Segler Grotelüschen beendet Leistungssportkarriere

Lübeck · Olympia-Segler Simon Grotelüschen hat überraschend seine Leistungssportkarriere beendet. Fünf Wochen nach den olympischen Wettbewerben vor Weymouth an der englischen Südküste verkündete der 25 Jahre alte Lasersegler auf seiner Internetseite seinen Abschied.

 Simon Grotelüschen hat sich entschlossen seine Leistungssportkarriere zu beenden. Foto: Olivier Hoslet

Simon Grotelüschen hat sich entschlossen seine Leistungssportkarriere zu beenden. Foto: Olivier Hoslet

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"Die letzten Jahre kosteten mich enorm viel Energie. Immer wieder bin ich sowohl an das körperliche als auch das mentale Limit gegangen, um Höchstleistungen zu erzielen. Das war oftmals eine Gratwanderung, der ich mich nicht weitere vier Jahre aussetzen möchte", schrieb der Lübecker.

Grotelüschen gehörte als Kieler-Woche- und Weltcup-Sieger von 2011 und 2012 zu den besten deutschen Laserseglern. Bei Olympia war er Sechster. "Ich lebte für den Sport, genoss den Wettkampf und verlor nie die Leidenschaft am Segeln", teilte Grotelüschen mit. Vor 17 Jahren hatte er mit dem Leistungssport begonnen. "Mir wurde bewusst, dass der Segelsport - so komplex und vielfertig er auch ist - für mich immer 'nur' Sport bleiben wird. Insofern kam es für mich nie infrage, eine Profi-Laufbahn im Segeln einzuschlagen."

Der Medizinstudent will sich auf seine berufliche Entwicklung konzentrieren. Zudem sehnt er sich nach "mehr Normalität" in seinem Leben. "Über Jahre hinweg habe ich fast ausschließlich aus dem Koffer gelebt. Als Segelsportler ist man über die Hälfte des Jahres unterwegs. Dass es mit diesen Umständen kaum möglich ist, Medizin zu studieren, liegt nahe."

Ein Hintertürchen zum Comeback ließ sich Grotelüschen aber offen. Der 1,95 Meter große Blonde aus dem Norden möchte "nicht ausschließen, dass es in ein oder zwei Jahren doch wieder so kribbelt, dass ich mit neuer Motivation und neuem Elan zurückkehre", erklärte er.

Bis dahin bleibt Philipp Buhl aus Sonthofen der große Hoffnungsträger für die Olympischen Spiele 2016. Buhl hatte Grotelüschen bei der Kieler Woche in diesem Jahr bezwungen und ist Europameister. "Ich will Robert Scheidt schlagen", nannte Buhl als Ziel. Der Brasilianer ist Doppel-Olympiasieger und vom Starboot in den Laser zurückgekehrt.

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