Eishockey Spannender Titelkampf in DEL-Jubiläumssaison?

Mannheim · An diesem Freitag beginnt die 25. Saison der Deutschen Eishockey Liga. Nach dem sensationellen Gewinn von Olympia-Silber haben einige Nationalspieler ihre Clubs verlassen. Der Titelverteidiger ist nicht mehr klarer Topfavorit.

 Der EHC Red Bull München will seinen Meistertitel verteidigen.

Der EHC Red Bull München will seinen Meistertitel verteidigen.

Foto: Sven Hoppe

Wer kann den EHC Red Bull München stoppen? Wie wirkt sich das sensationelle Olympia-Silber auf die Deutsche Eishockey Liga (DEL) aus? Vor dem Auftakt in die Jubiläumssaison gibt es viele brisante Fragen.

Wird die Dominanz des EHC Red Bull München enden?

München hier, München da - am Red-Bull-Team führt bei der Frage nach den Titelfavoriten kaum ein Weg vorbei. Dreimal nacheinander hat der EHC die Meisterschaft gefeiert, eine Serie von vier Titeln ist seit der Gründung der DEL noch keinem Team gelungen. Eine dpa-Umfrage ergab, dass die 14 Clubs mit einem spannenderen Titelkampf als zuletzt rechnen. Als größter Herausforderer gilt Mannheim - dahinter folgen Berlin, Nürnberg und Köln. "Es gibt sicher einige Mannschaften, die dieses Jahr um den Titel mitreden wollen. Dazu gehören in jedem Fall auch wir", sagte Mannheims Trainer Pavel Gross.

Wie wirkt sich Olympia-Silber auf die DEL aus?

Positiv, betonte die DEL und präsentierte zuletzt eine Reihe von neuen Partnern und Sponsoren. "Olympia-Silber öffnet die Türen", sagte Geschäftsführer Gernot Tripcke. Der sensationelle Erfolg hat Aufmerksamkeit auf die deutsche Liga gelenkt. Dadurch sind allerdings auch Identifikationsfiguren von der NHL abgeworben worden.

Wie groß ist der Verlust durch die NHL-Abgänge?

Dominik Kahun unterschrieb in Chicago, Yasin Ehliz in Calgary und Brooks Macek in Las Vegas. Marcel Noebels könnte als vierter Stürmer aus dem Silber-Team folgen. Zudem bekommt Maximilian Kammerer, den Bundestrainer Marco Sturm zuletzt stets aussortierte, überraschend in Washington eine Chance. "Das ist definitiv ein Verlust", räumte Tripcke ein. In Christian Ehrhoff hat zudem ein deutscher Eishockey-Star nach dem Olympia-Finale seine Karriere beendet.

Ist auf der Trainerbank alles beim Alten?

Nein. Gleich sechs von 14 Clubs gehen mit neuen Trainern in die Saison. Dem frühere Wolfsburger Coach Pavel Gross wird in Mannheim zugetraut, den großen Umbruch erfolgreich zu gestalten. Sein Amt bei den Niedersachsen übernahm der Finne Pekka Tirkkonen. Der Kanadier Clément Jodoin wurde in Berlin Nachfolger von Uwe Krupp. Auch Düsseldorf (Harold Kreis), Nürnberg (Kevin Gaudet) und Krefeld (Brandon Reid) setzten auf neue Hoffnungsträger an der Bande.

Wie ist der Modus, wann feiert der Meister?

Unverändert spielen die Teams je viermal gegeneinander, je zweimal daheim und zweimal auswärts. Die 52 Hauptrunden-Spieltage enden am 3. März. Die ersten Sechs erreichen direkt das Playoff-Viertelfinale. Die Teams auf Platz sieben bis zehn ermitteln im Modus "Best of Three" zwei weitere Playoffstarter. Danach wird im Modus "Best of Seven" gespielt, zum Weiterkommen und der Meisterschaft sind also vier Siege notwendig. Der Meister steht spätestens am 30. April fest. Einen Auf- und einen Absteiger gibt es erst ab der Saison 2020/21.

Was ist neu?

Die auf dem Eis auffälligste Änderung: Der Torraum ist kein Halbkreis mehr, sondern wie in der NHL rechts und links verkleinert. Der geschützte Raum für den Torhüter ist damit verringert. Neu ist unter anderem auch, dass im Falle eines Penaltys der gefoulte Spieler nicht mehr selbst antreten muss. Nun kann der Coach seinen Schützen frei wählen. Im Shootout beginnt nun das Heimteam, der Münzwurf fällt weg.

Welche Besonderheiten stehen an?

Die NHL ist zu Gast in Köln. Am 3. Oktober bestreiten die Edmonton Oilers mit Leon Draisaitl und Tobias Rieder ein Testspiel gegen die Haie. Deutschlands Topstar Draisaitl trifft dabei auf seinen Vater Peter, den Trainer der Kölner. In Kölns Fußball-Stadion wird am 12. Januar das vierte Winter Game der DEL ausgetragen, es kommt zum Prestige-Duell gegen die Düsseldorfer EG. Vom 8. bis 11. November erlebt Krefeld den Deutschland Cup mit der Nationalmannschaft, der zuletzt drei Jahre in Augsburg stattfand.

Wo und wie sind die Spiele im Fernsehen zu sehen?

Am Freitag überträgt Sport1 die Partie des Vizemeisters Eisbären Berlin gegen den Titelverteidiger EHC München, am Sonntag läuft Bremerhaven gegen Köln. In der Regel ist im Free-TV bei Sport1 das Sonntagsspiel um 17.00 Uhr zu sehen. Dazu wird weiterhin jedes Match beim Medienpartner Telekom gezeigt. Freien Zugang hat jeder Telekomkunde – egal, ob TV- (Entertain), Internet- oder Mobilfunkkunde. Alle anderen Interessierten müssen bezahlen.

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