moral, in dem sie bei den Heideheim Heideköpfen schließlich am Sonntag doch noch die angestrebte und erhoffte Siegteilung schafften.

Einen Tag nach dem Debakel am Samstag warf der Amerikaner Zach Dodson den amtierenden deutschen Meister zu einem 3:0-Erfolg. Der Pitcher der Capitals ließ dabei nicht einen einzigen Run der Gastgeber zu. Mit dem Split im Rücken haben die Capitals nun am kommenden Wochenende die Chance, in der Best-of-Five-Finalserie mit zwei Siegen den 2018 ebenfalls gegen Heidenheim errungenen Meistertitel vor eigenem Publikum im Stadion Rheinaue zu verteidigen.

Das Spiel am Samstag war schon vorbei, bevor es richtig begonnen hatte. Bereits nach zwei Innings hieß es aus Sicht des Titelverteidigers 0:8. Nach drei Innings lautete das niederschmetternde Ergebnis 0:17. Die Capitals bekamen überhaupt keinen Zugriff auf die Begegnung. Die Heidenheimer Offensive schlug Hits nach Lust und Laune. Pitcher Sascha Koch verließ bereits im zweiten Inning beim Stand von 0:5 entnervt den Wurfhügel. Aber auch seine Ablöse Philipp Racek erging es nicht besser.

Die Heideköpfe mit Ludwig Glaser, Gary Owens und Fernando Escarraan an der Spitze sammelten weiter Punkte. Sowohl das Pitching als auch die Feldverteidigung der Capitals erwischte einen Tag, an dem so gut wie nichts zusammenlief. Immerhin gelang es dann Pitcher Nico Weber, den Sturmlauf der Heidenheimer bei 17 Punkten zu stoppen. Für den Ehrenpunkt sorgte schließlich per Homerun Kevin van Meensel, der zwei der nur drei Hits der Capitals auf sein Schlagkonto verbuchte.

Auf der anderen Seite ließ Heidenheims Pitcher Mike Bolsenbroek nichts mehr zu. Bei den Gästen gab es sowohl bei den Spielern als auch den mitgereisten Fans zunächst nur hängende Köpfe. Nach einer vergleichbar hohen Niederlage müssen die Statistiker in den Annalen des Clubs lange suchen. Manch einer der Fans schwante Böses, denn Heidenheim hatte auch die Mainz Athletics mit drei glatten Siegen im Halbfinale ausgeschaltet. Aber die Capitals bewiesen dann ihre mentale Stärke, die sie auch schon in Solingen zurück auf die Erfolgsspur gebracht hatte.

Capitals schaffen die Wende

Dafür galt es am Sonntag, zunächst das Desaster vor Vortag aus den Köpfen zu bekommen und mit neuem Elan anzugreifen. Und wie schon so oft schaffte das Team von Headcoach Alex Derhak die Wende. Schon im ersten Inning des zweiten Spiels am Sonntag zeigte Chris Goebel mit einem Double, das die Capitals mit neuer Motivation ans Werk gehen wollten. Zu einem Punkt reichte es zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht. Aber eine erste Duftmarke war gegen Pitcher Enorbel Marquez-Ramirez gesetzt. Bonns Pitcher Zach Dodson musste zwar anfangs auch einen Hit zulassen, machte dann aber die Schotten dicht.

Dodson verbuchte sechs Strikeouts in vier Innings. Insgesamt stand der Amerikaner die gesamten neun Innings auf dem Mound. Derweil arbeitete die Bonner Offensive am ersten Punkt. Der gelang den Capitals schließlich im vierten Inning nach Hits von Wilson Lee und Daniel Lamb-Hunt. Nach dessen Schlag konnte Lee zum 1:0 für die Capitals nach Hause laufen. Der Australier zeichnete dann auch per Homerun für das 2:0 verantwortlich. Geprägt war das zweite Spiel aber weiterhin von großer Spannung, denn ein 2:0 hätten die Heidenheimer angesichts ihrer Offensivstärke schnell aufholen können. Nicht aber an diesem Tag gegen den Amerikaner auf dem Mound und die diesmal hellwache Bonner Feldverteidigung.

Als Beispiel sei hier nur ein spektakulärer Flying Catch von Eric Brenk genannt. Dodson meisterte auch die Situation mit zwei Läufern auf den Bases in neunten Inning und schaffte somit ein complete game shutout. Den beruhigenden dritten Punkt für Bonn hatte inzwischen Lamb-Hunt nach einem Double von Kevin van Meensel erlaufen. Wie schon im ersten Spiel gelang van Meensel auch am Sonntag ein starkes Match. Der Bonner Offensivmann erreichte wie Lee und Lamb-Hunt zwei Hits. „Das war wirklich ein extremes Wochenende“, sagte nach dem 3:0-Erfolg Alex Derhak. „Ich bin stolz auf mein Team, das so stark zurückgekommen ist.“

Somit kommt es am kommenden Wochenende in Bonn in jedem Fall zu zwei weiteren Spielen in der Best-of-Five-Serie. Am Samstag und Sonntag beginnen das dritte und vierte Match jeweils um 14 Uhr. Sollte ein fünftes Spiel nötig werden, findet das erst am 17. August in Heidenheim statt. Am 10. August steht die U 23-EM auf dem Plan, für die beide Teams Spieler abstellen müssen.

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