Köln macht mit Ruthenbeck weiter: Vertrag bis Saisonende

Köln · Der 1. FC Köln will sich mit dem bisherigen U19-Coach Stefan Ruthenbeck neue Perspektiven erarbeiten. Trotz der vier Niederlagen in den bisherigen fünf Spielen unter dem Stöger-Interimsnachfolger bekommt der 45-Jährige einen Vertrag bis Saisonende.

 Der Kölner Trainer Stefan Ruthenbeck gestikuliert.

Der Kölner Trainer Stefan Ruthenbeck gestikuliert.

Foto: Roland Weihrauch/Archiv

Von der Interimslösung für Peter Stöger zum Chef: Fußball-Bundesligist 1. FC Köln geht mit Stefan Ruthenbeck in die Zukunft - aber vorläufig nur bis Saisonende. "Der FC ist mein Verein. Hier als Cheftrainer das Vertrauen zu erhalten, ist für mich als Kölner eine große Ehre und als Trainer eine große Chance", kommentierte der 45-Jährige die erwartete Lösung.

Ruthenbeck und sein Team hätten ihn mit ihrer Arbeit überzeugt, sagte der neue Sport-Geschäftsführer Armin Veh am Mittwoch: "Sie genießen mein Vertrauen, und deshalb haben wir gemeinsam entschieden, mit diesem Trainerteam weiterzuarbeiten." Ruthenbeck will nach eigenem Bekunden alles tun, um die Mannschaft erfolgreich durch die 17 "Endspiele" zu führen: "Und doch noch das Wunder Klassenerhalt zu schaffen", bemerkte er.

Veh, der am 6. Dezember als Nachfolger von Jörg Schmadtke Sport-Geschäftsführer der Kölner wurde, hatte sich in der kurzen gemeinsamen Zeit mehrfach positiv über das Wirken des eigentlichen U19-Übungsleiters Ruthenbeck geäußert.

Auch die Spieler scheinen überzeugt, dass er die richtige Wahl ist. "Wir wären sehr froh, wenn wir mit ihm weiter machen können", sagte Torwart Timo Horn nach dem Pokal-Aus beim 0:1 auf Schalke. Ob es dann klappe mit dem unwahrscheinlichen Klassenverbleib? "Das würde dann einem Wunder gleichkommen", bemerkte auch Horn, der wie alle Kölner hofft, dass Dauerverletzte wie Marcel Risse, Jonas Hector oder Jhon Cordoba so schnell wie möglich wieder zur Verfügung stehen.

Heavy-Metal-Fan Ruthenbeck lebt den Profifußball einigermaßen entspannt. Zuletzt machte er deutlich, dass er nicht ständig in der Öffentlichkeit stehen müsse. Auch in seiner Karriereplanung habe er sich keinen Druck gemacht. "Ich will nur gute Arbeit leisten", sagte er kürzlich. Und: "In welcher Liga - das ist mir eigentlich egal."

Nun bleibt es die Bundesliga, nun bleibt es vorerst dabei, dass der an der Seitenlinie oft emotionale Ruthenbeck ein Team bildet, das beim sechsten FC-Abstieg sofortige Aussichten auf die Erstligarückkehr haben soll. Zuletzt schickte Ruthenbeck mangels Personal 19-Jährige wie Chris Führich oder Birk Risa in seine Startelf. Entscheidungen, die Mut machen und einen raschen, positiven Neuaufbau initiieren sollen.

Dafür hat Ruthenbeck aber nur kurz Zeit, nachdem er zuvor wissen ließ, er brauche eine Perspektive beim FC. Die hat er jetzt, sie ist indes mit großem Druck verbunden. Denn in seinen bisherigen fünf Partien gab es für ihn vier Niederlagen und nur einen Sieg, den am 17. Bundesligaspieltag gegen Wolfsburg.

Die anderen gingen verloren. 0:1 in der Europa League in Belgrad, in der Liga 3:4 nach 3:0-Führung gegen Freiburg und 0:1 in München, 0:1 im DFB-Pokal auf Schalke. Dringlichste Aufgabe: Ruthenbeck muss die Offensive bundesligatauglich machen - mit bislang zehn Treffern ist der FC am schlechtesten. In Simon Terodde, in der Vorsaison Zweitliga-Torschützenkönig mit Aufsteiger VfB Stuttgart, haben die Kölner bereits zur Rückrunde einen Stürmer mit einem Kontrakt bis 2021 verpflichtet.

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