Moskauer Analyselabor NADO: Zugang zu den Doping-Daten "kein Grund zum Feiern"

Bonn · Für die führenden Nationalen Anti-Doping-Agenturen ist der Zugang zu den Doping-Daten im Moskauer Analyselabor durch WADA-Experten "kein Grund zum Feiern".

Dies sei eine Verpflichtung von Russland gewesen, die eigentlich bis Ende 2018 erfüllt hätte werden müssen. Deshalb sei vielmehr nur ein "weiteres Kapitel der tragischen Saga des staatlich geförderten Dopings in Russland" eröffnet, hieß es in einer Mitteilung der NADO (National Anti-Doping Organizations).

Monatelange seien nun eingehende Untersuchungen erforderlich, "bis die Integrität der Daten überhaupt überprüft ist", hieß es weiter. Erst danach könne festgestellt werden, welche noch im Moskauer Labor lagernden Doping-Proben erneut analysiert werden müssen. Die Analyse muss Russland bis zum 30. Juni gewähren. Laut dem Report von Richard McLaren, der neben den Ausmaßen des Doping-Skandals in Russland besonders die Manipulationen durch den Gastgeber bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi untersuchte, sollen hunderte Athleten illegale Mittel genutzt haben.

"Die Welt-Anti-Doping-Agentur hat sich entschieden, den Zeitplan für die Regelkonformität der russischen Agentur RUSADA zu verwerfen, die es erlaubte, die Aufmerksamkeit von den wahren Tätern (umfangreiches staatliches russisches Doping) und dem echten Opfer (sauberer Sport und den von russischen Missbräuchen betroffenen Athleten) abzulenken", kritisierten die NADO. "Wir dürfen die Wahrheit hinter dieser Verschwörung nicht aus den Augen verlieren."

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