Weltcup-Turnier Werth feiert in Stuttgart ersten Sieg - und plant weitere

Stuttgart · Mit einem Stall voller Spitzenpferden dominiert Isabell Werth die Dressur-Welt auch nach den Olympischen Spielen. Beim Weltcup-Heimspiel in Stuttgart siegt sie beim Auftakt souverän.

 Isabell Werth dominierte den Grand Prix in Stuttgart.

Isabell Werth dominierte den Grand Prix in Stuttgart.

Foto: Fazry Ismail

Solch ein souveräner Sieg ist selbst für Isabell Werth selten. "Was soll man sagen bei mehr als 84 Prozent" kommentierte die sechsmalige Olympiasiegerin aus Rheinberg vergnügt grinsend.

Unangefochten ritt sie mit Weihegold bei der ersten wichtigen Dressur-Prüfung des Weltcup-Turniers in Stuttgart auf Platz eins. Kristina Bröring-Sprehe, immerhin Mitglied im olympischen Gold-Team von Rio, folgte im Grand Prix erst mit deutlichem Abstand auf Platz zwei.

84,40 Prozent erhielt Werth für den Ritt mit Weihegold trotz Problemen auf der Schlussgeraden. Für die elfjährige Stute ist das ein neuer Bestwert. Bröring-Sprehe folgte mit großer Distanz, weil die Reiterin aus Dinklage mit ihrem Hengst Desperados (79,140) einige Probleme hatte, der sich in der Vorbereitung von Werths Stute ablenken ließ.

Für Bröring-Sprehe und Desperados war es der erste Auftritt seit dem Team-Gold. "Nach Rio hat er eine lange Pause gehabt", berichtet die 30-Jährige. Nach einem weiteren Turnier in Genf geht der Hengst wieder in den Zuchteinsatz, ehe im Frühjahr die Vorbereitung auf die kommende Saison beginnt.

Bröring-Sprehe muss das kommende Jahr ganz anders planen als Werth, da sie nur ein Weltklasse-Pferd im Stall hat. "Die volle Weltcup-Tour und die Europameisterschaft sind zu viel", sagt die Reiterin aus Dinklage. Das Weltcup-Finale Ende März in Omaha kommt deshalb für sie nicht infrage - anders als bei Werth.

Die 47-Jährige ist auch deshalb die erfolgreichste Reiterin der Welt, weil sie immer wieder Pferde auf höchstem Niveau ausbildet. Weihegold reitet sie in Stuttgart auch am Samstag in der Weltcup-Prüfung, Emilio beim German Masters. Und daheim in Rheinberg warten weitere Top-Pferde auf den Einsatz: Don Johnson und die lange verletzte Bella Rose.

"Das Weltcup-Finale ist das erste Ziel im nächsten Jahr", sagt Werth. Sie hat ausreichend Pferde, um problemlos genug Punkte für die Qualifikation für das Final-Turnier Ende März zu sammeln und zugleich für die EM im September zu planen. Für Bröring-Sprehe, die mit Desperados nur ein Spitzenpferd hat, kommt der Höhepunkt der Hallensaison in den USA daher nicht infrage.

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