1. FC Köln Peter Stöger: Da steckt nichts dahinter

KÖLN · Für FC-Trainer Peter Stöger ist das angebliche Dortmunder Interesse an ihm eine Schlagzeilen-Jagd. BVB-Wunschkandidat Lucien Favre erhält keine Freigabe von Nizza.

 Ein vertrauensvolles Verhältnis pflegen Peter Stöger (r.) und Jörg Schmadtke beim FC.

Ein vertrauensvolles Verhältnis pflegen Peter Stöger (r.) und Jörg Schmadtke beim FC.

Foto: picture alliance / Marius Becker

Der am Freitagmittag geplatzte Wechsel von Lucien Favre zu Borussia Dortmund hat die Trainer-Spekulationen weiter angeheizt. Oben auf der Wunschliste sollen nun Kölns Peter Stöger sowie die Niederländer Peter Bosz (Ajax Amsterdam) und Giovanni van Bronckhorst (Feyenoord Rotterdam) stehen. „Wenn die Dortmunder wirklich um Peter Stöger buhlen, sind sie ein starker Konkurrent von uns“, sagte Jörg Schmadtke, der Sportchef des 1. FC Köln.

Zuvor hatte sich bereits Peter Stöger, der sich mit seiner Lebensgefährtin Ulrike Kriegler auf Mallorca vom Stress der letzten Monate erholt, zu dem Thema zu Wort gemeldet und gemeint: „Ich kann nicht verhindern, dass in dem Rahmen mein Name genannt wird. Das hängt auch mit unserem Erfolg aufgrund des fünften Platzes zusammen. Da rückt man mehr ins Rampenlicht. Dann bekommt so etwas eine Eigendynamik, hinter der aber nichts steckt.“ Angesichts der Bundesliga-Sommerpause würden die Medien jetzt nach Schlagzeilen suchen.

Aus der Sicht von Jörg Schmadtke sind Gerüchte und Wechselspekulationen Bestandteil des Fußballgeschäfts. Es sei normal, dass Peter Stöger für andere Clubs interessant geworden sei und sein Name vielleicht auf irgendwelchen Listen stehe. „Aber er hat bei uns einen langfristigen Vertrag bis 2020“, betonte der Geschäftsführer, wohl wissend, dass solche Verträge auch gebrochen werden können.

Borussia Dortmund soll es bei Lucien Favre probiert haben. Zwischen fünf und zehn Millionen Euro sei der DFB-Pokalsieger bereit gewesen, an OGC Nizza zu zahlen. Dort steht der Schweizer noch bis 2019 unter Vertrag. Während der 59-Jährige offenbar zu einer Bundesligarückkehr – von 2007 bis 2009 war er in Berlin, von 2011 bis 2015 in Mönchengladbach – bereit war, schoben die Verantwortlichen des Meisterschaftsdritten aus Frankreich dem einen Riegel vor.

Dass er das Gleiche bei Peter Stöger machen müsse sei aus zweierlei Sicht kein Thema für ihn, betonte Jörg Schmadtke. Zum einen rede er nicht im Konjunktiv, zum anderen gebe es für ihn keinerlei Anzeichen dafür, dass er in nächster Zeit Gespräche über einen möglichen Wechsel von Peter Stöger führen müsse.

Dessen Verhältnis zur Mannschaft, zum Club und zu dessen handelnden Personen gilt als außergewöhnlich stark. So sind beispielsweise die von ihm initiierten Saisonabschlussfahrten bereits ein fester Bestandteil im Jahresablauf. Vor einer Woche reisten Peter Stöger, seine Assistenten Manfred Schmid und Alexander Bade zusammen mit den Geschäftsführern Jörg Schmadtke und Alexander Wehrle sowie weiteren Mitarbeitern für drei Tage nach London. Neben Stadtbesichtigungen stand der Besuch des FA-Cup-Finales auf dem Reiseplan.

Während der Länderspielpause im März hatte Peter Stöger eine Mitarbeitergruppe zu einem Besuch in Wien eingeladen und sich zwei Tage lang als Reiseführer betätigt. „Das zeigt seine starke Bindung an den 1. FC Köln. Denn Peter macht das nicht aus Kalkül“, betonte Jörg Schmadtke. Sollte dennoch eine offizielle Anfrage aus Dortmund bei Jörg Schmadtke eingehen, würde er sich wohl wie sein OGC-Kollege verhalten. „Dort war man in keiner Weise gesprächsbereit. Nicht Lucien Favre hat dem BVB eine Absage erteilt, sondern Nizza wollte nicht“, sagte Favres Berater Reza Fazeli.

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