Bundesliga Patricia Hanebeck kehrt zum SC 07 Bad Neuenahr zurück

BAD NEUENAHR · Colin Bell bleibt Trainer des SC 07 Bad Neuenahr. Dass er nach dem enttäuschenden Auftritt seiner Mannschaft am Sonntag beim VfL Sindelfingen angekündigt hatte, dem Vorstand seinen Rücktritt anzubieten, sei aus der Emotion und Enttäuschung heraus geschehen.

"Das sind meine Mädels, und es bleiben meine Mädels", stellte Bell gestern klar. Allerdings müssten seine Spielerinnen wissen, dass er von ihnen verlange, dass die Leistungsbereitschaft und Einstellung in jedem Spiel stimmen müsse. Derweil meldet der Verein die erste Verpflichtung für die kommende Saison.

Auf GA-Anfrage hat Vize-Präsident Herbert Kommer gestern bestätigt, dass Patricia Hanebeck ab der kommenden Spielzeit wieder an ihre alte Wirkungsstätte zurückkehren wird. "Patricia zählt für mich zu den besten Mittelfeldspielerinnen der Liga", schwärmt Bell. Die 27-jährige Siegburgerin hat beim ASV Sankt Augustin das Fußballspielen gelernt und bereits in den Jahren 2001 bis 2003 insgesamt 19 Bundesligaspiele für die Kurstädterinnen absolviert.

Anschließend schnürte sie für den FCR Duisburg, den Hamburger SV, den 1. FC Köln und seit 2011 für Turbine Potsdam die Fußballschuhe. Mit den Brandenburgerinnen gewann sie auf Anhieb die Deutsche Meisterschaft. Darüber hinaus steht der Verein mit weiteren Spielerinnen in Kontakt.

"Derzeit eruieren wir, was finanziell noch machbar ist", sagt Kommer, der im Präsidium für die sportlichen Belange des Clubs zuständig ist. Denn nach wie vor ächzt der Verein unter einen hohen Schuldenlast - die Rede ist von etwa 380 000 Euro. "Dabei handelt es sich um Altlasten, die unseren Handlungsspielraum erheblich einschränken. Wir müssen radikal sparen", so Kommer. Das Präsidium arbeite derzeit mit Hochdruck daran, "das kontinuierliche Fortbestehen des Vereins zu gewährleisten".

Hintergrund der finanziellen Engpässe sei der Rückzug des Hauptsponsors RWE nach der letzten Saison. Bis dahin hatte das Unternehmen einen sechsstelligen Betrag locker gemacht. Mit der Deutschen Bahn und dem Flughafen Hahn hatten in der Folge weitere Sponsoren ihr Engagement eingestellt. Beide hatten den SC 07 jeweils mit einer fünfstelligen Summe unterstützt.

Die angespannte wirtschaftliche Situation beeinflusst in erheblichem Maße auch die Personalplanungen. So hat Torfrau Almuth Schult ihren ursprünglich bis Juni 2014 laufenden Vertrag gekündigt. "Verhandlungen sind derzeit nicht möglich. Denn wir müssen erst sehen, was wir uns noch leisten können", erklärt der Vizepräsident. Denn es sei ganz klar, dass der Verein keine neue Schulden machen werde. "Der Verein ist bemüht, die Leistungsträgerinnen zu halten", betont Bell, der auf einen Verbleib seiner Nummer eins hofft. Auch die Frage, ob Celia Okoyino da Mbabi dem Verein erhalten bleibe oder nicht, werde sich wohl noch in diesem Monat entscheiden. "Wir arbeiten fieberhaft an einer Lösung", versichert Kommer.

Die Kapitänin, die nach wie vor vom 1. FFC Frankfurt umworben wird, scheint bisher weder einen Vertrag unterschrieben noch eine Entscheidung getroffen zu haben. Zu den Leistungsträgerinnen, die unbedingt gehalten werden sollen, zählt auch Peggy Kuznik, deren Vertrag zum Saisonende ausläuft und der offenbar ein Angebot des 1. FC Köln vorliegt. Fest scheint hingegen der Abgang von Marie Pyko zu stehen. Sie zieht es wohl nach Norwegen.

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